sprachreif, Schreibkompetenztraining: Analytische und interpretatorische Textsorten
32 3. 1 — Die Zusammenfassung sen, wie das denn sei mit dem Gehirn, wie man es pädagogisch formen und prägen könne. „Ich habe ja auch mal auf Lehramt studiert“, sagt Braun und dreht vielsagend die Augen zur Decke. Desillusionierend fand sie das, denn: „Was kann ein Lehrer eigentlich bewirken?“ Nach drei Wo chen Referendariat ging sie zurück in die Verhal tensforschung. Aber das Verhalten alleine reichte ihr nicht mehr, irgendwann wolle man ja auch „ins Hirn schauen“ und sehen, was das Verhalten dort anrichtet. Der Forschungsansatz ist nicht neu. Doch mit ihrem Wunsch nach Einblicken liegt Anna Katharina Braun voll im Trend. Verzweifelte Pädagogen ha ben die Hirnforschung entdeckt. Wann sollen sie was lehren? Mit welcher Methode? Wie weit reicht Erziehung? Die Frage, was im Kopf ihrer Sprösslin ge vorgeht, nehmen Eltern immer öfter wörtlich. Das Feld der „Neurodidaktik“ boomt. Anna Katharina Braun hat schon das nächste For schungsziel im Blick: Wie verhalten sich erwachse ne Tiere, die als Kinder vernachlässigt wurden? Braun hat ausgewachsene Ratten in einer unbe kannten Umgebung ausgesetzt, die sie nach Belie ben auskundschaften konnten. Ergebnis: „Die de privierten Rättchen liefen viel hektischer herum als die normalen.“ Sie verhalten sich hyperaktiv. Hyperaktiv? Das klingt in manchen Ohren nach ADS, demAufmerksamkeitsDefizitSyndrom, das Kinder zu Zappelphilipps werden lässt und Eltern zur Verzweiflung treibt. Gibt es eine hirnphysiolo gische Erklärung? Eine ursächliche Therapie? Braun kann da nur beschwichtigend die Hände he ben. So weit ist man noch lange nicht – auch wenn es verlockend klingt. Noch ist das erst mal einfach nur ein Befund. Ein RättchenBefund. : http://www.zeit.de/2002/45/Die_Suche_nach_den_Narben_der_Kindheit/komplettansicht ; 31. Oktober 2002; 07. 01. 2015 1 monogam: Zusammenleben mit nur einer Geschlechtspartnerin/einem Geschlechtspartner 2 Trauma (Pl.: Traumata), traumatisch (Adj.): starke seelische Erschütterung 3 Limbisches System: Randgebiet zwischen Großhirn und Gehirnstamm 4 Deprivation: Entzug von Liebe und Zuwendung 5 Schizophrenie: Krankheit; eine schwere Psychose 6 Synapse: Verbindung zwischen Zellen zur Reizübertragung 7 Neurotransmitter: biochemische Botenstoffe, die Informationen zwischen den Nervenzellen übertragen 154 156 158 160 162 164 166 168 170 172 174 176 178 180 182 184 186 Kommentierung der Aufgabe Situation: Die Aufgabenstellung ist in einen situativen Kontext eingebettet, ein fächerverbindendes Unterrichtsprojekt mit dem Thema „Emotionale Entwicklung von Kindern“, in dessen Rahmen eine Zusammenfassung des Textes für ein Portfolio erstellt werde soll. Dimension Aufgabenerfüllung aus inhaltlicher Sicht — Publikationsrelevante Daten müssen angegeben werden (Autorin, Titel, Erscheinungsmedium, Erscheinungs- datum, Textsorte …) — Die wichtigsten Informationen des Primärtextes können anhand von W-Fragen erschlossen werden. — Relevante Ergebnisse der Experimente mit den jungen Strauchratten sollen gerafft wiedergegeben werden. — Kritische Überlegungen zur Übertragbarkeit der Ergebnisse der Tierforschung auf die Forschungsarbeiten zur Entwicklung von Kleinkindern sollen angeführt werden. — Auch in anderen Fachbereichen (Psychologie, Pädagogik) interessiert man sich für die Forschungsergebnisse aus der Verhaltensbiologie. Kernaussage(n) des Primärtextes — Die Verhaltensbiologin Anna Katharina Braun erforscht an der Magdeburger Universität anhand von jungen Strauchratten, die in ihrer Entwicklung in einigen Bereichen überraschende Ähnlichkeiten mit Menschen aufweisen, die Einflüsse früher emotionaler Erfahrungen auf die emotionale Entwicklung des kindlichen Gehirns. — Ihre Forschungsergebnisse zeigen, dass emotionale Vernachlässigung sich negativ auf die Entwicklung des Gehirns auswirkt. Die Konsequenzen daraus sind noch nicht erforscht. Nur zu Prüfzwecken – Eigen um des Verlags öbv
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