Zeichen 1, Schulbuch
64 28 Julian Opie, Luc, Stockbroker, 2001 29 Julian Opie, Galloping Horse, Yorkshire Sculpture Park, 2012 30 Eröffnung zu David Hockneys Ausstellung „Fleurs Fraiches“, 2010.Wird der Bildschirm die Leinwand ersetzen? Ist das noch Malerei? Die Fachwelt ist geteilter Meinung. 31 Gemalt auf 50 Leinwänden: 12,2 × 4,4 m. David Hockney, Bigger Trees Near Warter, 2007 Tablet Der britische Künstler David Hockney (geb. 1937) ist nun schon seit über sechzig Jahren tätig. Alte Maltechniken interessieren ihn genauso wie moderne. Nun hat er eine ganz neue Art, Bilder zu gestalten, für sich entdeckt. Mit dem Finger oder einem Eingabestift malt er auf seinem Tablet. Hockney präsentiert die fertigen Werke auf Bildschirmen – das kann ein Smartphone oder auch ein großer Flatscreen sein – oder als Beamer-Projektionen. Ausgedruckt können diese Werke signiert und in begrenzter Auflage verkauft werden. Auf dem Bildschirm wird es sogar möglich, die einzelnen Arbeitsschritte des Künstlers zu beobachten. Als Animation wird der Malvorgang nachvollziehbar. Man erlebt, wie das Bild entstanden ist. – „Ich male ein Bild um 6:00 Uhr und um 7:00 Uhr haben es alle meine Freunde gesehen.“ Die einfache und schnelle Verbreitung sei- ner Bilder durch das Internet gefällt dem Künstler besonders gut. Eine neue Leinwand Computer haben unseren Blick auf die Welt ver- ändert. Auch Künstlerinnen und Künstler experimentieren mit der stän- dig neuen Technik. Hockney ist nur ein Beispiel, wie man moderne Me- dien ganz selbstverständlich für Kunst nutzen kann. Jedes Jahr kommen viele neue Programme und Apps auf den Markt, mit denen sich Bilder anfertigen lassen. Kunst und Community Julian Opie (geb. 1958) nutzt die Möglich- keiten des Computers, um seine Bilder anzufertigen. Er versucht alles extrem zu vereinfachen, dennoch soll erkennbar bleiben, was dargestellt wird. Mund, Nase und Augen werden zu Strichen und Punkten verkürzt. Es gibt nur einen Hautton und eine Hintergrundfarbe. Breite Konturen rahmen Gesicht und Haare. Die fertigen Bilder werden ausgedruckt, andere Werke des Künstlers werden mit Leuchtmitteln dargestellt. Typisch Kennt man Opies Bilder einmal, erkennt man sie in Zukunft sofort wieder. Allerdings könnte man sich dabei auch täuschen! Im Internet kursieren kleine Programme, die Formen und Farben anbieten, um ganz ähnliche Porträts zu gestalten. Also genau hinschauen! Punkt und Pixel Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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