Psychologie und Philosophie, Schulbuch [Philosophie Teil]
340 Menschliche Wirklichkeit wird über weite Strecken durch Bilder bestimmt – durch solche, die wir sehen, und durch solche, die wir im Kopf haben. Sie konkretisieren die Vielzahl möglicher Vorstellungsinhalte, sie beschränken sie aber auch. Halten wir zu starr an ihnen fest und lassen wir keine Änderungen oder Varianten zu, so laufen wir Gefahr, die Vielfalt an Möglichkeiten allzu sehr einzuschränken. Versuche, sich den Wesen auf anderen Planeten mitzuteilen, wurden seit den 1970er- Jahren immer wieder unternommen, in einigen Fällen auch von wissenschaftlicher Seite. Der Arecibo-Botschaft mit ihrem seltsamen Menschen-Männchen war schon zwei Jahre zuvor ein anderer Versuch vorangegangen. 1972 sandte die NASA eine Pioneer-Rakete ins All, an deren Bord sich eine Goldplatte befand, die ein männliches und ein weibliches menschliches Wesen zeigte und im übrigen Symbole enthielt, die unser Sonnensystem darstellten. Der Astronom und Astrophysiker Carl Sagan, der die Tafel von 1972 entworfen hat, ging davon aus, dass eine einfache Bildsymbolik am ehesten verstanden werde, egal wer sie finde. Die Verfasser der Arecibo-Botschaft vertrauten hingegen auf die womöglich universelle Sprache der Mathematik. Anregungen zum selbstständigen Weiterarbeiten Erklären Sie in eigenen Worten, wie Böhme das Verhältnis von Bild und Realität darstellt, und übertragen Sie dies auf das Thema Menschenbilder ! VErTiEfunG 2 PioneerPlakette der NASA von 1972 Nur zu Prüfzwecke – Eigentum des Verlags öbv
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