Big Bang HTL 2, Schulbuch

12 Bereich Grundlagen der Chemie (II. Jahrgang, 3. Semester) Info: Dekantieren von Wein Sedimentationsprozesse finden in der Natur ständig statt, z. B. wenn ein Fluss Sedimentgestein mitführt und immer wieder ablagert. Typische Sedimente sind daher z. B. Schotter oder Sand, die sich durch Druck auch zu ganzen Gesteinsformationen verfestigen können. Charakteristisch für Sedimente ist, dass sie sich in Schichten ablagern. In Sedimentgesteinen finden sich häufig Bodenschätze wie Erdöl, Bauxit zur Aluminium- gewinnung oder Eisenerze zur Eisengewinnung. Wichtige technische Anwendungen findet ein weiteres Dichtetrennverfahren: das Zentrifugieren . Hier wird der Vorgang des Absetzen-Lassens beschleunigt, indem man das Gemisch schnell im Kreis bewegt, wie bei einem Karussell. Die Bestandteile mit der größeren Dichte wan- dern dabei nach außen und finden sich dann am Boden des Zentrifugiergefäßes. Im Labor trennt man so sehr schnell Feststoffe von Flüssigkeiten. Sehr große Zentrifugen werden eingesetzt in der Zucker- industrie , um Zuckerkristalle vom Sirup zu trennen, im Bergbau zum Trennen von Mineralien und in Kläranlagen um Schmutzstoffe vom Wasser abzutrennen. Abb. 1.18: Sedimentieren, Dekantieren V 1.2 Sedimentation Geräte und Chemikalien: Sand, kleine Steinchen, Holzstückchen, Erde, Wasser, Marmeladenglas mit Deckel Durchführung : Mische alle Materialien im Glas gut durch, indem du es schüttelst. Dann lass 5–10 Minuten ruhig stehen. Aufgaben : Welche Bestandteile setzen sich wo im Glas ab? Warum? Ordne die Komponenten nach steigender Dichte! e Abb. 1.19: Spektakuläre Felsformation aus schichtförmigen Sedimentablager­ ungen: „The Wave“ in Arizona, USA 1.4 Chemiker sortieren aus Trennmethoden Stoffgemische lassen sich durch physikalische Trennmethoden in ihre Reinstoffe sortieren. Dabei wird wirklich nur „aussortiert“, die einzelnen Reinstoffe bleiben bestehen. Wie bei Aschenputtel – wir trennen nur nicht Erbsen von Linsen sondern z. B. Salz von Sand. Einige wichtige Verfahren für Labor und Technik werden in den folgenden Unterkapiteln vorgestellt. In Gemischen behalten die verschiedenen gemischten Reinstoffe ihre typischen, verschiedenen Stoffeigenschaf- ten. Diese Eigenschaftsunterschiede kann man zum Auftrennen von Gemischen in Reinstoffe benutzen. Weil Trennverfahren oft einen Unterschied in einer physikali- schen Eigenschaft ausnutzen, spricht man auch von „physikalischen Trennmethoden“ . Will man es ganz genau wissen, so führt man Analysen durch. Analyse bedeutet wörtlich übersetzt „Auflösung in Einzelbestandteile“. Man trennt also ein Gemisch in Einzelbestandteile (Komponenten) auf. Dann kann man je nach Analysenmethode herausfinden – WAS in einem Gemisch vorhanden war = qualitative Analyse – WIE VIEL einer Komponente im Gemisch vorhanden war = quantitative Analyse Der gegenteilige Begriff zu Analyse ist die Synthese : Bei der Synthese werden Einzelbestandteile zu einem großen Ganzen zusammengesetzt. 1.4.1 Absetzen, Abgießen, Abscheiden Trennverfahren aufgrund der Dichte Um Suspensionen und Emulsionen zu trennen, gibt es verschiedene Dichte-Trennverfahren . Hier nutzt man aus, dass eine der Komponenten eine größere Dichte hat als die andere. Man kann eine Suspension wie z. B. Schlamm etwa einfach stehen lassen, sodass sich der Feststoff mit der größeren Dichte absetzt. Man spricht auch von Sedimentieren oder Sedimentation . Sediment kommt aus dem Lateinischen und bedeutet „Bodensatz“. Möchte man die überstehende Flüssigkeit gewinnen, so kann man diese dekantieren , also vorsichtig abgießen. Was sind Sedimentgesteine? Was bedeutet „dekantieren“ und wo macht man das? Was macht ein Ölabscheider? F20 F21 F22 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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