Malle Mathematik verstehen 7, Schulbuch
225 9.7 Kombinatorische Abzählformeln und hypergeometrische Verteilung 1. Lösungsmöglichkeit: Wir denken uns wiederum die 6 getippten Zahlen nebeneinander aufgeschrieben. Unter jede richtig getippte Zahl schreiben wir ein r und unter jede falsch getippte Zahl ein f. Jeder Tipp entspricht damit einem Wort der Länge 6, das aus den Buchstaben r und f gebildet wird. 4 Richtige hat Julia genau dann, wenn das Wort genau 4-mal r (und damit genau 2-mal f) enthält. Jedes solche Wort ergibt sich mit der gleichen Wahrscheinlichkeit, nämlich 6 _ 45 · 5 _ 44 · 4 _ 43 · 3 _ 42 · 39 _ 41 · 38 _ 40 . Da es 2 6 4 3 = 15 solche Wörter gibt, erhält man: P(4 Richtige) = 15 · 6 _ 45 · 5 _ 44 · 4 _ 43 · 3 _ 42 · 39 _ 41 · 38 _ 40 ≈ 0,00136 2. Lösungsmöglichkeit: Insgesamt gibt es 2 45 6 3 = 8145060 mögliche Sechsertipps. In einem Sechsertipp mit vier Richtigen können vier Richtige auf 2 6 4 3 = 15 Arten und die zwei Nicht-Richtigen auf 2 45 – 6 2 3 = 2 39 2 3 = 741 Arten auftreten. Da jede der 15 Arten mit jeder der 741 Arten kombiniert werden kann, gibt es 15 · 741 = 11115 Sechsertipps mit vier Richtigen. Die gesuchte Wahrscheinlichkeit beträgt daher: 11115 __ 8145060 ≈ 0,00136 9.161 Wir betrachten allgemein das Lotto „M aus N“, dh. aus den insgesamt zur Verfügung stehenden N Zahlen werden M Gewinnzahlen gezogen. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass man in einem aus n Zahlen bestehenden Tipp genau k Richtige hat? Lösung: Es sei H die absolute Häufigkeit der Richtigen in einem Tipp. Das Ereignis H = k tritt genau dann ein, wenn im abgegebenen Tipp aus n Zahlen von den insgesamt M gezogenen Zahlen genau k vorkommen und von den N – M nicht gezogenen Zahlen genau n – k vorkommen. Wir bestimmen P(H = k) wie bei der 2. Lösungsmöglichkeit der vorangegangenen Aufgabe. Insgesamt gibt es 2 N n 3 mögliche Tipps. In einem Tipp mit k Richtigen können die k Richtigen auf 2 M k 3 Arten und die n – k Nicht-Richtigen auf 2 N – M n – k 3 Arten auftreten. Da jede der 2 M k 3 Arten mit jeder der 2 N – M n – k 3 Arten kombiniert werden kann, hat man bei 2 M k 3 · 2 N – M n – k 3 Arten genau k Richtige. Damit ergibt sich: P(H = k) = 2 M k 3 · 2 N – M n – k 3 __ 2 N n 3 Analog zur letzten Aufgabe kann man allgemein beweisen: Satz In einer Menge von N Objekten haben M eine Eigenschaft E (zB Gewinnzahl zu sein), die restlichen N – M Objekte aber nicht. Aus dieser Menge werden n Objekte zufällig ohne Zurücklegen gezogen. Ist H die absolute Häufigkeit der gezogenen Objekte, die die Eigenschaft E besitzen, dann gilt: P(H = k) = 2 M k 3 · 2 N – M n – k 3 __ 2 N n 3 (mit 1 ª M ª N, 1 ª n ª N, 0 ª k ª n, n – k ª N – M) Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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