Big Bang HTL 2, Schulbuch

110 Bereich Grundlagen der Chemie (II. Jahrgang, 3. Semester) Tab. 8.3: Glasrohstoffe mit Funktion und Herkunft Quarzsand (SiO 2 , Siliziumdioxid) Funktion Glasbildner Anteil 70–85% Herkunft Erdoberfläche, in Ö: Zelking, St. Georgen/Gusen Soda (Na 2 CO 3 , Natriumcarbonat) Funktion Flussmittel (Schmelzbeschleuniger) Läuterungsmittel (hilft Gasblasen zu entfernen) Anteil 10–15% Herkunft Solvay-Verfahren (aus Kalk und Kochsalz) Pottasche (K 2 CO 3 , Kaliumcarbonat) Funktion Flussmittel Anteil < 1% Herkunft aus Kalilauge (KOH) Kalkstein (CaCO 3 , Calziumcarbonat) Dolomit (CaCO 3 mit MgCO 3 , Magnesiumcarbonat) Funktion Stabilisator (verleiht Härte und Beständigkeit) Anteil 5–15% Herkunft Kalksteinwerke, in Ö z. B. Radent- hein, Trieben Feldspat (Silikate verschiedener Zusammensetzung, z. B. NaAlSi 3 O 8 ) Funktion Verbesserung der Glaseigenschaften Anteil < 3% Herkunft oft im Sand enthalten Borax (B 2 O 3 , Bortrioxid) Funktion Verbesserung der Glaseigenschaften (z. B. der Wärmeausdehnung) Anteil 0–15% Herkunft Lagerstätten in USA, Russland Je nach Glasart wird das Glas unterschiedlich weiter- verarbeitet. Für die Herstellung von besonders glattem und gleichmäßi- gem Glas z. B. für Fenster, wurde das Floatglasverfahren entwickelt. Dabei rinnt das noch flüssige Glas auf ein Bad mit flüssigem Zinn. Flüssigkeiten haben perfekt glatte Ober- flächen und sind nicht geneigt. Deshalb wird auch das dar- auf erstarrende Glas perfekt glatt und gleichmäßig dick. Dies passiert unter Schutzgasatmosphäre, um Korrosion des Zinns zu verhindern Beeinflussung der Glaseigenschaften –– Veränderung der Rohstoffzusammensetzung, z. B.: – Färbige Gläser : Durch den Zusatz von Metalloxiden oder kolloidalen (feinverteilten) Metallpartikeln kann Glas gefärbt werden. Silberhalogenide im Glas führen zur Selbst­ tönung des Glases unter UV-Licht-Einstrahlung, durch Umwandlung in elementares Silber. Ohne UV-Licht wird das Silber wieder in Silberhalogenide umgewan- delt, die Tönung verschwindet. Zusatz Farbe FeO Grün Fe 2 O 3 Braun CoO Blau Au Rot – Borosilikatgläser : Durch Zugabe von Bortrioxid (B 2 O 3 ) kann der Wärme- ausdehnungskoeffizient des Glases stark gesenkt wer- den. Dadurch wird das Glas stabiler gegenüber Tempe- raturveränderungen und kann z. B. für Teekannen, Kochgeschirr oder als Laborglas verwendet werden. – Kali-Blei-Gläser „Bleikristall“: Bleioxide erhöhen die Lichtbrechung des Glases und es kann zu Schmuckgläsern geschliffen werden. Tab. 8.4: Glas­ färben Abb. 8.21: Färbige Gläser Abb. 8.22: Unterschiedliche Glas- bearbeitungsmethoden nach dem Zonenofen Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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