Psychologie und Philosophie, Schulbuch [Philosophie Teil]

336 Zusammenfassung 8 Menschliche Existenz weist zahlreiche Facetten auf. Einige davon (Hoffnungen, Bedingtheiten, Endlichkeit, Geschichte, Kunst) finden Sie in diesem Kapitel philosophisch beleuchtet. Die Metho- denseite handelt von der philosophischen Interpretation eines Kunstwerks. THEMEn: Existenz Menschliches Dasein erweist sich zumeist als Balanceakt zwischen den Anforderungen unterschiedlicher Umwelten und unseren Zielen und Hoffnungen. Früher oder später wird uns auch bewusst, dass das Leben irgendwann vorüber sein wird. Vielleicht veranlasst uns gerade dieser Umstand dazu, nach Sinn und Bedeutung in unserem Dasein zu suchen. Wie wir mit dem Tod, dem eigenen und dem derjenigen, die uns nahestehen, umgehen, hat großen Einfluss darauf, wie wir unser Leben erfahren und gestalten können. die Weltgeschichte ist das Weltgericht? Geschichtsphilosophischen Modellen zufolge ist zwar die individuelle Existenz vergänglich, doch entwickelt sich die Menschheit oder der Weltgeist in ihr stetig auf eine Form von Vollkommenheit hin. Wie diese Vollkommenheit aussehen sollte, war allerdings unter Geschichtsphiloso­ phen umstritten. Allerdings ging es fast immer um eine lineare Entwicklung der Menschheit zu etwas Höherem, Größerem. Dies eröffnete zugleich zahlreiche Möglichkei­ ten politischen Missbrauchs. die ersten und die letzten dinge Religiöse Lehren sind eine Möglichkeit, mit der Tatsache menschlicher Endlichkeit umzugehen. Zumindest einige von ihnen verheißen die Überwindbarkeit des Todes. Vermutlich ist diese Botschaft auch ein starkes Motiv für die Entstehung solcher Religionen. Philosophische Lehren stehen religiösen Verheißungen und Offenbarungen neutral oder kritisch gegenüber. Auch wenn manche Philosophen in der Geschichte über Gott gesprochen haben, bestehen doch bereits in dieser Hinsicht grundle­ gende Unterschiede zu religiösen Systemen. Kunst Was macht Kunst aus, was ist Kunst oder vielleicht besser: Wie wird etwas Kunst? Philosophische Überlegungen dazu haben sich mit der Frage beschäftigt, ob Kunst Nachah­ mung oder eigenständige Schöpfung sei. Falls es sich um eine Schöpfung handelt, wer bringt sie hervor? Ein/e genialer/geniale Künstler/in? Oder entscheiden am Ende gar Interpretinnen und Interpreten, Rezensentinnen und Rezensenten, Galleristinnen und Galeristen, ob etwas Kunst sei oder nicht? METHodEn: Bildinterpretation Womöglich zeichnet sich Kunst gerade dadurch aus, dass in ihr über die eigenen Entstehungsbedingungen reflektiert wird? Zumindest geschieht dies in zahlreichen literarischen Texten, Bildern und anderen künstlerischen Hervorbringun­ gen. In diesen Fällen geht es meist um sehr grundsätzliche Auseinandersetzungen mit Kunst, und so entsteht eine enge Berührung zu philosophischen Fragestellungen. Auf dieser Methodenseite finden Sie Überlegungen zur Interpretation eines philosophisch in mehrfacher Hinsicht spannenden Bildes von René Magritte. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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