sprachreif, Schreibkompetenztraining: Analytische und interpretatorische Textsorten

94 Lösungen: Zusammenfassung S. 23: Ü 10: sind … fest verankert = Zustandspassiv. Ausgehend von der Ent- wicklung der Schweiz zu einer Wohlstandsgesellschaft = umfangreiche Partipizialkonstruktionen. … legt … eine kritische Parabel von der sub- versiven Macht des Geldes vor, vor dem Hintergrund des Kalten Krieges steigert er in den Physikern diese Kritik zur Negativutopie privatwirt- schaftlicher Omnipotenz = Komplexe Satzkonstruktion; Fremdwörter, Fachtermini Ü 11 : Ein juristischer Fachtext (= Gesetzestext) : Gemeinde Afritz am See; Thema: Hundehaltung. Allgemein: Komplexe Satzkonstruktion. Wird … gehalten = uneingeleiteter Gliedsatz; Passiv. verendeten, getöteten, ab- gegebenen oder sonst wie abhanden gekommenen Hundes = Verkürzung der Aussage durch Partizipien/Passiv. … entrichtet wurde = Passiv. Abga- benschuldner = juristischer Fachterminus. … die Verpflichtung zur Leis- tung der Hundeabgabe nur hinsichtlich des Differenzbetrages = umfang- reiches Attribut. Auf das Vorliegen der Voraussetzungen dieses Absatzes ist bei der Meldung gemäß § 9 Abs. 1 besonders hinzuweisen = Nominali- sierung; Fachvokabular/fachspezifische Abkürzungen; unpersönliche Aus- drucksweise Zusammenfassung: Wurden von einer Hundehalterin/einem Hundehalter in einer Gemeinde für das laufende Jahr bereits alle Abgaben für einen Hund geleistet, so sind bei Abhandenkommen dieses Tieres für einen neuen Hund derselben Abgabekategorie keine Abgaben zu entrichten oder nur mehr der Differenzbetrag bei einem größeren Tier. S 24: Ü 12: Beispiel: Im Bundesland Kärnten beträgt der Anteil der inländischen Studierenden an der inländischen Wohnbevölkerung im Alter von 20 bis 26 Jahren zwischen 50,1 bis 63,3 %. Textanalyse S. 33: Ü 1 Aspekte zur Analyse von Sachtexten der Textinhalt (das Thema) Überlegungen zur Zukunft der neuen Reifeprüfung Textfunktion Information, Klärung und Appell Kommunikationsform Kommentar – schriftlicher Text, erschienen in der Tageszeitung „Der Standard“ Handlungsbereich Öffentlich Behandlung/Entfaltung des Themas und Textgliederung Feststellung am Beginn: Zentralmatura errege die Gemüter schon lang; Einschränkung schließt an: Prüfung sei nur teilweise zentral. In einer Reihe anderer Länder habe die zentrale Abschlussprüfung eine lange Tradition. Vorteile einer zentralen Prüfung: Objektivierung der Ergebnisse und unbestrittener Wert. In Österreich hingegen hätten schlechte Ergebnisse bei einer Probeklausur sofort die Behauptung laut werden lassen, die Prüfung sei zu schwierig gewesen. Schlussfolgerung: Um eine Erhöhung des Niveaus gehe es den Kritikerinnen und Kritikern nicht, das Durchkommen gelte als selbstverständlich. Fazit der Autorin: Reifeprüfung werde es in der Zukunft nur dann geben, wenn sie niveauvoll und sinnvoll ist. Struktur des Textes: zentrale Behauptung steht am Beginn; Kommentar erläutert im Mittelteil die Behauptung, u. a. mit Verweis auf Situation außerhalb Österreichs. Schluss wiederholt Behauptung. Satzbau Kurze bis mittellange Sätze, manchmal unvollständig; überwiegend erweiterte Hauptsätze und Satzgefüge (meist mit Gliedsätzen ersten Grades); knappe Sätze formulieren nachdrücklich einfache Wahrheiten; Feststellungen werden etliche Male als rhetorische Fragen formuliert („Gibt es einen moralischen Anspruch auf Durchkommen bei der Matura? Für wen?