sprachreif, Schreibkompetenztraining: Argumentative und appellative Textsorten
41 3. 1 — Leserbrief J N + – a. Jemand, der so altmodisch denkt, darf nicht Direktorin sein und unsere Zukunft unterrichten. b. Für die meisten der Kids ist diese Form der Kleidung aktuelle Mode! Und modische Kleidung zeugt von Geschmack und ist daher nie und nimmer schlampig. c. Dass jemand, der von der heutigen Jugend so wenig versteht, unterrichten kann, zeigt auch die Misere unseres derzeitigen Bildungssystems. d. Man kann Jogginghosen nicht mit „ungepflegtem Äußeren“ gleichsetzen. Denn man kann in neuen, sauberen Jogginghosen gepflegter erscheinen als ungekämmt und in einem schmutzigen Anzug. e. So eine Diskussion ist überflüssig, denn es gibt momentan wichtigere Probleme im Bildungsbereich. f. Der Direktorin geht es ja nur darum, dass ihr Jogginghosen einfach nicht gefallen. g. Jogginghosen in der Öffentlichkeit sind genauso ungustiös wie schwitzende, nur mit muscle shirts bedeckte Männeroberkörper am Esstisch. h. Vor vielen Jahren waren Jeans und lange Haare schon ein Problem in der Schule, heute kann ich jedoch sogar problemlos so zur Arbeit gehen. i. Es ist weniger wichtig, in welchem Outfit die Schüler/innen in die Schule gehen, Hauptsache ist doch, dass sie überhaupt in die Schule gehen. j. Wenn ein Maturant sich in der Jogginghose vorstellen geht, wird er höchstens als Stapelfahrer angestellt. Das sollte die Schule auch klarmachen. Nicht einmal in einem Sportgeschäft tragen die Verkäufer/innen Jogginghosen. k. Ich ging mit abgefetzten Klamotten und fetten Haaren in die Schule. Staplerfahrer bin ich trotzdem nicht geworden. l. Ein Vorstellungsgespräch kann man doch nicht mit dem täglichen Schulbesuch gleichsetzen. m. Die Schule soll auf das Leben – und daher auch auf Vorstellungsgespräche – vorbe- reiten. Dazu gehört die Gewöhnung an solides Auftreten, und da passen keine Jogginghosen. n. Werte werden nicht durch den Zwang weitergegeben, sondern durch Vorbildwir- kung. o. Die Direktorin hat vollkommen Recht, dass sie in einer berufsbildenden höheren Schule einigermaßen ordentliche Kleidung verlangt. Die Geschäftswelt draußen duldet schlampige Bekleidung auch nicht. p. Wieso soll man ein Kind auf den Beruf vorbereiten? Wenn es als Viehhirte im Sahel glücklich zu werden meint, so sei es. Auch wenn es damit nicht den Wunsch der Eltern erfüllt. Nur zu Prüfzwecken – E gentum des Verlags öbv
Made with FlippingBook
RkJQdWJsaXNoZXIy ODE3MDE=