sprachreif, Schreibkompetenztraining: Argumentative und appellative Textsorten
68 3. 3 — Kommentar Schreibaufgabe (Hausübung oder Schularbeit) Verfassen Sie einen Kommentar. Situation: Sie lesen den Zeitungsbericht „Ferngesteuerte Kakerlaken“. Die aufgebrachten Postings zu diesem Artikel veranlassen Sie, einen Gastkommentar für die „Presse“ zu schreiben. (Im Falle einer Hausübung können Sie die Postings unter http://diepresse.com/home/science/1464894/Fuer-wissbegieri- ge-Kids_Ferngesteuerte-Kakerlaken nachlesen.) Lesen Sie den Zeitungsbericht „Für wissbegierige Kids: Ferngesteuerte Kakerlaken“ in der Tageszeitung „Die Presse“ vom 16. 10. 2012. Verfassen Sie nun den Kommentar und bearbeiten Sie dabei folgende Arbeitsaufträge : — Geben Sie die wesentlichen Umstände des Sachverhalts wieder. — Erschließen Sie die Problematik des Sachverhalts. — Beurteilen Sie den Sachverhalt aus Ihrer Sicht. Schreiben Sie zwischen 270 und 330 Wörter. Markieren Sie die Absätze durch Leerzeilen. AUFGABE Wer in den USA lebt und seine wissbegierigen Kinder zu Weihnachten mit etwas ganz Besonde- rem überraschen will, kann ihnen eine Kreatur schenken, wie sie die Welt noch nicht gesehen hat, zumindest nicht außerhalb von Labors: „Robo- Roach“, das ist eine Kakerlake, die man mit dem Finger auf dem Touchscreen eines iPhones fern- steuern kann. Das Insekt kommt per Post, für 99 US-Dollar, Arbeitsmaterialien und Bedienungsan- leitung liegen bei: Erst wirft man die Kakerlake zum „Anästhesieren 1 “ in Eiswasser, dann trocknet man sie ab und raut mit Sandpapier Kopf und Rücken ein wenig auf, auf dass gut haftet, was man anschließend mit Superkleber dort fixiert, einen kleinen Prozessor, aus dem Elektroden ragen. Dann kommt die Feinarbeit, die Elektroden wer- den in die Antennen der Insekten gesteckt. Fertig! Über die Antennen bzw. die Signale vom Smart- phone wird der Cyborg ferngesteuert, drückt man links, rennt er nach links – weil dann seine rechte Antenne stimuliert wird und er glaubt, dort auf ein Hindernis gestoßen zu sein –, drückt man rechts, wendet er sich dahin, nach einiger Zeit verliert sich der Effekt, weil das Tier lernt, dass gar kein Hin- dernis da ist. Erschaffen wurde die Kreatur von Greg Gage und Tim Marzullo – beide sind Hirnforscher und Inge- nieure, sie betreiben gemeinsam die Firma „Backyard Brains“ –, finanziert wurde sie via Inter- net („Kickstarter“), vorgestellt wurde sie auf einer Konferenz in Detroit: „The RoboRoach is the world’s first commercially available cyborg!“ Das stimmt, denn in Labors gibt es ähnliche Wesen seit 1997, damals baute eine japanische Gruppe die erste ferngesteuerte Kakerlake, bald folgten Käfer, 2002 kamen Ratten dazu. Die Begründung war im- mer die gleiche: Diese Cyborgs sollten sich dort nützlich machen, wo kein Mensch und kein tech- nisches Gerät hinkommt: etwa Erdbebenopfer in eingestürzten Häusern aufspüren, und man darf vermuten, dass auch das Militär Forschungsgeld spendierte. „Lernen, wie unsere Gehirne arbeiten“ Aber das blieb in Labors, RoboRoach hingegen soll in Kinderhände – ab zehn Jahre –, „nicht als Spiel- zeug, sondern als Werkzeug, mit dem man lernen Für wissbegierige Kids: Ferngesteuerte Kakerlaken Ein Cyborg soll wissbegierige Kinder in den Vereinigten Staaten für Hirnforschung begeistern. VON JÜRGEN LANGENBACH 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40 42 44 46 Lesen Sie den folgenden Zeitungsbericht aus der Tageszeitung „Die Presse“ vom 16. 10. 2012: Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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