Big Bang HTL 3, Schulbuch

96 Ausgewählte Kapitel der klassischen Physik (III. Jg., 5. Sem.) Hochfrequente elektromagnetische Felder werden zur Informationsübertragung verwendet (Kap. 10.2, S. 90). Solche Felder werden zum Beispiel durch Handynetze und WLAN verursacht. Per Definition sind EM-Wellen mit 1GHz (= 1000MHz) bis 300 GHz Mikrowellen . Viele der „Informa- tionswellen“ liegen also im Mikrowellenbereich (Tab. 10.4). Diese können, wie auch die Wellen eines Mikrowellenher- des, in Gewebe eindringen (Abb. 10.21) und es erwärmen. Dieser thermische Effekt verursacht die Hauptbelastung für den menschlichen Körper, wenn man etwa Handystrahlung ausgesetzt ist. CB-Funk 26,6-27,4 MHz Modellbau (Funkautos und -flugzeuge) 35,1-35,9 MHz UKW 88–108 MHz Flugfunk und Seefunk 118-162 MHz 2G Mobiltelefone 880-960 MHz GPS 1228-1228 MHz Amateurfunk 23-cm-Band 1240–1300 MHz GPS 1576-1576 MHz 2G Mobiltelefone 1700-1880 MHz 3G Mobiltelefone 1900–2200 MHz Bluetooth 2400–2480 MHz 4G Mobiltelefone um 2600 MHz WLAN 2,4 GHz 2400 - 2485 MHz WLAN 5 GHz 5150–5725 MHz Tab. 10.4: Einige ausgewählte Beispiele aus dem EM-Wellen-Dschungel zur Informationsübertragung ( F16 ) TV-Sender Radio-Sender Mobilfunksender Handy Leistung 300 kW 100 kW 50W 2W Messabstand 1500m 1500m 50m 3 cm Leistungs- flussdichte 0,02W/m 2 0,05W/m 2 0,001W/m 2 2W/m 2 Tab. 10.5: Typische Leistungsflussdichten von Sendern: Die Werte für Handy sind Maximalwerte. Moderne Smartphones haben meistens wesentlich geringere Sendeleistungen um 0,2W. Abb. 10.21: Vergleich zwischen den Eindringtiefen (definiert als Absinken des Feldes unter 13%) von Handywellen und denen eines Mikrowellenherdes Weil die Abstrahlleistung mit der Entfernung abnimmt (Abb. 10.22), verursachen nicht die Sendeanlagen, sondern die Handys selbst trotz ihrer geringen Sendeleistung die größten Leistungsflussdichten (Tab. 10.5) und belasten somit deinen Körper am stärksten. Deswegen wird als prä- ventive Sicherheitsmaßnahme oft empfohlen, Handys nicht direkt am Körper zu tragen. Die körperliche Wirkung wird mit der spezifischen Absorptionsrate angegeben. Info: CLIL – SAR Abb. 10.22: Wenn sich die Funksignale kugelförmig ausbreiten, sinkt die Leistungsflussdichte sehr schnell ab, und zwar wie beim Gravitationsfeld mit 1/r 2 . Sind Handys nun gesundheitsschädlich oder nicht! Tatsache ist, dass wissenschaftliche Untersuchungen , die oft mit vielen Hundertausenden Personen durchgeführt wurden, in keinem Fall einen statistischen Zusammenhang zwischen der Benutzung von Handys und dem Auftreten von Hirn- tumoren feststellen konnten. Dass manche Menschen „sensibel“ auf Elektrosmog reagieren, dürfte wohl eher auf den Nocebo-Effekt zurückzuführen sein: Wenn man denkt, etwas schadet, dann schadet es auch tatsächlich. CLIL – SAR The effect of mobile phone waves on humans is measured by the specific absorption rate (SAR) . The smaller the SAR value, the less the tissue is heated. The WHO’s recommen- ded upper limit is 2W/kg (as of 2017). In practice, the ab- sorption rate is measured with a phantom head modelled on the human head (Figure 10.23). Modern, low radiation mobile phones have SAR values below 0.2W/kg (as of 2017). Exercise: Try to find out the SAR value of your mobile phone! i Fig. 10.23: Exact measurement of the SAR value of a mobile phone using a phantom head Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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