sprachreif, Schreibkompetenztraining: Argumentative und appellative Textsorten

42 3. 1 — Leserbrief q. Eine Jogginghose ist ein Kleidungsstück für Jogging. Man muss sie in der Schule nicht verbieten, aber Schule hat auch die Aufgabe, den Kindern beizubringen, was angemessen ist und was nicht. Genauso wenig wären Badehosen, komplett zerrissene Jeans, Oberteile mit Ausschnitt bis zum Bauchnabel o. Ä. für die Schule angemessen. r. „Angemessen“ suggeriert, es gäbe objektive Kriterien für bestimmte Kleidung, „angemessen“ ist aber ein höchst dehnbarer Begriff und beschreibt keine eindeuti- gen Regeln. s. JEDER weiß aber, was mit dem Begriff „angemessen“ gemeint ist. Würdest du in Unterwäsche ins Gasthaus zur 70er-Geburtstagsfeier der Oma gehen? Wohl kaum. Und warum? Ob du das jetzt nicht „angemessen“ oder anders nennst, ist egal. t. Es ist nur die Frage, was in der Schule angemessen ist, und es wird ja wohl möglich sein, dass die Direktorin äußert, dass für sie Jogginghosen nicht angemessen sind. u. Wenn es genau definierte objektive Kriterien gäbe, dann brauchte man das Wort „angemessen“ nicht zu verwenden. v. Es ist falsch zu sagen: „Die Kleidung ist angemessen.“ Richtigerweise sollte man sagen: „ Ich halte die Kleidung für (un)angemessen.“ w. Ich lehne ein Kleidungsverbot ab. Die Kleidungswünsche der Schüler zu ignorieren interpretiere ich als Mangel an Respekt und Wertschätzung gegenüber den Schülern. x. Es wäre doch viel sinnvoller, eine Schuluniform vorzuschreiben. Dann endet endlich der Marken-Krieg. y. Die Direktorin könnte gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern eine Lösung vereinbaren. Ich halte nämlich Halbwüchsige für weit reifer, als so manche Lehrer/ innen es tun. z. Wer für ein Jogginghosen-Verbot ist, dessen Hirn sitzt in einer Jogginghose. quelle: Aussagen redigiert und den Sprachnormen angepasst, entnommen aus: http://derstandard.at/1379291782855/Jogginghose-nein-danke?seite=1#forumstart und http://kurier.at/chronik/oesterreich/hak-direktorin-verordnet-jogginghosen-verbot/27.496.646 ; 06. 10. 2013 Entscheiden Sie, ob ein Argument vorliegt oder nicht. Kreuzen Sie in der oben stehenden Tabelle die entspre- chende Aussage bei JA (J) an, wenn für Sie folgende Kriterien erfüllt sind: — Die Aussage ist oder enthält eine Begründung (zu den verschiedenen Formen der Begründung siehe S. 26 f.) — Die Aussage ist inhaltlich richtig (inhaltlich nicht richtig wäre z. B. die Aussage: „Fast alle Schüler/innen tragen heutzutage Jogginghosen.“) — Die Aussage passt zum Thema (nicht passend wäre z. B. die Aussage: „Wer eine Jogginghose kauft, sollte auf Qualität achten, sonst landet sie schnell im Kleidercontainer.“) — Die Aussage ist sachlich und enthält keine persönlichen Angriffe (nicht sachlich wäre z. B. die Aussage: „Wer jemals eine Jogginghose getragen hat, leidet an Geschmacksverwirrung.“) Kreuzen Sie NEIN (N) an, wenn diese Kennzeichen für Sie nicht erfüllt sind. In einem zweiten Durchgang entscheiden Sie für sich, ob Sie dem Argument eher zustimmen (+) oder das Argument eher ablehnen (–). So lernen Sie zu differenzieren: Auch wenn Sie anderer Meinung sind, können Sie ein Argument gut finden. Erfolgreiches Eintreten für die eigene Meinung besteht darin, — gute Argumente für seine Meinung zu finden und — mit guten Gegenargumenten auf gute Argumente, die gegen die eigene Meinung sprechen, zu antworten. Wählen Sie zwei grau unterlegte Aussagen und bauen Sie diese mittels eines weiteren erklärenden Satzes und mittels Begründung und Stütze (z. B. mit einem Beispiel, einem Vergleich …) zu einem guten Argument aus. Ü16 Ü17 Ü18 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des V rlags öbv

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