Big Bang HTL 2, Schulbuch

Bereich Grundlagen der Chemie (II. Jahrgang, 3. Semester) 171 Ökologie 12 Abb. 12.19: Funktionsprin- zip eines 3-Wegekata- lysators und seine Auswirkung auf die Abgaszusammen- setzung, abhängig vom Brennstoff-Luft- Verhältnis. Auch bei der Reduktion der Kohlenmonoxidemissionen war die Einführung des Katalysators hauptbeteiligt. Die immer noch recht hohen Emissionen sind vor allem auf schlechte Verbrennungsvorgänge in veralteten Heizungsanlagen in Privathaushalten zurückzuführen ( F16 ). Staub Ein weiterer wichtiger Luftschadstoff ist Staub , ein sehr kompliziertes Gemisch aus Feststoffen und Flüssigkeit- ströpfchen. Besonders problematisch sind kleinste Partikel unter einer Größe von 10µm ( PM10 ). Sie können tief in die Lunge eindringen und unter 2,5µm sogar in die Lungenblä- schen wo die Sauerstoffaufnahme stattfindet. Feinstaub- partikel können an ihrer Oberfläche Giftstoffe binden, die so bis in die empfindlichsten Bereiche der Lunge transportiert werden. Feinstaub erhöht das Risiko von Herz-Kreislaufer- krankungen und senkt die Lebenserwartung beträchtlich. Der gut sichtbare Staub, Grobstaub genannt, ist hingegen viel weniger gefährlich. Hauptverursacher von Feinstaub sind Verkehr, Hausbrand und Industrie, wobei im Verkehr vor allem Dieselfahrzeuge verantwortlich sind. Abb. 12.20: Entwicklung der CO Emissionen in Österreich seit 1990 (Quelle: Umweltbundesamt) Zwar wird versucht, durch Entstaubungsanlagen in großen Verbrennungsanlagen und Beschränkungen im Verkehr die Feinstaubemmission zu senken, bisher haben die gesetzten Maßnahmen aber noch keine signifikante Reduzierung be- wirken können. Organische Luftschadstoffe In geringeren Mengen werden bei unvollständigen Verbren- nungen auch PAKs (siehe Infobox Aromaten Kapitel 11.2) Dioxine und HCB gebildet. Dioxine sind sauerstoffhältige organische Verbindungen mit mehreren Chloratomen, die hochgiftig sind. HCB (= Hexochlorbenzen) ist eine chlorhal- tige aromatische Verbindung. Alle drei Verbindungen sind schwer abbaubar und werden deshalb als persistente organische Luftschadstoffe (POPs) zusammengefasst. Sie sind alle gut fettlöslich, gelangen über die Nahrungskette in unseren Körper und reichern sich im Fettgewebe an. Sie können dadurch schon bei sehr gerin- gen Konzentrationen in der Luft Schädigungen verursachen (siehe Abb. 12.23; F14 ) In der folgenden Abbildung sind nochmal alle wichtigen Luftschadstoffe zusammengefasst: Abb. 12.21: Entwicklung der Staub-Emissionen in Österreich seit 1990 (Quelle: Umweltbundesamt) Abb. 12.22: Strukturen von Dioxinen (links) und HCB (rechts) Abb. 12.23: Weg vieler POPs in unseren Körper Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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