Big Bang HTL 2, Schulbuch

40 Bereich Grundlagen der Chemie (II. Jahrgang, 3. Semester) Der EN-Wert ist eine dimensionslose Zahl, eine Zahl ohne Einheit. Bei der Einführung wurden dem Element Fluor will- kürlich der Wert 4 und dem Element Lithium der Wert 1 zu- geordnet. Alle anderen Elemente wurden durch Berechnun- gen aus Ionisierungsenergie und Elektronenaffinität mit diesen verglichen und erhielten entsprechende Werte. Metalle haben grundsätzlich niedrige EN-Werte . Das bedeutet, dass sie relativ leicht Elektronen abgeben . Nichtmetalle haben grundsätzlich hohe EN-Werte , das be- deutet, dass sie leicht Elektronen aufnehmen . In Molekülverbindungen werden Atome durch Elektronen- paare zusammengehalten. Anhand des EN-Wertes kann man hier abschätzen, wie stark ein Atom an diesen Bin- dungselektronen „zieht“ - wie beim Seilziehen. Ist ein Part- ner stärker (hat er einen höheren EN-Wert), so kann er die Bindungselektronen etwas weiter zu sich herziehen. Zusammenfassung Für Atommassen ist die SI-Einheit kg unpraktisch. Atomare Masseneinheit: unit 1u entspricht ca. der Masse eines H-Atoms Durchschnittliche Atommasse/Molekülmasse: Einheit u Relative Atommasse /Molekülmasse: keine Einheit Der Zahlenwert ist dabei der gleiche, aber man muss auf die korrekte Einheit achten. Im PSE wird immer der Wert des durchschnittlichen natür- lichen Isotopengemisches angegeben. EN-Werte geben an, wie schwer oder leicht ein Atom Elekt- ronen aufnimmt oder abgibt bzw. wie stark es an Bin- dungselektronen zieht. Z Arbeiten mit dem Periodensystem Gib die durchschnittliche Atommasse von Kalium an! L Gib die relative Atommasse von Argon an! L Berechne die durchschnittliche Molekülmassen von NH 3 (Ammoniak) und SO 2 (Schwefeldioxid) L Berechne die relativen Molekülmassen von CO (Kohlenmonoxid) und HNO 3 (Salpetersäure) L 3.3 F13 A1 F14 A1 F15 A1 F16 A1 3.4 Ein kleiner Spaziergang durchs PSE Wir haben nun den allgemeinen Aufbau des Periodensys- tems hinter uns gelassen. Im folgenden Kapitel machen wir einen kleinen Spaziergang durch das PSE und sehen uns wichtige Gruppen und deren Elemente an. 3.4.1 Alkalimetalle Die Elemente der ersten Gruppe im PSE werden als Alkali- metalle bezeichnet: Li, Na, K, Rb, Cs und Fr. (Wasserstoff ist kein Metall und zählt nicht dazu) Alle besitzen die Elektronenkonfiguration s 1 in der äußers- ten Schale. Atome, in denen einzelne Elektronen in Orbita- len vorkommen, sind unglaublich reaktiv und kommen als Einzelatome nicht vor. Sie verbinden sich sofort mit einem verfügbaren Partner und sind daher in der Natur nur in Form von Verbindungen zu entdecken. Die bekannteste Alkalimetall-Verbindung in der Natur ist wohl das Kochsalz NaCl. Aber Alkalimetallverbindungen kommen als Mineralien in den meisten Gesteinen vor, in Graniten z. B. als Glimmermineral. Es gelang erst relativ spät, nämlich im Jahr 1807, Alkalime- talle rein als Metalle herzustellen. Das ist zwar auch schon über 200 Jahre her, aber wenn man bedenkt wie lange Gold oder Kupfer schon bekannt sind… Hat man es dann geschafft, Alkalimetalle herzustellen (man macht das normalerweise durch Elektrolyse ihrer Salz- schmelzen), dann hat man es mit hochreaktiven und ziem- lich gefährlichen Substanzen zu tun. Sie reagieren vor allem sehr heftig mit Wasser, auch mit dem Wasserdampf in der Luft. Deshalb kann man sie nicht einfach irgendwo stehen lassen, sondern muss sie unter Paraffinöl aufbewahren. Welches Werkzeug brauchst du, um eine Eisenstange mit 1 cm Durchmesser durchzuschneiden? Was brauchst du bei einer Stange aus Natriummetall? Kennst du Anwendungsgebiete von Lithium? F17 F18 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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