Psychologie und Philosophie, Schulbuch [Psychologie Teil]

169 2.3 aggressions- und Gewaltprävention Wesentliche Impulse, Aggression und Gewalt einzudämmen oder ihr Auftreten gar zu verhindern, können von sozialen Gruppen und der Gesellschaft insgesamt ausgehen. Wenn Gewalt und Aggression als verpönte Mittel gelten, mit Konflikten umzugehen, werden Menschen auch eher geneigt sein, zu anderen Mitteln zu greifen. Wenn jemand weiß, dass sie/er mit Geschrei und Gebrüll Erfolg hat und andere ihren/seinen Wünschen nachkommen, wird sie/er diese Mittel auch einsetzen, sofern persönlich kein grundsätzliches Problem damit besteht. Reagiert die Umwelt hingegen mit Ablehnung, rückt sie/er sich durch sein Verhalten selbst in ein ungünstiges Licht und wird es künftig vielleicht unterlassen. Sie/Er lernt gewissermaßen, dass mit Aggres- sion nicht weit zu kommen ist, und überlegt sich deshalb andere Strategien. In ähnlicher Weise kann das Zur-Verfügung-Stellen von Modellen gewaltförmiger Konfliktlösung gesellschaftlich beeinflusst werden. Natürlich darf man sich derlei Einflussnahmen nicht so vorstellen, dass einfach irgendwelche Gesetze erlassen werden, die Gewaltvideos verbieten oder Erziehungsberechtigte verpflichten, Kinder auf gewaltfreie Problemlösung einzuschwören. Wenn allerdings sehr viele Menschen zu der Überzeugung gelangen, dass aggressions- und gewaltfreie Mittel vorzuziehen seien, wird sich dies durchaus bemerkbar machen. Dann entsteht ein gewisser sozialer Druck auf jene, die Aggression und Gewalt für geeignete Formen der Konflikt- bewältigung halten. Wenn Aggression eine wichtige Antriebsenergie menschlichen Empfinden und Verhaltens ist, wird es nicht viel Sinn machen, sie einfach zu ignorieren oder zu unterdrücken. Im Gegenteil, kehrt doch alles Verdrängte immer wieder! Die aggressive Energie lässt sich aber konstruktiv einsetzen. Um beim Freud’schen Modell zu bleiben: Auch hier ist vielleicht an eine Art Sublimierung zu denken. Anregungen zum selbstständigen Weiterarbeiten Lesen Sie nochmals in Kapitel 4 nach, was für Freud Verdrängung ausmacht! Erklären Sie vor diesem Hintergrund, wie Verdrängung und Aggression zusammenhängen können! GrundlaGEn úú Kapitel 4.1 1 Motive menschlichen Handelns Motive menschlichen Handelns 5 Nur z Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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