Zeichen 1, Schulbuch
55 11 Niki de Saint Phalle und Jean Tinguely: Strawinsky-Brunnen, Paris, 1983 12 Strawinsky-Brunnen, Teilansicht 13 Bomarzo, Parco dei Mostri, 16. Jahrhundert Ein Brunnen in Paris Vor dem Kulturzentrum Centre Pompidou in Paris gibt es einen großen Brunnen. Er ist – so wie der Platz, auf dem er steht – nach dem Komponisten lgor Strawinsky benannt. In einem großen Wasserbecken stehen verschiedene Figuren. Manche dieser Objekte dre- hen und bewegen sich und spritzen Wasser in alle Richtungen. Niki de Saint Phalle hat diesen Brunnen gemeinsam mit dem Künstler Jean Tinguely geplant und errichtet. Die Anlage ist eines ihrer bekann- testen Werke. Drei Jahrzehnte lang arbeiteten die beiden an gemein- samen Projekten. Zwanzig Jahre, bis Tinguelys Tod, waren sie auch ver- heiratet. Der Park der Monster Nicht allzu weit von Nikis Garten in Garavicchio entfernt, nahe der kleinen Stadt Bomarzo in Latium, liegt ein Park, der vor fast fünf Jahrhunderten angelegt wurde. Neben zahlreichen Riesenfiguren und einem absichtlich schief gebauten Haus gibt es dort auch eine begehbare Skulptur. Sie enthält einen Raum, in dem der Besitzer des Gartens sich mit Freunden treffen und an einem aus Stein gehauenen großen Tisch auf steinernen Stühlen Platz nehmen konnte. Wegen der Riesen und Ungeheuer, die als steinerne Skulpturen in den Wald gestellt sind, heißt dieser Ort heute Park der Monster. Niki hat diesen Garten besucht und dort, wie sie selbst sagte, Anregungen für ihre eigene Arbeit erhalten. Du hast in diesem Kapitel Hinweise auf die Techniken erhalten, die Niki de Saint Phalle beim Bau ihrer Plastiken angewandt hat. Bestimmt gibt es an deiner Schule Anlässe, zu deren Gestaltung große Figuren oder andere plastische Gebilde einen eindrucksvollen Beitrag leisten könnten: Theateraufführungen oder Schulfeste zum Beispiel. Manche Techniken sind allerdings sehr anspruchsvoll und eher für ältere Schülerinnen und Schüler geeignet. Aber vielleicht ergibt sich im Rahmen eines Projekts die Chance einer klassenübergreifenden Zusammenarbeit. Wichtig beim Bau einer großen Plastik ist ein stabiler Unterbau, der deine Figur stützt und dafür sorgt, dass ihr Inneres hohl bleibt. Niki hat dafür meist Drahtgitter verwendet. Solche Drahtgeflechte (Baumgitter, Hasengitter) sind leicht erhältlich. Sie lassen sich gut verformen und können mit Blumendraht verbunden werden. Ihre Verarbeitung erfordert aber relativ viel Kraft. Für eine große Figur benötigst du zusätzlich Holzleisten zur Abstützung. Für eine kleinere Plastik kannst du die Unterkonstruktion auch aus Pappestreifen aufbauen, die mit Hilfe eines Klammergeräts, einer Heißklebepistole oder mit Klebestreifen verbunden werden. Auch Verpackungsmaterial, kleine Schachteln von Zahnpastatuben und Ähnlichem, kannst du für den Aufbau verarbeiten. Die Oberfläche wird mit Zeitungspapier und Kleister geschlossen und nach dem Trocknen bemalt. v.Chr. 0 500 1000 1500 heute Niki de Saint Phalle (1930–2002) Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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