“) Wortwahl Text beginnt mit einem Personalpronomen, obwohl nicht sofort klar ist, worauf es sich bezieht – steigert die Neugier der Leserin/des Lesers; auffällig sind Abkürzungen (AHS, BHS); viele Wörter aus dem Bereich der Schule („Schule“, „Zentralmatura“, „Leistung“, „Prüfung“) S. 46: Ü 4 zurück: Sonntag, noch acht Tage Ferien Tropfensalven wühlen das brackige Wasser des Flusses auf. Je länger man schaut, desto schaumiger und unruhiger wirkt die Oberfläche. Ein wildes Brodeln. Reinste Weltuntergangsstimmung. Da lässt sich nicht schönre- den: – Hunde und Katzen, sage ich. Es puckert und klopft in einer Tour gegen den Schirm meiner Mütze. Ich ziehe sie tiefer in die Stirn. Rücke mit dem Hintern auf dem durchnässten Sand näher an das von mir gebuddelte Loch heran. Die Bandagen an mei- nen Händen erinnern an Kleidungsstücke, die man ungeschleudert aus der Waschmaschine holt. – Die kommen nicht mehr, höre ich Mauser sagen. Seine Stimme: weit weg und undeutlich (wie die hallenden Worte eines Predigers in einer halbleeren Kirche). Selbst meine eigene Stimme klingt im Kopf seltsam hohl wegen des Geprassels. – Ja, es schütte Dobermänner und Säbelzahntiger, sage ich. Baggere eine Handvoll Matsch an die Oberfläche. Mein Arm schwenkt aus: Das Zeug tropft auf die Zinne der Tropfburg. Mauser: – Die Sache ist ein Flop, ein Fiasko, eine Honigdusche im Bärenzwinger. – Dusche ja, Honig nein, sage ich. Beschirme mit der Hand die Augen, spähe flussaufwärts. Der Strand, die Promenade: menschenleer. Das Ein- zige, was sich im Moment bewegt, sind die struppigen Büsche vor der Flutschutzwand. Ihre Ästchen: winkende Arme (wie die von Zuschauern beim Rodeo). Mauser: – Und dafür fährt man jetzt durch die ganze Stadt, einmal von der einen zur anderen Seite. – Dafür natürlich nicht. Ich schnippe mit dem Nagel des Zeigefingers gegen eine Tropfburgzinne, schaue den auseinanderstiebenden Sandteilchen beim Auseinanderstie- ben zu. Wende mich um. Linse im Sitzen über die Schulter. Zum x-ten Mal der Kontrollblick zur Treppe. Vom Strand führt sie vorbei an Ziergärtchen und schmucken Häuschen mit verwaisten Hochterrassen den grünen Hang hinauf. Ein verschwom- menes Bild (wie frisch hingetuscht mit zu viel Wasser). Nichts. Zwei Figuren: Ich-Erzähler und Mauser; warten am Stadtrand am Ufer ei- nes Flusses auf jemanden/etwas; starker Regen S. 51: Ü 5 Am Beginn des Romans „Die Zeit der Wunder“ stellt der Ich-Erzähler sich seinen Leserinnen und Lesern vor. Sie erfahren seinen Namen (Blaise Fortune), sein Alter (12 Jahre am Beginn der Handlung, Geburtsdatum: 28. 12. 1985), den Geburtsort (Mont-Saint-Michel am Ärmelkanal), bekom- men mitgeteilt, dass er das Foto seines Reisepasses verloren hat und Zoll- beamte ihn ergriffen und festnahmen, weil sie seiner Geschichte nicht glaubten. Der Handlungsbeginn lässt Vermutungen entstehen, Handlung könnte von jemandem erzählen, der versucht, in einem fremden Land sein Glück zu finden. Ü 6 Gedicht umfasst 14 Zeilen, Reimschema: abba; abba; ccd; eed → Ge- dichtform: Sonett: zwei Vierzeiler, zwei Dreizeiler. Metrum: Alexandriner; viele Zäsuren nach dem dritten Verstakt; männliche (a, d) und weibliche Kadenzen (b, c, e) Ausgewählte Stilmittel: Personifikationen („die Nacht schwingt ihre Fahn“, „Traurt itzt die Einsamkeit“), Metaphern („der Glider Kahn“, „Thal der Finsternüß“), Vergleich („Gleich wie diß Licht verfil“), Anti- these (Tag-Nacht), Parallelismus (DEr schnelle Tag ist hin/die Nacht schwingt ihre Fahn“), Anapher („Laß“), Alliteration („Der Menschen müde Scharen“) Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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