Spielpläne Unterstufe 2, Schulbuch (3. und 4. Klasse)
184 l YouTube, Facebook & Co. Musik ist zu groß für das Internet Musik kann im Internet nur digital transportiert werden: Die Schallwellen müssen so umgewandelt werden, das die komplexen musikalischen Informa- tionen digital erscheinen – nur noch als Information „0“ oder „1“. Nimmt man eine Minute Musik stereo auf, entsteht eine digitale Datenmenge von ca. 10 MB. Das war für die Anfangszeit des Internets in den 1990er-Jahren viel zu groß. Abhilfe schuf da eine Erfindung des Fraunhofer- Instituts an der Universität Erlangen/Nürnberg in den 1980er-Jahren. Die Forscher fanden heraus, dass nicht alle Informationen eines Klangs vom Men- schen gehört werden können. Filtert man die nicht hörbaren Anteile heraus, ist der Klang je nach Ver- fahren verlustfrei oder nur mit geringen Einbußen wahrzunehmen. Die Datenmenge reduziert sich auf ein Zehntel. Diese Technik wird „MP3“ genannt. YouTube & Co. Das Kompressionsverfahren für die Audio-Technik wurde auch auf die Video-Technik übertragen. Das Verfahren MPEG 2 wurde 1994 entwickelt und zusammen mit der Erweiterung der CD zur DVD, auf der die Informationen in mehreren Schichten über- einander gespeichert werden, konnten nun Filme über DVDs abgespielt werden. Durch Reduktion der Bildgröße war es dann mög- lich, Filmdateien so zu verkleinern, dass sie über das Internet gestreamt (gesendet) werden konnten. Als die Übertragungstechnologie für einen schnelleren Datendurchsatz umgerüstet war, tauchten die ers- ten Videos im Internet auf. Kurz darauf gab es die ersten Plattformen, auf denen private Nutzerinnen und Nutzer ihre Filme vorstellen konnten. Die Video- Plattform „YouTube“ warb mit dem Slogan „Broad- cast Yourself“. Damit stand die Video-Plattform für das Web 2.0, und das Internet wandelte sich von einer Plattform zum Datenaustausch zu einer perso- nalisierten Plattform: Jeder Einzelne kann sich nun selbst im Internet präsentieren. Sehr schnell wurde das wirtschaftliche Potenzial dieser Möglichkeit des Internets erkannt. Viele Musikerinnen und Musiker präsentieren seitdem auf YouTube und anderen Plattformen ihre neuesten Songs. 3 Welche anderen Video-Plattformen kennt ihr? 4 Stellt dar, wie sich das Web 2.0 von der Ver sion davor unterscheidet und nutzt dazu Informationen aus Online-Datenbanken wie Wikipedia. Ende der 1990er-Jahren kamen die ersten tragbaren MP3-Abspielgeräte auf den Markt. Aber erst als die Firma Apple ihren MP3-Player „iPod“ auf den Markt brachte und das Online-Portal iTunes eröffnete, be- gann der Siegeszug von MP3. Bald danach eröffne- ten weitere Online-Portale. 1 Sprecht über eure eigenen Erfahrungen mit Online-Portalen für Musik. Wer hat schon Mu- sik darüber erworben? Mit welchen Geräten hört ihr die Musik? 2 Recherchiert über die Entwicklung der Online- Portale und nennt Gründe für ihre rasante Entwicklung. Nutzt dazu Surftipps im Online- Link. 6me76m Tipps zur Internet-Recherche Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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