Big Bang HTL 2, Schulbuch

Bereich Anorganische Technologie und Ökologie (II. Jahrgang, 4. Semester) 97 Säuren und Basen 7 Neutrale Salzlösungen entstehen bei der Reaktion von starken Säuren und starken Basen . Die entstandenen konjugierte Säuren und Basen zeigen keinerlei Tendenz, die aufgenommen H + -Ionen wieder abzugeben, oder umge- kehrt, abgegebene wieder aufzunehmen. Sie bestehen vor allem aus folgenden Ionen: Kationen z. B.: Alkali- und Erdalkaliionen (außer Be 2+ ) Anionen z. B.: Cl – , Br – , I – NO 3 – Saure Salzlösungen entstehen wenn das Kation bestrebt ist H + Ionen abzugeben, weil es aus einer schwachen Base ent- standen ist. Außerdem sind kleine, stark positiv geladen Metallkationen sauer. Sie ziehen so stark an den bindenden Elektronen in ihrem Hydratwasser, dass dieses H + Ionen ab- gibt. Kationen z. B.: NH 4 + , Al 3+ Basische Salzlösungen erhält man bei Anionen von schwa- chen Säuren, weil diese als Basen danach streben H + wieder aufzunehmen. Anionen z. B. : NO 2 – , CO 3 2– , CH 3 COO – , F – , OH – F27 Zusammenfassung Saure und Basische Lösungen reagieren miteinander in der sogenannten Neutralisationsreaktion. Die entstehenden Salzlösungen sind aber nicht immer neutral. Als allgemeine Regel kann gelten: Salz aus… Lösung reagiert… starker Säure + starker Base neutral starker Säure + schwacher Base sauer schwacher Säure + starker Base basisch Wenn nun aber schwache Säuren mit schwachen Basen reagieren, können die Salze je nach Stärke der Säuren und Basen sowohl sauer, basisch oder neutral reagieren. Z Beantworte die folgenden Fragen mit Hilfe der Informationen aus dem Buch! Ermittle die Formeln der folgenden Salze: a) Calciumsulfat b) Lithiumhydrogenphosphat c) Ammoniumsulfit d) Magensiumcyanid e) Eisen(III)nitrit f) Aluminiumcarbonat L Bestimme bei jedem der folgenden Salze, ob es eine neutrale, saure oder basische Lösung bildet und benenne das Salz. a) Ba(NO 3 ) 2 b) NH 4 I c) K 2 CO 3 d) Ca(CH 3 COO) 2 e) AlCl 3 f) NaCl L 30ml einer Salpetersäure werden mit 13,2ml einer 0,1M Natronlauge zum Äquivalenzpunkt titriert. Berechne die Konzentration der Säure! L 7.4 F28 A1 F29 A1 F30 7.5 Damit alles bleibt wie es ist Puffer Die Definition des Begriffs Puffer aus dem Duden lautet: „Federnde Vorrichtung an Vorder- und Rückseite eines Schienenfahrzeugs zum Auffangen von Stößen“ Wenn man zu Wasser eine kleine Menge einer Säure oder Base hinzufügt ändert sich der pH-Wert dramatisch: Z. B.: 1 l Wasser ( pH = 7 ) + 10 ml Salzsäure (c = 0,1 mol/l) mit c = ​ n __ V ​ ® n = 0,001mol HCl Zugabe pro Liter Wasser ® c​ H​ 3 ​ O + = 0,001mol/l ® pH = 3 Ein Puffer ist eine Lösung, die bei Zugabe kleiner Mengen Säure oder Base den pH-Wert weitgehend konstant hält! Er federt also starke pH-Veränderungen ab. Dies ist z. B. in unserem Blut überlebenswichtig. Info: Puffersystem des Bluts In einem Puffer muss eine Säure vorhanden sein, um OH – Ionen zu neutralisieren, die bei Zugabe einer Base frei werden. Außerdem wird eine Base benötigt, um H + Ionen aufzunehmen die durch zugesetzte Säuren abgegeben werden. Die Säuren und Basen dürfen sich aber nicht ge- genseitig neutralisieren. Deshalb verwendet man Gemische von schwachen Säuren und ihren konjugierten Basen (also Salzen) wie z. B. Essigsäure und Natriumacetat. F31 Zusammenfassung Puffer bestehen aus Gemischen von schwachen Säuren und ihren konjugierten Basen. Sie halten den pH-Wert einer Lösung trotz Zugabe von Säuren oder Basen in einem ge- wissen Bereich konstant. Was versteht ein Chemiker unter dem Begriff „Puffer“? Wie hält unser Körper den pH-Wert des Blutes konstant? F31 F32 Abb. 7.20: Z Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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