Big Bang HTL 3, Schulbuch

176 Organische Technologie und Ökologie (III. Jg., 6. Sem.) A.2 Einteilung in kleinere Gruppen Stoffklassen Die 40 Millionen Verbindungen kommen nicht alle nur durch Kohlenstoff und Wasserstoff zustande. Die große Vielfalt entsteht durch den Einbau von Heteroatomen. Dieser Be- griff bezeichnet in organischen Verbindungen alle Atome, die nicht Kohlenstoff oder Wasserstoff sind. Je nach He- teroatom und seiner Position im organischen Molekül teilt man die riesige Menge an organischen Verbindungen in sogenannte Stoffklassen ein. Reine Kohlenwasserstoffe gibt es schon sehr viele. Wenn man aber zusätzlich noch andere Atome, wie z. B. O, N, S, P oder Halogene in organische Verbindungen einbaut, dann steigt die Anzahl der entstehenden Stoffe schnell in die Millionen. ( F4 ) Welche Stoffklassen kennst du noch aus dem 4. Semester? Welche Heteroatome können in organischen Verbin- dungen vorkommen? Sieh mal in dein PSE und denke daran, dass organische Verbindungen prinzipiell Atombindungen enthalten, wofür nur Nichtmetall- atome in Frage kommen. F3 F4 Zur Übersichtlichkeit teilt man diese Fülle an Verbindungen in Stoffklassen ein, die alle gekennzeichnet sind durch eine typische funktionelle Gruppe . Diese Gruppe zeigt also an, zu welcher Stoffklasse eine Substanz gehört. Und sie bestimmt meistens auch die chemischen und physikalischen Eigen- schaften des Stoffes. In BB HTL 2 wurden die einzelnen Stoffklassen mit ihren funktionellen Gruppen schon vorgestellt. Zur Wiederholung und zum Nachschlagen dient Tabelle A.2. ( F3 ) A.3 Taufe der organischen Stoffe Nomenklatur Jetzt geht es darum, den betreffenden Stoffen ihre richtigen (IUPAC-konformen) Namen zu geben. Kannst du dich noch an die Regel Vorsilbe-Stamm- Endung erinnern? Auf welche Endung lauten z. B. Alkohole? Und auf welche Aldehyde? F5 Tab. A.2: Funktionelle Gruppen und Stoffklassen Strukturformel Kurzform Vor- oder Nachsilbe Verbindungsklasse Typisches Beispiel C=C -en Alken CH 2 =CH 2 Ethen C C -in Alkin CH CH Ethin OH Hydroxy- -ol Alkohol CH 3 OH Methanol CO -al -on Aldehyd Keton CH 3 COH CH 3 COCH 3 Ethanal Propanon COOH Carboxy- -carbonsäure Carbonsäure CH 3 COOH Ethansäure NH 2 Amino- -amin Amin CH 3 NH 2 Methanamin NO 2 Nitro- Nitroverbindung CH 3 NO 2 Nitromethan F, Cl, Br, I Halogen- (Fluor-, Chlor-, Brom-, Iod-) Halogenalkan CH 3 Cl Chlormethan CN Cyan- Nitril CH 3 CN Ethannitril NC Isocyan- Isocyanid C 6 H 5 NC Phenylisocyanid O R-oxy- Ether CH 3 OCH 3 Methoxymethan SO 3 H Sulfo- -sulfonsäure Sulfonsäure C 6 H 5 SO 3 H Benzolsulfonsäure Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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