Big Bang HTL 3, Schulbuch

Organische Technologie und Ökologie (III. Jg., 6. Sem.) 145 Kunststoffe 13 Zusammenfassung Kunststoffverarbeitung: – Extrudieren: Rohre, Platten – Spritzgießen: komplizierte Formteile – Extrusionsblasformen: Flaschen, Kanister – Kalandrieren: Folien, Fußbodenbeläge – Rotationsformen: große Hohlkörper – Tiefziehen: Becher, Einlegeböden – Schäumen: Dämm-Materialien 13.7 Wenn das Kunststoffleben zu Ende geht… Recycling Hier geht es darum, ob und wie man Kunststoffe am besten recyceln, also wiederverwerten kann. Kunststoffe sind sehr langlebig und beständig. Vor allem die Polymerisations-Kunststoffe können von Mikroorganismen nicht oder nur sehr langsam abgebaut werden. Das erweist sich als großes Problem, wenn man den Kunststoff nicht mehr benötigt. Er ist dann Kunststoffmüll, der nicht ver- rottet. V 13.4 Der Joghurtbecher Zielsetzung: Erkennen eines Produktes, das mittels Tiefziehverfahren hergestellt wurde Geräte und Chemikalien: Heißluftgebläse („Heimwerkerfön“, ein normaler Fön pro- duziert zu wenig Hitze), Joghurt- oder anderer Becher, am besten aus PS (Becher mit einem kleinen Zipfel am Boden wurden spritzgegossen und sind daher nicht geeignet) Durchführung: Der Becher wird so lange erwärmt, bis er sich zu einer flachen Scheibe (die er vor dem Tiefziehvorgang war) zu- sammenzieht. e Verarbeitungsarten Gib begründet an, mit welcher Herstellungsart wohl folgende Gegenstände hergestellt werden: Joghurtbecher, Benzinkanister, Legostein, Wasser- schlauch, Klarsichtfolie. L 13.6 F25 A2 In welchen Behältern wird in deiner Schule/in deinem Haushalt Kunststoffmüll gesammelt? F26 Abb. 13.46: Plastikmüll am Strand Es gibt mittlerweile ganze „Inseln“ aus Kunststoffmüll, die im Meer treiben. Das sind aber keine festen Inseln, sondern eher „Müllsuppen“, in denen sich durch Strömungen beson- ders viele Partikel ansammeln. Ein Beispiel ist der „Great Pacific Garbage Patch“ im Pazifik zwischen den USA und Ja- pan, nördlich von Hawaii. Abb. 13.47: Lage des Great Pacific Garbage Patch Dazu eine Stellungnahme von Tony Andrady, Chemiker des amerikanischen Research Triangle Institute: “ Every little piece of plastic manufactured in the past 50 years that made it into the ocean is still out there somewhere. ” Der im Meer treibende Kunststoffmüll wird durch Einwir- kung von UV-Licht und die Wellenbewegungen immer wei- ter zerkleinert. Dadurch entsteht im Laufe der Zeit Mikro- plastik , das sind Kunststoffteilchen mit einer Größe von einigen Nanometern bis Mikrometern. Mikroplastik entsteht auch beim Abrieb von Autoreifen und durch Auswaschung aus Synthetik-Kleidung. Kleine Mengen machen die Verwen- dung in Kosmetikprodukten und diverse Anstriche (Schiffe, Fahrbahnmarkierungen) aus. Viele dieser Mikroplastik- Teilchen landen irgendwann einmal im Meer. Enthaltene Giftstoffe können freigesetzt werden. Außerdem werden Plastikteilchen oft von Meerestieren gefressen, die dann daran zugrunde gehen. Im Mittelmeer ist es bereits so, dass auf 2 Plankton- Lebewesen 1 Mikroplastik-Teilchen kommt. Deshalb ist es so wichtig, Kunststoffmüll zu sammeln und wiederzuverwerten (zu recyceln). In Europa funktioniert das schon gut, in Österreich sind wir bei den besten Sammlern Europas. Es gibt international gültige Recycling-Codes. Sie bestehen aus einem Dreieck aus (oft grünen) Pfeilen, die die Möglichkeit der Wiederverwertung darstellen sollen, und einer Nummer. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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