Starke Seiten Deutsch 4, Schulbuch
Schreiben 28. Lies folgende Parabel. Die drei Söhne Drei Frauen wollten am Brunnen Wasser holen. Nicht weit davon saß auf einer Bank ein Greis und hörte zu, wie die Frauen ihre Söhne lobten. „Mein Sohn“, sagte die Erste, „ist so geschickt, dass er alle hinter sich lässt …“ „Mein Sohn“, sagte die Zweite, „singt so schön wie die Nachtigall! Es gibt keinen, der eine so schöne Stimme hat wie er.“ „Und warum lobst du deinen Sohn nicht?“, fragten sie die Dritte, als diese schwieg. „Ich habe nichts, wofür ich ihn loben könnte“, entgegnete sie. „Mein Sohn ist ein ganz gewöhnlicher Knabe. Er hat etwas Besonderes weder an sich noch in sich …“ Die drei Frauen füllten ihre Eimer und gingen heim. Der Greis ging langsam hinter ihnen her. Die Eimer waren schwer und die abgearbeiteten Hände schwach. Deshalb machten die Frauen eine Ruhepause, denn der Rücken tat ihnen weh. Da kamen ihnen die drei Knaben entgegen. Der Erste stellte sich auf die Hände und schlug Rad um Rad – und die Frauen riefen: „Welch ein geschickter Junge!“ Der Zweite sang so herrlich wie die Nachtigall und die Frauen lauschten andachtsvoll und mit Tränen in den Augen. Der dritte Knabe lief zu seiner Mutter, hob die Eimer und trug sie heim. Da fragten die Frauen den Greis: „Was sagst du zu unseren Söhnen?“ „Wo sind eure Söhne?“, fragte der Greis verwundert. „Ich sehe nur einen einzigen Sohn!“ Leo Nikolajewitsch Tolstoi 29. In folgender Inhaltsangabe befinden sich vier weitere Fehler. Schreibe den Text richtig auf. Der Tipp hilft dir, den fehlenden Schluss zu ergänzen. Tipp: Eine Parabel ist ein Gleichnis, also eine kurze belehrende Erzählung. 1 5 10 15 Tipp: Der Dichter Leo Nikolajewitsch Tolstoi wurde 1828 in Russland geborenen und starb dort 1910. Er schrieb Romane und wollte das Schulwesen modernisieren. Tipp: Künste sind schönes Beiwerk, aber nutzlos, wenn innere Werte fehlen. Die Legende erzählt von drei Frauen, die vom Fluss Wasser holen und ihre Söhne loben. Die eine nennt den ihren besonders geschickt, die Zweite rühmt seine schöne Stimme. Die Dritte aber meint: „Mein Sohn ist ein ganz gewöhnlicher Knabe. Er hat etwas Besonderes weder an sich noch in sich …“ Ein Greis, der sie beobachtet hat, ging ihnen hinterher. Als die Frauen erschöpft Rast machen, begegnen ihnen ihre Söhne. Der Geschickte schlägt Räder, der Zweite singt lieblich, sodass die Mütter zu Tränen gerührt sind. Der Dritte aber trägt für die Mutter die Eimer nach Hause. Das finde ich persönlich sehr nett von ihm. Die Frauen bitten den Greis um seine Meinung zu ihren Söhnen. Der aber meint, dass er hier nur einen einzigen Sohn sehe. Der Autor will mit dieser Geschichte zeigen, … Ich kann So gelingt mir meine kurze und prägnante Inhaltsangabe: Aufbau: Einleitung: Textsorte, Titel, Autorin/Autor, Ort und Zeit, Thema des Textes Hauptteil: richtige Reihenfolge der Handlungsschritte Schluss: vermutete Absicht der Autorin/des Autors, eigene Stellungnahme Zeitform: Präsens Stil: knapp und sachlich, keine Details und Ausschmückungen, keine wörtliche Rede ` ` AH 38 79 Nur zu Prüfz ecken – Eigentum de Verlags öbv
Made with FlippingBook
RkJQdWJsaXNoZXIy ODE3MDE=