Psychologie und Philosophie, Schulbuch [Philosophie Teil]
258 wird ausdrücklich aus menschlicher Perspektive beschrieben, so wie wenig später die perspektivische Darstellung die Malerei grundlegend verändern sollte. Die Bemühungen der Empiristen seit dem 17./18. Jahrhundert waren auch darauf gerichtet, die verheerenden Folgen zu unterbinden, die durch eine Verwechslung entgrenzter Spekulation mit der Beschreibung der wirklichen Welt entstanden waren. Wenn es möglich war, dass jemand durch bloße Gedanken schwere Zerstörungen anrichten konnte (etwa in Form eines Schadenszaubers ), konnte auch schon die Behauptung von dessen übler Gesinnung ausreichen, ihn anzuklagen. Unter der Folter wurde ein Geständnis erpresst, und schnell fand sich die/der Beschuldigte auf einem Scheiterhaufen wieder. Auf diese Weise ersetzten Ideologie und Gewalt Erkenntnis und Einsicht. Die Empiristen beschränkten sich daher auf die sinnlich erfahrbare Welt, schränkten ihre Weltsicht damit allerdings zugleich vielleicht auch wieder etwas zu stark ein. Dies umso mehr, als sie selbst die physische Welt teilweise als allzu leicht erkennbar einschätzten und außer Acht ließen, was bei der Erfahrung eines Gegen- standes schon alles an Voraussetzungen und Vorannahmen mitgebracht wird. Anregungen zum selbstständigen Weiterarbeiten Stellen Sie den zentralen Gedanken in dem zitierten Abschnitt aus Petrarcas Brief über die Besteigung des Mont Ventoux dar! VErTiEFunG 3 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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