Zeichen 1, Schulbuch

68 7 Seekarte aus Pisa, um 1280 8 Straße von Gibraltar, Spanien und Küste Nordafrikas; Seekarte aus Venedig (Ausschnitt), um 1320 Forschung und Wissenschaft Im islamischen Kulturraum waren Ab- schriften der Werke des spät antiken Mathematikers, Astronomen und Geografen Claudius Ptolemäus erhalten geblieben. Seit dem 12. Jahr- hundert gab es Übersetzungen einzelner seiner Texte in das Lateinische, die Verkehrssprache der Gelehrten und der Universitäten Europas im Mittelalter. Aber erst die Erfindung des Buchdrucks machte ab dem 15. Jahrhundert eine weite Verbreitung möglich. Fast gleichzeitig ver- feinerte die Astronomie die Instrumente und Methoden ihrer Beobach- tungen und Berechnungen. Die Namen Nikolaus Kopernikus (1473–1543), Giordano Bruno (1548–1600), Galileo Galilei (1564–1642) und Johannes Kepler (1571–1630) stehen für den Beginn der wissenschaftlichen Erfor- schung der Erde und des Universums. Handel und Seefahrt Mit der Zunahme des Seehandels und dem Auf- stieg der italienischen Hafenstädte im 13. Jahrhundert war ein Bedarf nach Orientierungshilfen für die Seefahrt entstanden. Die frühen Seekar- ten, Portolane genannt, erfüllten rein praktische Zwecke. Sie verzeichne- ten Küstenlinien, Häfen und Windrichtungen und waren völlig unabhän- gig von philosophischen oder religiösen Ansprüchen. Entdeckung und Eroberung Portugiesische und spanische Seefahrer er- schlossen mit ihren Expeditionen und Entdeckungen eine neue Welt. Als 1492 Christoph Kolumbus imVertrauen auf die Kugelgestalt der Erde über den Atlantik segelte, hatte er die Absicht, auf einem Kurs Richtung West- en den Weg nach Indien abzukürzen. Seine Landung auf der Insel Gua- nahani, die einem bis dahin in Europa nicht bekannten Kontinent vorge- lagert ist, machte die wahre Größe der Erde bewusst. Gleichzeitig eröff- nete sich die Aussicht, in weitere unerforschte Gebiete vorzudringen, fremde Länder zu entdecken und diese nach Möglichkeit zu erobern und zu beherrschen. Europäische Mächte begannen ihre weltweite Expansion. Seefahrer und Seekarten Zeichnung auf Pergament Abbildung 7 zeigt eine frühe italienische Seekarte. Das geometrische Liniennetz orientiert sich an den Windrichtungen und dient zur Bestimmung von Entfernung und Fahrtrichtung. Gezeichnet wurde mit Feder auf Pergament . Man verwendete die gesamte nutzbare Fläche der Tierhaut. Ganz rechts ist noch das Halsstück erkennbar. Forscher und Fabelwesen Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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