Big Bang HTL 4, Schulbuch

176 Thermodynamik und moderne Physik (IV. Jg., 8. Sem.) EU-Ziel wäre, die untere Grenze der Schätzung zu erreichen und die Temperaturerhöhung bei 2 °C zu stabilisieren (Abb. 19.12). Um dieses Ziel zu erreichen, muss natürlich eine Menge geschehen. Erste Ansätze dazu gibt es seit 1997. Leider sind die Emissionen trotzdem weiter gestiegen , und wenn sich nichts ändert, dann wird die 2-Grad-Grenze be- reits in einigen Jahrzehnten überschritten. Damit das nicht passiert, müsste jedes Land die Emissionen Schritt für Schritt senken , damit sich letztlich ein Wert von 450ppm einstellen kann. Die Welt profitiert momentan noch davon, dass in extrem bevölkerungsreichen Ländern wie China oder Indien die CO 2 -Produktion vergleichsweise niedrig ist (Tab. 19.2). UN-Klimakonferenz Die UN-Klimakonferenz findet seit 1995 jährlich statt und hat sich im Laufe der Zeit zu einer Großveranstaltung mit mehr als 10.000 Teilnehmern entwickelt ( F12 ). Dabei versuchen ausgewählte Regierungsvertreter aus rund 200 Staaten gemeinsame Lösungen gegen den vom Men- schen verursachten Klimawandel zu finden. Wie schwer die Umsetzung ist, zeigt Abb. 19.14. Österreich verpflichtete sich zum Beispiel 1997 auf der Konferenz in Kyoto, den CO 2 - Ausstoß, verglichen mit dem Wert von 1990, bis 2012 um bloß 13% zu verringern – und scheiterte grandios! Dass die Welt momentan noch von sehr bevölkerungsreichen Ländern mit sehr niedrigen Pro-Kopf-Emissionen profitiert, zeigt Tab. 19.2. Abb. 19.14: Geplanter und tatsächlicher Verlauf der CO 2 -Emissionen zwischen 1990 und 2012 Tonnen/Person Millionen Tonnen pro Land Prozent weltweit Katar 40,37 85 0,23 USA 16,5 5167 13,96 Australien 14,47 374 1,01 Österreich 7,35 61 0,16 China 6,18 9087 24,56 Welt 5 37000 100,00 Indien 1,64 2020 5,46 Tab. 19.2: Relative und absolute Werte der CO 2 -Emission für ausgewählte Länder für 2015: Jeder Österreicher produzierte im Schnitt über 7 Tonnen CO 2 pro Jahr ( F11 )! Unvorstellbar! i Info: UN-Klimakonferenz Einen großen Teil der Maßnahmen müssen natürlich die Regierungen tragen, etwa durch den Ausbau von „Schiene statt Straße“ oder durch die Förderung CO 2 -neutraler Energiequellen (siehe Kap. 19.4 bis 19.6 ab S. 177). Einen gewissen Teil kann aber jeder dazu beitragen, weil auch Privatverkehr und Heizen in den Wohnungen eine beträcht- liche Belastung darstellen (Abb. 19.15 und 19.16). Bedenke: Du bist der Stau! Abb. 19.15: Gesamtanteile an der CO 2 -Emission in Österreich (Stand 2015): Etwa 50% der Emissionen durch Verkehr werden durch PKWs verursacht, also absolut etwa 13%. Abb. 19.16: Energiebedarf einer Familie: Durch Sparen beim Heizen und Autofahren können auch Privatpersonen den CO 2 -Ausstoß merkbar verringern. Zusammenfassung Die Temperatur wird in diesem Jahrhundert auf jeden Fall weiter ansteigen. Wie stark diese Erwärmung und somit auch die Umweltfolgen sein werden, hängt sehr von der Emission der Treibhausgase ab. Deshalb sind alle Länder, aber auch jeder Einzelne gefordert, ökologisch zu denken! Z Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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