sprachreif, Schreibkompetenztraining: Argumentative und appellative Textsorten

7 1. 2 — Bausteine erfolgreichen Schreibens ringem Einkommen, wie Pensionisten und junge Fa- milien. Hunde sind für viele Menschen wichtige So- zialpartner und für die Entwicklung von Kindern von unschätzbarem, wissenschaftlich erwiesenem Wert. Durch die teils drastischen Hundesteuern wer- den Hunde für eben jene Menschen zu einem uner- schwinglichen „Luxus“. Hundehaltung darf kein Pri- vileg von Besserverdienern sein! — Die Verwaltungskosten zur Einhebung der Hunde- steuer verschlingen einen Großteil der Einnahmen aus der Hundesteuer. Mancherorts decken die Ein- nahmen nicht einmal die Verwaltungskosten! Trotz- dem wird die Hundesteuer nicht nur eingehoben, sondern ihre Einhebung muss teilweise zusätzlich mit Steuergeldern finanziert werden! Wie lässt sich das vor Österreichs Steuerzahlern rechtfertigen? — Volkswirtschaftlich profitieren Städte und Gemein- den von Hunden enorm. Die Steuereinnahmen, die durch Futter, Zubehör, Tierärzte, Hundekurse, Versi- cherungen, Tiersitter und -Pensionen u. v. m. im Laufe eines Hundelebens zusammenkommen, be- laufen sich auf mehrere tausend Euro pro Tier. Hun- de sind ein maßgeblicher Wirtschaftsfaktor mit tau- senden Arbeitsplätzen in Österreich. Zusätzlich le- benHundehalter, wegen ihrer täglichenGassi-Gänge, erwiesenermaßen bis ins hohe Alter gesünder und belasten so das österreichische Sozial- und Gesund- heitssystem viel weniger. Durch Werbung auf Kot- sackerln und Werbetafeln in Hundewiesen könnten Städte und Gemeinden zudem zusätzliches Geld ein- nehmen. Alle diese Einnahmequellen fehlen gänz- lich in bisherigen negativen Kostendarstellungen, die eine Hundesteuer rechtfertigen sollen. — Entgegen einer immer wieder gezielt verbreiteten Fehlinformation wird die Hundesteuer nicht zur Reinigung von Gehwegen oder zur Finanzierung von Sackerln und Hundefreilaufwiesen verwendet. Eine derartige Zweckbindung ist gesetzlich nicht möglich! Stattdessen fließt das Geld der Hundehalter in die Stadt- und Gemeindetöpfe, wo es für jeglichen Zweck verwendet werden kann. — In einigen Gemeinden und Stadt-Bezirken gibt es keinerlei Freilaufmöglichkeiten für Hunde. Ansässi- ge Hundehalter fragen sich zu Recht, wofür sie Hun- desteuer zahlen. — Wie lassen sich die extremen Unterschiede bei der Höhe der Hundesteuer zwischen den Städten und Gemeinden rechtfertigen? Die Kosten für Sackerl, Reinigung und Freilaufwiese (wenn es überhaupt eine gibt) müssten bei gleicher Infrastruktur zumin- dest ähnlich sein. Sollte die Hundesteuer wirklich aufgrund der anfallenden Kosten eingehoben wer- den, sind die eklatanten Unterschiede nicht nach- vollziehbar. — Tierheime beklagen, dass aufgrund der Erhöhungen der Hundesteuer mehr Hunde abgegeben werden. Dadurch steigen die Kosten für Tierheime, die jetzt schon aus allen Nähten platzen. — Halter, die sich die stetig steigenden Hundesteuern nicht leisten können, melden ihren Hund entweder gar nicht an oder bei Familienangehörigen in günsti- geren Gemeinden. Sie werden damit in die Illegalität getrieben und müssen mit drakonischen Strafen rechnen. Fazit: Die Hundesteuer diskriminiert und trifft vorran- gig Pensionisten, junge Familien und sozial Schwache. Zudem ist die Hundesteuer sowohl aus volkswirtschaft- lichen als auch gesellschaftspolitischen Gründen kontra- produktiv und antiquiert, weswegen sie im Rest der Welt bereits fast vollständig abgeschafft wurde. Österreich ist international Schlusslicht in dieser Frage. Die überwiegende Mehrheit von Österreichs Hundehal- tern ist trotz dieser erdrückenden Sachlage bereit, im Rahmen einer transparenten und zweckgebundenen Hundegebühr einen angemessenen Beitrag zu leisten, wenn dafür artgerechte Rahmenbedingungen – wie z. B. ausreichend Freilaufmöglichkeiten – geschaffen werden. Aus diesem Grund fordern wir: 1. In einem ersten Schritt die Abschaffung der bisheri- gen, willkürlichen Hundesteuer. 2. Eine landesgesetzlich verankerte Möglichkeit für Städte und Gemeinden, eine transparente, zweckge- bundene Hundegebühr einzuheben, wenn dafür aus- reichend artgerechte Hundefreilaufmöglichkeiten geschaffen werden und die tatsächlichen Kosten, die Städten und Gemeinden durch Hunde entstehen, die Einhebung einer Gebühr erfordern. 3. Eine soziale Staffelung der Hundegebühren, die Menschen mit geringem Einkommen bzw. geringer Pension entlastet und ihnen das Halten von Hunden ermöglicht. Wir hoffen, im Namen von Österreichs Hundehaltern, mit diesem konstruktiven Vorschlag, der die Situation für alle verbessert, Sie, die Verantwortlichen in den Bun- desländern, Städten und Gemeinden, zu einem neuen Denken bewegen zu können. Für ein Ende der andau- ernden Konflikte und ein zukünftiges harmonisches Miteinander. Mit freundlichen Grüßen, für Österreichs Hundehalter und den Verein TIER- FREUNDE ÖSTERREICH Dr. Erich Goschler Obmann quelle: http://www.tierfreunde.org/offenerbrief/; 08. 02. 2014 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40 42 44 46 48 50 52 54 56 58 60 62 64 66 68 70 72 74 76 78 80 82 84 86 88 90 92 94 96 98 100 102 104 106 108 110 112 114 116 118 120 122 Nur zu Prüfzwecken – Eig ntum des Verlags öbv

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