Starke Seiten Deutsch 2, Schulbuch
Schreiben 26. Lies folgenden Text von Christine Nöstlinger. Mache ich mich ans Bügeln, betrachte ich zuerst einmal grämig den überquellenden Wäschekorb und fluche in mich hinein. „Diese irren Weiber! Müssen sie sich denn dreimal am Tag umziehen? Man könnt’ ja meinen, das wär’ die Wäscherei von einem Mädchenpensionat!“ Dann konzentrieren sich meine Gedanken ganz auf Frottee! Listig hole ich Handtücher, Waschlappen und Badetücher aus dem Wäscheberg. Diese Dinger zu bügeln, baut mich auf. Das macht nicht viel Mühe, und der Wäscheberg schrumpft rapide. Hierauf ziehe ich Socken aus dem Wäschehaufen. Hochstimmung überflutet mich, wenn ich zu jedem Socken einen Partner finde. Beim Bettwäschebügeln dann denke ich an meine Großmutter und ihren Wäsche kasten mit den wunderschönen, gleichmäßigen, noch durch Bänder verzierten Wäschestapeln. „Sorry, Oma“, murmle ich schuldbewusst, falte die Leintücher, lasse das Eisen übers Achtfachlinnen gleiten und erzeuge einen Stapel Leintücher, dem meine Oma den Aufenthalt in ihrem Kasten entschieden verwehrt hätte. Die Herrenhemden hebe ich mir bis ganz zum Schluss auf. Zu denen brauche ich am längsten. Christine Nöstlinger 27. Ordne die Gedanken in der Reihenfolge wie oben. Und weil es sein muss, zum Schluss noch die Hemden. Das dauert ja ewig. Geschafft! Ha! Ich fange einfach mit Handtüchern an. Das geht schnell und dann geht’s mir gleich besser. Schrumpfe, du blöder Wäscheberg! Igitt!! So ein Riesenberg Wäsche! Diese irren Weiber! Müssen sie sich denn dreimal am Tag umziehen? Was, so viele Socken? Und jeder hat einen zweiten gefunden, alle Achtung! Nun die Bettwäsche. Da denk ich wie immer an dich, Oma, und an deinen Wäschekasten mit den feinsäuberlich zusammengelegten Wäschestapeln und den hübschen Bändern dran… Ich falte acht Mal und rausche mit dem Bügeleisen drüber. Fertig! Du wärst wohl nicht zufrieden mit mir, oder? Sorry, Oma! 28. Du hast heute Deutsch-, Mathematik- und Englisch-Hausübung. Außerdem steht eine Geschichte-Wiederholung an. Schreibe auf, welche Gedanken dir durch den Kopf gehen. 29. Stelle dir vor, du willst dich mit einer Person treffen, in die du verliebt bist. Du bemerkst, dass auf deiner Stirn ein Pickel zu sprießen beginnt. Schreibe einen inneren Monolog auf. TiPP: Christine Nöstlinger ist nicht nur Schriftstellerin, sondern auch Hausfrau und Mutter. Diese Gedanken gingen ihr beim Bügeln durch den Kopf … 1 5 10 15 TiPP: Frottee ist ein sehr saugfähiger Stoff. TiPP: Versetze dich gedanklich in diese beiden Situationen . Ich kann So gelingt mir mein aufschlussreicher innerer Monolog: Ich erzähle in der Ich-Form. Die Gedanken schreibe ich in der Reihenfolge auf, in der sie mir in den Sinn kommen. Ich stelle sogenannte rhetorische Fragen, die oft gar nicht beantwortet werden. Durch Ausrufe drücke ich Glück, Hoffnung, Angst oder Ärger aus. Ich schreibe im Präsens. ` ` AH 58 119 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
Made with FlippingBook
RkJQdWJsaXNoZXIy ODE3MDE=