Big Bang HTL 3, Schulbuch

Organische Technologie und Ökologie (III. Jg., 6. Sem.) 147 Kunststoffe 13 Biologisch abbaubare Kunststoffe: Auch der Anteil an biologisch abbaubaren Verpackungsma- terialien wird immer größer. Vor allem bei der Verpackung von Lebensmitteln findet man immer mehr Biokunststoffe. Der Begriff Biokunststoff ist nicht geschützt und wird nicht einheitlich verwendet. Einerseits handelt es sich um Kunststoffprodukte, die aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt werden. Bioplastik kann aber auch ein Kunststoff auf Mineralölbasis sein, der biologisch abbaubar ist. Selbstverständlich ist auch beides möglich: Zum Beispiel Verpackungsfolien aus Stärke, Cellulose oder Polymilch- säure. Info: CLIL Biodegradable plastics CLIL – Biodegradable plastics Plastic waste is one of the biggest environmental problems in our world. The problem is, that microorganisms cannot break down synthetic polymer molecules. So the plastic waste lasts hundreds of years in our environment and in the sea. Some scientists are working to solve this problem. They are making plastics that do rot away in soil. These plastics are called biodegradable plastics. One sort of a biodegradable plastic is PLA, polylactic acid. PLA can be made from starch. Lactic acid bacteria make lactic acid from sugar or starch. This lactic acid is then poly- merized to polylactic acid. PLA can be used for food pack- aging, to make plastic carrier bags or for medical devices, such as absorbable screws and pins. PLA is fully biodegradable. One disadvantage can be that you cannot put it in a microwave. So PLA cannot be used for ready-meal packages. Scientists all over the world are constantly searching for and experimenting with further biodegradable plastics. Exercise: Look on the internet for another biodegradable plastic. Find out how and from what raw material it is made. Find examples of its use! i Abb. 13.50: Food like tomatoes were found out to keep fresh longer when stored in PLA Solche Folien haben den Vorteil, dass sie einerseits aus nachwachsenden Rohstoffen wie zB Holz hergestellt wer- den, und andererseits biologisch abbaubar sind. Man wird also einerseits unabhängig vom Erdöl, andererseits verrot- ten die Verpackungen auch wieder. Doch ganz so einfach ist es – wie meistens – wieder nicht. Erstens ergibt sich ähnlich wie bei Biokraftstoffen (Kap. 15) das Problem der Anbaufläche für diese Kunststoffe, die dann nicht mehr für Nahrungspflanzen zur Verfügung steht. Außerdem gilt die biologische Abbaubarkeit meist nur für industrielle Bedingungen, wie z. B. in Heißkompostieranla- gen. Auf dem Hauskompost verrotten diese Stoffe nicht, weil die dazu nötigen hohen Temperaturen nicht erreicht werden. Außerdem würde es dem Kompost selbst auch nichts „bringen“, da sich der Kunststoff in CO 2 und Wasser zersetzt, also keinerlei Humus bildet. Weil „Bioplastik“ außerdem sehr schlecht von normalem „Plastik“ unterscheidbar ist, wird es meist aus der Biotonne vor der Kompostierung aussortiert. Daher ist die beste Alternative immer noch die Restmüllton- ne. So kann bei der Müllverbrennung wenigstens noch der Energieinhalt der Stoffe genutzt werden. Zusammenfassung Kunststoffe sind langlebige Stoffe, die sich nach Gebrauch in der Umwelt ansammeln und zum Problem werden kön- nen. Wenn sich Kunststoffmüll nicht vermeiden lässt (beste Lösung!), so hat man 3 grundsätzliche Möglichkeiten des Recyclings: 1. werkstoffliche Verwertung: z. B. PET zu PET, Kunststoff muss sortenrein gesammelt werden 2. rohstoffliche Verwertung: Spaltung durch Pyrolyse in Monomere, ebenfalls sortenreine Sortierung nötig 3. thermische Verwertung: Verbrennung und Energie- gewinnung Z Recycling Recherchiere im Internet nach einer Kunststoff-Recy- cling-Firma in Österreich. Stelle zusammen, woher sie welchen Kunststoffabfall bezieht und was daraus hergestellt wird. Frage nach beim Abfallverband deiner Gemeinde/ deiner Schule. Wohin gelangen die Abfälle nach der Abholung und was wird damit gemacht? „Es macht keinen Sinn, Kunststoffe zu trennen, die werden eh alle in der Müllverbrennungsanlage zusammengeworfen und verbrannt!“ Nimm Stellung zu dieser Aussage. 13.7 F27 B2 F28 B2 F29 C1 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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