Zeichen 1, Schulbuch
3 Politische Bildung Bilder, auch Kunstwerke, entstehen nicht unabhängig von wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und politischen Interessen. Wer Bilder herstellt oder in Auftrag gibt, verfolgt damit bestimmte Ziele und Absichten. Der gesellschaftliche Kontext der Bildproduktion ist ein wichti- ges Thema dieses Buches und unmittelbarer Ansatzpunkt für politische Bildung. Kunst und Frauen Heutige Kunst wird ganz wesentlich von Frauen mit- bestimmt und gestaltet. Wir kennen aber nur wenige Namen von Künst- lerinnen aus historischen Kunstepochen . Warum ist das so? Auch diesem Aspekt politischer Bildung geht die Buchreihe „Zeichen“ nach. Auswahl und Aufbau Die ersten sechs Kapitel des Buches stellen grund- sätzliche Fragen. Wenn du dich mit ihnen beschäftigt hast, wird dir der Einstieg in die nachfolgenden Themen leichter fallen. Bilder verstehen Um Bilder zu verstehen, musst du nicht nur genau schauen, sondern auch einiges wissen. Dieses Buch stellt Bilder vor und beschreibt sie. Es liefert aber auch Informationen über ihre Verwendung, ihre Entstehung und über Menschen, die sie erdacht und hergestellt haben. Eine erste Einführung in das Thema eines Kapitels findest du in den Hauptspalten. Die schmäleren Randspalten enthalten ergänzende Texte, Bilder und manchmal auch kurze Geschichten. Eine Zeitleiste am oberen Seitenrand und eine Übersicht (Synopse) im Anhang geben Hinweise auf Kulturepochen und die Entstehungszeiten der behandelten Beispiele. Ein Sachlexikon (Glossar) erklärt Fachausdrücke und schwierige Begriffe, die im Text kursiv gekennzeichnet sind. Bilder machen und verwenden Die Bildnerische Erziehung setzt auf eine enge Vernetzung von Theorie und Praxis. Zur eigenständigen Lösung einer Gestaltungsaufgabe kann das Buch wenig beitragen. Es kann aber mithelfen, Lernen an einem Gestaltungsprozess mit systematischer Ana- lyse und mit dem Erwerb weiterführenden Wissens zu verbinden. Bei- spiele, wie theoretische Themen mit praktischem Erproben, Gestalten und Anwenden verknüpft werden können, findest du als „Arbeitsanre- gungen“ in blaugrauen Feldern, meist am Ende eines Kapitels. Historismus Romanik Antike Gotik Renaissance Manierismus Barockund Palladianismus Klassizismus undRomantik Moderne vorChristus 0 100 200 300 400 500 600 700 800 900 1000 1100 1200 1300 1400 1500 1600 1700 1800 1900 heute 88 89 Synopse 72 60 56 57 45 6 36 85 10 33 51 64 55 44 59 41 20 62 8 83 84 63 32 27 12 66 Seitenangabe:HierfindestdudasBild imBuch. 64 Kontext Geschichte und Umfeld der Bildentstehung werden skizziert. Arbeitsanregungen zeigen Verbindungen zwischen Theorie und Praxis. Zeitleiste Beispiele eines Kapitels werden zeitlich verortet. Texte in Hauptspalten bieten Basisinformationen zum Thema. Texte in Nebenspalten enthalten weiterführende Informationen. Techniken und Werkzeuge der Bildproduktion werden erklärt. Synopse Bildbeispiele des Buches werden Epochen zugeordnet. Sachlexikon Fachausdrücke werden erklärt. Personenlexikon Daten zur Biografie von Personen, die im Buch erwähnt werden 5 6 7 8 9 10 11 12 13 11 Arcimboldo, Giuseppe Um 1526–1593. Geboren in Mailand, Hofmaler Kaiser Ferdinands I., Kaiser Maximilians II. und Kaiser Rudolfs II. in Wien und Prag. Gestorben in Mailand. Arcimboldo lebte in der Epoche des Manierismus . Besonders bekannt sind seine gemalten Köpfe und Figuren, auch Porträts, die sich aus Früchten, Blumen, Tieren oder Gegenständen zusammensetzen. Beispiele: „Die vier Jahreszeiten“ oder „Die vier Elemente“ („Sommer“ und „Winter“ sowie „Wasser“ und „Feuer“, heute im Kunsthistorischen Museum, Wien). Beatus von Liébana Um 730–nach 798. Spanischer Mönch und Theologe Bodmer, Karl 1809–1893. Schweizer Maler und Grafiker. Amerikareise 1832–1834 als Expeditionszeichner. Später Zusammenarbeit mit einer Gruppe französischer Maler (Jean- François Millet, Schule von Barbizon), deren Werke eine wichtige Voraussetzung für die Entwicklung der modernen Malerei wurden Bonheur, Rosa 1822–1899. Französische Tiermalerin. Entstammte einer Künstlerfamilie und wurde durch ihren Vater, ebenfalls Maler, gefördert. Eine Frau als Malerin war damals noch immer eine Seltenheit, umso erstaunlicher war ihr Erfolg. Brus, Günter. Geboren 1938. Österreichischer Aktionskünstler, Maler, Zeichner und Schriftsteller Buonsignori, Stefano Gestorben 1589. Italienischer Kartograf Christo und Jeanne-Cla Bulgarien) und Jean Zusammenarbeit sei die vertraute Situati erzeugen und dadur zentrale Teil ihrer Ar hoch, 1968 in Kassel), 5,5 m hoher Zaun au „Surrounded Islands Kunststoffgewebe, blaue Schirme in Jap Durchmesser: 8,66 M 1995). Close, Chuck Geboren abstrakten Anfängen detailgetreue Porträ In Folge experiment Rastervergrößerung farbigem Papierbrei) Cooper, Astley D.M. 18 Curtis, Edward S. 1868 20-bändigen Werks ü Nordamerikas. Seine die ursprünglichen I europäischen Einflüs verdrängt waren. Delaunay, Sonia 1885– Delauney fand die ru farbigen Rhythmen der Abstraktion . Die gestaltete Theaterde Sie gilt als bedeuten Malerei. Derain, André 1880–19 Personenlexikon Giuseppe Arcimboldo 90 abstrahieren Lateinisch „ab-, wegziehen“: etwas gedanklich verallgemeinern; auf Einzelheiten verzichten, damit das Wesentliche klar hervortritt Abstraktion, abstrahiert Vereinfacht, auf das Wesentliche beschränkt. Durch Abstraktion verlagert sich die Aussage eines Bildmotivs vom Konkreten (z. B. Foto eines bestimmten Menschen) zum Allgemeinen (z. B. vereinfachtes Zeichen für Mensch). In der abstrakten Kunst wird dieser Prozess der konzentrierten Vereinfachung mitunter so weit getrieben, dass die Ausgangsform visuell kaum noch erkennbar ist, sondern nur noch Anhaltspunkte wie Proportionen oder Farbklänge erhalten bleiben. Acht-Bit-Kunst Ein Bit (engl., gebildet aus „binary digit“) bezeichnet die kleinste darstellbare Datenmenge. Ein 8-Bit- Pixel verfügt über 256 Farbvarianten. Die aufgrund niedriger Auflösung kantigen Figuren der ersten Computerspiele sind dieVorbilder der Fangemeinde der 8-Bit-Kunst. Allegorie,allegorisch Bildzeichen mit übertragener Bedeutung, die nicht aus dem Bild allein, sondern erst durch zusätzliches Wissen verständlich wird. Allegorien bezeichnen Begriffe, die man nicht sehen oder abbilden kann. Allegorische Darstellungen zeigen meist Personen mit verschiedenen Gegenständen, die Attribute genannt werden. Für jemanden, dessen Wissen damit bestimmteTätigkeiten, Ereignisse oder Geschichten verbindet, ergeben sich gedankliche Hinweise auf die eigentliche Bedeutung einer solchen Darstellung.Vergleiche dazu auch Symbol . Analyse Methode, möglichst genaue Informationen über einen Gegenstand (z. B. ein Bild, einenText) zu erhalten, indem Einzelteile ( Bildelemente ,Worte) und Aufbau getrennt untersucht und neuerlich in Zusammenhang gebracht werden. Das Wort „Analyse“ bedeutet in der altgriechischen Sprache „Auflösung“. Anatomie Forschung und Lehre vom Aufbau organischer Systeme, z. B. des menschlichen Körpers und seiner Organe. Der Begriff ist vom altgriechischen Wort „anatemnein“ abgeleitet, das „ ufschneiden“ bedeutet. Animatio Techniken, durch die unbewegte Darstellungen (Zeichnungen, Puppen, Modelle) in eine scheinbare Bewegung versetzt werden. Beispiel: Zeichentrickfilm Antike Zeit de altgriechischen und der altrömischen Kultur, ca. 11. Jahrhundert v. Chr.–6. Jahrhundert n. Chr. Diese Zeit wird auch Altertum genannt. Aquarell Mit Aquarellfarben gemaltes Bild. Aquarellfarben bestehen aus fein gemahlenen Pigmenten und einem pflanzlichen Bindemittel (Gummiarabicum). Sie sind wasserlöslich und werden mit einem feinen Haarpinsel meist lasierend auf Papier aufgetragen. Assoziation Erinnerungen oder Gedanken, die durch einen Impuls (z. B. ein Bild, ein Wort, einen Gegenstand) ausgelöst werden können. Dabei kann ein erster Gedanke weitere Vorstellungen hervorrufen, sodass ganze Assoziationsketten entstehen. Durch Assoziationen erklärt unser Gehirn die Bedeutung unserer Sinneseindrücke. Belichtungszeit Zeitspanne, Objektiv einer Kamera auf (Sensor, Chip, Film) fallen k mehrere Faktoren genau a Unterbelichtung zu vermei Lichtempfindlichkeit des S Bildelement Bildelemente si Bild komposition und gleich in ihrem Zusammenwirken Bildelemente können illusi Stillleben) oder abstrakte F Farbflächen) auftreten. Bildmotiv Das, was auf eine thema eines Bildes. Bister Aus Ruß und Leimwa Material wurde manchmal gepresst. Es ist lichtempfin heute nicht mehr verwend Bronze DurchVerschmelzen Zinn und geringen Menge Material, das sich wegen s den Guss großer Statuen o eignet.Weil Bronze früher Kanonenrohren diente, wu Kriegszeiten immer wieder eingeschmolzen. Collage Bild, das sich aus au (Fotoausschnitten, Papierst zusammensetzt. Die Collag 20. Jahrhunderts zu einer w Zu ihrerVerbreitung haben besondere Maße igetr Daguerreotypie Frühe fotog 1839 stmals gelang, die P Silberpla ten festzu alten. Erfinder, dem Fra zosen Ja benannt. digital, digitalisiert In Ziffer Zur Bearbeitung in einem (Bilder, Schrift) in mathem (digitalisiert) werden. Druckgrafik In der Druckgra einer Druckplatte (z. B. Ste Druckplatte können anschl werden. Die Möglichkeit d Hauptgrund für die rasche Techniken seit ihrer Entwic FlüchtendesPferd, AllegorischeDarstellungder Gerechtigkeit: FraumitWaage undRichtschwert Sachlexikon 13 12 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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