Psychologie und Philosophie, Schulbuch [Philosophie Teil]
409 Klassengesellschaft, in der unterschiedliche gesell- schaftliche Gruppen (Klassen) in einer hierarchi- schen Beziehung zueinander stehen konsequentialistische Ethik, ethisches Konzept, das Handlungen nicht als an sich gut oder schlecht, sondern in Hinblick auf die von ihnen hervorge- brachten Folgen (Konsequenzen) bewertet Konstruktivismus, Sammelbezeichnung für philosophi- sche, erkenntnis- und wissenschaftstheoretische Strömungen, die davon ausgehen, dass Wirklichkeit weniger etwas ist, das Menschen vorfinden, sondern eher etwas, das sie gemeinsam hervorbringen, eben konstruieren Kritik, Vorgang des Beurteilens von Konzepten, Gegenständen oder Handlungen auf Basis rationa- len Abwägens Logischer Empirismus, einflussreiche wissenschafts- theoretische Strömung des 20. Jahrhunderts, die sehr wichtig für die Entwicklung der Analytischen Philosophie war; eine wichtige Gruppe in diesem Zusammenhang war der Wiener Kreis, der sich zwischen 1922 und 1936 um den Physiker und Philosophen Moritz Schlick versammelte. Maieutik, „Hebammenkunst“, erkenntnisfördernde Fragetechnik; hängt für Platons Sokrates eng mit der Elenchik zusammen, da sie Menschen anregen soll, von Scheinwissen Abstand zu nehmen und selbst zu denken Materialismus, Sichtweise, die sämtliche Phänomene und Vorgänge in der Welt auf Materie zurückführt Metapher, rhetorische Figur, bei der anstelle des wörtlich Bezeichneten etwas Ähnliches gemeint ist Methodik, Bezeichnung für die konkreten Methoden oder Vorgehensweisen, die in einem bestimmten Bereich (z. B. einer Wissenschaft, einer philosophi- schen Richtung, einer gerichtlichen Ermittlung) angewendet werden. Methodologie, grundsätzliches Nachdenken über Methoden im Allgemeinen oder eine Methode im Besonderen Mnemotechnik, Verfahren, sich etwas leichter einzu- prägen Moral, Bezeichnung für sittliche Grundsätze, die auf Tradition oder Religion beruhen; in der Philosophie sittliche Lehren, die auf Normen gründen (im Sinne von „du sollst ...“) Mythos, das Wort stammt aus dem Griechischen und bedeutet zunächst einmal so viel wie „Erzählung“, „Fabel“ oder „Rede“. Oft wird als „Mythos“ aber auch eine ganz bestimmte Form von Erzählung bezeich- net, nämlich die der Sage. Naturrecht, Bezeichnung für Rechtsverhältnisse, die in der Natur des Menschen selbst angelegt seien Naturzustand, hypothetischer Zustand vor der Schaf- fung historisch belegter Gemeinwesen; wichtiges Konzept in der Diskussion um die Entstehung solcher Gemeinwesen im Rahmen der Vertragstheo- rien des 17. und 18. Jahrhunderts Pantheismus, Vorstellung, dass Göttliches sich in allem Seienden ausdrücke; in diesem Sinne setzte etwa Baruch de Spinoza die Begriffe Gott und Natur gleich. Paradigma, grundsätzliche Denkweise, Set von Grund- annahmen Phänomenologie, philosophische Methode, die auf Edmund Husserl zurückgeht; sie orientiert sich nicht an den Dingen selbst, sondern versucht eine Beschreibung von Bewusstseinsvorgängen und -inhalten. Prädikat, das, was von einem Gegenstand oder Sachverhalt ausgesagt wird Pragmatismus, Sammelbezeichnung für Ansätze, die das Handeln, einschließlich des sprachlichen Handelns, in den Vordergrund stellen Protokollsatz, im Logischen Empirismus, insbesondere von Vertretern des Wiener Kreises vertretenes Konzept, wonach es möglich sei, einfachste Sachver- halte in voraussetzungsfreien Sätzen (Atom- oder Protokollsätzen) festzuhalten Rationalismus, Sammelbezeichnung für philosophische Richtungen, die rationales Denken als Grundlage von Erkenntnis und Wissenserwerb betrachten Rechtspositivismus, Auffassung, dass Recht nicht im Menschen angelegt oder ihm vorgegeben sei, sondern ausschließlich von Menschen gemacht werde Rhetorik, Kunst der Rede oder Beredsamkeit Skepsis, Synonym für Zweifel und Bezeichnung für philosophische Richtungen, in denen unterschiedli- che Formen von Zweifel eine große Rolle spielen Sprachspiel, sprachliche Äußerungen im Rahmen bestimmter Verwendungskontexte oder Lebens- formen; der Begriff geht auf Ludwig Wittgenstein zurück. Syllogistik, logisches Schlussverfahren; ein Syllogismus besteht aus einem Axiom, einem Obersatz („Alle Glossar Glossar Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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