Psychologie und Philosophie, Schulbuch [Philosophie Teil]
Einen Artikel verfassen Freiheit Möglichkeiten und Grenzen persönlicher Freiheit sind aktuell stark umstritten – und gefährdet. Insbesondere im Rahmen biologistischer Ansätze erscheinen Men- schen oft umfassend durch hirnphysiologische und genetische Vorgaben determiniert, ihre Handlungs- spielräume bestenfalls als Illusionen. Zugleich lässt sich schwer leugnen, dass kulturelle, soziale und ökonomi- sche Rahmenbedingungen, vor allem Erziehung und Gewohnheiten unsere Vorstellungen von der Welt ebenso wie unsere Handlungsweisen stark vorprägen. Von biologischen und soziokulturellen Determinanten geprägt, scheinen Menschen dann zuweilen nicht viel mehr zu sein als Marionetten oder Automaten, die ein vorgegebenes Programm abspulen. Zugleich zeichnen sich politische Entwicklungen ab, die Grund- und Freiheitsrechte, wie sie seit der Französischen Revolu- tion erkämpft wurden, im Namen von Sicherheit und Ordnung stark einschränken möchten. All dessen ungeachtet ist das Streben nach Freiheit – des Wollens und des Handelns – etwas, das untrennbar zum Mensch-Sein dazugehört, vielleicht zu dem gehört, das uns überhaupt zu Menschen macht. Würden wir nicht davon ausgehen, dass wir Entscheidungen treffen und durch unser Wollen auch unser Leben gestalten können, so würden wir vermutlich aufhören, irgend etwas zu planen oder anzustreben. Wir würden resignieren. Stellen Sie sich nun vor, Sie würden einen Artikel für eine Zeitschrift verfassen, die einen relativ hohen journalistischen, allerdings keinen wissenschaftlichen Anspruch erhebt. In diesem Artikel sollten Sie die oben geschilderten, heute mit dem Begriff Freiheit verbunde- nen Ambivalenzen etwas ausführlicher darstellen. Auf diese Weise sollte den Leserinnen und Lesern ein allgemeiner Überblick über Probleme und Möglichkei- ten des Konzepts Freiheit geboten werden. Versuchen Sie, einen solchen Artikel tatsächlich zu schreiben! Zum Thema Freiheit finden Sie einiges an Informatio- nen gleich im nächsten Kapitel (Kapitel 10, Unter kapitel 3) sowie oben in Kapitel 8 (Abschnitt 1.2). Davon ausgehend könnten Sie weiterführende Recherchen im Internet und in Bibliotheken anstellen. (Vgl. dazu auch die Methodenseiten zur Literatur- und Internetrecher- che in Kapitel 4.) Wichtig ist aber, dass Sie sich zuvor überlegen, wonach Sie überhaupt suchen. Dazu ist es erforderlich, eine Vorstellung über den Aufbau Ihres Artikels zu haben. Zugleich sollten Sie sich über dessen Länge klar sein. Diese kann sinnvollerweise zwei bis vier A4-Seiten bei einem Zeilenabstand von 1,5 und einer Schriftgröße von 12 p umfassen. Im Folgenden finden Sie eine Reihe konkreter Anregungen für Ihr Vorgehen. 372 Methode Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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