Big Bang HTL 2, Schulbuch

166 Bereich Grundlagen der Chemie (II. Jahrgang, 3. Semester) Viele Stoffe sind giftig, wenn wir ihnen wiederholt oder lange ausgesetzt sind. Diese Giftwirkung nennt man chroni- sche Toxizität . Im Gegensatz zur akuten Toxizität , der Gift- wirkung durch eine einmalige Aufnahme, sind bei der chro- nischen Toxizität die Ursachen nicht immer leicht zu erkennen ( F2 ). Hier soll noch einmal auf die Gefahrensymbole hingewie- sen werden, die auch Informationen über die Giftigkeit eines Stoffes liefern. Weiterführende Informationen (wie die LD 50 - Werte) findet man in den Sicherheitsdatenblättern . Dabei handelt es sich um so etwas wie einen „Beipackzet- tel“ für Chemikalien. Er soll dem Verwender ermöglichen, die richtigen Sicherheitsmaßnahmen beim Umgang mit einem Stoff zu ergreifen. Die moderne Analytik kann heute fast jeden Stoff überall nachweisen. Würde man ein Stück Würfelzucker im Boden- see auflösen, wäre der Zucker in jeder entnommenen Was- serprobe immer noch nachweisbar. Wenn also in den Me- dien zu hören ist, dass ein Giftstoff wie Dioxin z. B. in Eiern nachgewiesen wurde, bedeutet dies noch lange nicht, dass dadurch ein Gesundheitsrisiko besteht. Erst die Angabe der nachgewiesenen Menge und er Vergleich mit Grenzwerten ermöglicht eine Beurteilung dieser Meldung ( F4 ). Zusammenfassung Lebewesen werden von ihrer Umwelt in vielfältiger Weise beeinflusst. In der Ökologie werden diese Einflüsse unter- sucht. Die Summe aller Einflüsse der unbelebten (abiotisch) und belebten (biotisch) Natur bestimmen wo eine Lebewe- sen leben kann. Starken negativen Einfluss auf Lebewesen haben Gifte. Ein Stoff kann abhängig von seiner Konzentra- tion lebensnotwendig oder giftig sein. In der Toxikologie werden diese Giftwirkungen untersucht und der Gesetzge- ber verwendet diese Informationen um Grenzwerte für die- se Stoffe festzulegen. Z Beantworte die folgenden Fragen! Nennen Sie möglichst viele abiotische und biotische Einflussfaktoren auf ein Lebwesen. L Zeichnen Sie ein Nahrungsnetz im Wald. (Wer frisst wen?) L Wie viel ml reinen Alkohol hat ein Mensch mit 70 kg in seinem Körper wenn er 1,2‰ Alkohol hat. (Die Promille beziehen sich auf das gesamte wässrige Gewebe, das sind etwa 60 % des Körpergewichtes, Dichte Alkohol = 0,79g/ml) Wieviel Wein mit 13% (Volumsprozent) Alkohol hat er getrunken? L 12.1 F5 A1 F6 A1 F7 B1 12.2 Unsichtbar aber unverzichtbar Die Atmosphäre Jeder weiß, dass wir den Sauerstoff aus der Luft zum Über- leben brauchen. Die anderen Bestandteile der Luft und ihre Funktion sind uns aber sehr oft nicht bewusst. Unsere Atmosphäre besteht zu etwa 4/5 aus Stickstoff und etwa 1/5 aus Sauerstoff . Alle anderen Bestandteile kommen nur in sehr geringen Mengen vor. So ist etwa ein Prozent un- serer Luft ein Gemisch der verschiedenen Edelgase , haupt- sächlich Argon, die anderen nur in viel kleineren Mengen. Natürlich ist auch Wasserdampf Teil der Atmosphäre, aber da dessen Anteile zeitlich und regional sehr stark schwan- ken, wird die Zusammensetzung immer auf trockene Luft bezogen. Etwa 0,04% der Luft sind Kohlendioxid . Auf seine große Bedeutung trotz der kleinen Menge werden wir et- was später genauer eingehen ( F8 ). In sehr kleinen Mengen kommen auch noch andere Stoffe in der Luft vor. Ihre Mengen sind regional sehr stark ver- schieden. Manche deshalb, weil sie vom Menschen oder Na- turerscheinungen nur an bestimmten Orten gebildet wer- den. Andere wiederum sammeln oder bilden sich in gewissen horizontalen Luftschichten. Einige dieser Stoffe sind schädlich und werden in Abschnitt 12.3 Luftschadstoffe genauer unter die Lupe genommen. Mit der Höhe ändert sich sowohl die Zusammensetzung, als auch die Temperatur in der Atmosphäre stark. Man teilt die Atmosphäre in vier Schichten ein. Die Grenzen zwischen die- sen Schichten sind keine strengen Linien sondern langsame Übergänge. In Abb. 12.7 ist diese Schichtstruktur dargestellt. Mit steigender Höhe sinkt die Temperatur zuerst stark auf etwa –50 °C in 10 km Höhe. Hier fliegen z. B. die meisten Langstreckenflugzeuge. Dann steigt die Temperatur wieder auf fast 0 °C (ca 30 km Höhe) , um danach wieder auf –80 °C in etwa 90 km Höhe abzusinken. Dann kommt es zu einer sehr raschen Temperaturerhöhung bei weiterer Entfernung von der Erde. Aus welchen Stoffen besteht das Gemisch Luft eigentlich? Die Luft ist nicht nur zum Atmen da! Welche anderen Funktionen hat unsere Atmosphäre? Was ist der Treibhauseffekt und wie beeinflussen wir ihn? F8 F9 F10 Abb. 12.6: Die Bestandteile der Luft Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verla s öbv

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