sprachreif, Schreibkompetenztraining: Argumentative und appellative Textsorten

2 1. 2 — Bausteine erfolgreichen Schreibens Au fgabenstellungen verstehen Schreiben in der Schule wird vielfach, wie oben sollten Sie Aufgabenstellungen rasch erfassen Schreibaufgaben im Rahmen der schriftlichen R ten orientieren sich an einem Aufbau, der dem Musterthemenpaketen zur standardisierten sch seite finden. Gegenüber dem Original ist es leic quelle: https://www.bifie.at/system/files/dl/srdp_de_musterthemenpakete 1.2.6 – Thema: Glück Aufgabenstellung: Verfassen Sie einen offe Situation: Die Schulleitung an Ihrer Schule ü hat zu einer intensiven Diskussion unter den geführt. Im Vorfeld jener Schulgemeinschaf stellungen vorgenommen werden sollen, ve offenen Brief an die Klassensprecher/innen strittigen Sachverhalt klar Position. Lesen Sie den Zeitungsbericht „,Glück’ als Sc (Textvorlage). Verfassen Sie nun den offenen Brief und be — Fassen Sie die wichtigsten Informatione — Erläutern Sie die Vor- und Nachteile eine — Nehmen Sie am Schluss Stellung, wie Sie begründen Sie Ihre Position. Schreiben Sie zwischen 405 und 495 Wörter. Markieren Sie Absätze mittels Leerzeilen. AUFGABE Ab Herbst wird in sechs steirischen Schulen „Glück“ unterrichtet. Die L sprechen dabei über Selbstwert und Empathie genauso wie über Bewegu und Körper. Alle Schultypen sind da Wie man glücklich und zufrieden werde war lange nur in der esoterischen Ratgeberl nachzulesen. Erst seit wenigen Jahren bes sich auch die Wissenschaft mit diesem „Glück“ als Schulfach in 2 4 6 8 Lösungen: S. 9 Ü1 Beispiel 1: journalistischer Text: Meldung oder Bericht; sachlich Stil; Information thematisiert Wiederherstellung von Recht und Ordnu in einem konkreten Fall. Beispiel 2: Kaufvertrag; Schlüsselwörter: „ve kaufen“ und „Versicherung“; zusammengesetzte Sätze sind in der Übe zahl; Text informiert über verschiedene Aspekte rund um den Kauf/Ve kauf eines Autos. Beispiel 3: Märchen; Beginn ist fast mit dem üblich Beginn eines Märchens („Es war einmal“) identisch. Ü2 Typische Wörter und Wendungen: „Bergwetter“, „Entlang der Alpe nordseite“, „Sicht“, „Wolken“, „Inneralpin“, „auflockern“, „Süden“, „stür scher Nordwestwind“, „polare Kälte“ Ü3 Kommunikationssituation/Kommunikationsform/Kommunikationsm dium: Text stammt aus der Tageszeitung „Oberösterreichische Nachric ten“, Erscheinungsdatum: 14. Jänner 2014. Inhalt/Thema: Verhältnis von Politik und Medien. Absicht: Kritische Darstellung des Verhältnisses von Politik und Medie Kotanko behauptet, dass Presseförderung als Mittel der Einflussnah 8 - — Der Regenwurm (Lumbricidae) gehört dem Wir- bellosen-Stamm der Ringelwürmer (Annelida) und der Kla sse der Gürtelwürmer (Clitellata) sowie der Ordnung der Wenigborster (Oligochaeta) an. Von den Regenwür- mern sind deutschlandweit die sechs Gattungen Lumbricus, Allolobophora (synonym Aporrectodea) , Dendrobaena (synonym Dendrodrilus) , Octolasium, Ei- senia und Eiseniellea mit insgesamt 39 Regenwurmarten bekannt. Weltweit kommen etwa 3000 Lumbricidenar- ten vor. ein mer auf che Hie trei Senf 20 L tel mali mali ben 14 16 18 20 22 24 40 42 44 46 48 50 10 Tipps für die Weiterarbeit: — Eine gute Übersicht über Merkmale von Fachsprachen finde http://www.hss.de/fileadmin/media/downloads/Berichte/11 (besonders die Seiten 10 und 11). — Geeignete Texte für weiterführende Übungen: Vergleichen Sie einen Lexikonartikel über eine Region mit ei Überprüfen Sie, ob es für bestimmte Textsorten einen typische Nehmen Sie als Beispiel den folgenden Wetterbericht. Unterstr Wendungen. a – Blindtext b – Blindtext c – Blindtext TIPP Ü1 — den Inhalt eines oder mehrerer Texte zusammenzufassen , — auffällige charakteristische sprachliche Mittel eines Text(aus — einen Text(ausschnitt) hinsichtlich bestimmter Auffälligkeite — ei n Text(ausschnitt) hinsichtlich bestimmter Auffälligkeit — einen Text/Textausschnitte im Hinblick auf eine bestimmte — Texte/Textausschnitte hinsichtlich bestimmter Eigenschafte — etwas zu charakterisieren , etwa die Sichtweise der Natur od — die verschiedenen Sprachebenen eines Textes/Textausschni — die Überschrift in Beziehung zum Inhalt eines Textabschnitte — einen Text nach einem bestimmten Interpretationsansatz zu — einen Bezug zwischen dem Ausschnitt eines literarischen Te aus einem Facht xt herzustellen , — eine Aspekt zu erläuter , den ein Text darlegt, z. B. die Lebe — etwas zu begründen , — einem T xt eine Intention zuzuordnen . Operatoren verstehen Im folgenden Aufgaben-Beispiel sind die Operatoren wieder kur Die Textsorte „Leserbrief“ Der Leserbrief ist eine Form der schriftlichen Stellungnahme, di um (Tageszeitung, Wochenzeitung, Wochenzeitschrift, Magazin) Verfasserin/der Verfasser, meist Leser/in dieses Mediums, äuße Thema. Dieses Thema wird in der Öffentlichkeit gerade diskutiert bzw. i wird, behandelt. Wenn die (Leserbrief-)Redaktion des Mediums lichen, wird er in der entsprechenden Rubrik oder auf einer eige Leserbriefe werden von vielen Menschen mit Interesse gelesen, gung hervorrufen, also zur Meinungsbildung beitragen. a – G_T � G_U � 3. 1 — Leserbri f Lesen Sie die Postings zu oben stehendem http://diepresse.com/home/panorama/welt/ =1#kommentar0. Fassen Sie in zwei bis vier Sätzen die wesen Formulieren Sie zu einer der beiden folgend zendes Argument oder ein Gegenargument: a – „Das war nur eine weitere Aktion aus d b – „Der Event von gestern war gutes und s event … mehr aber auch nicht.“ quelle: (http://www.sueddeutsche.de/panorama/extremsportler-felix 2?commentspage=all:1:#comments; 04. 10 .2013) Vergleichen Sie die beiden folgenden Postin a – „Nach dem ‚Sinn‘ darf man bei solchen fragen können, weshalb Seefahrer sich zu entdecken, man hätte nach dem Sin in Maschinen setzen … hinter vielen Di b – „Allen, die nach dem Sinn der Aktion fr Machen Sie sich bitte nicht lächerlich o Es geht um Entwicklung, von den Bäu Mit all den sinnvollen und sinnlosen Sa Wenn Sie diese Brücke nicht schlagen k Bestimmen Sie in Posting a) jene Merkmale Merkmale, die für einen Leserbrief noch daz Formulieren Sie Posting a) zu einem kurzen Antworten Sie dem Verfasser von Posting b hinweisen. Lesen Sie die beiden folgenden Leserbriefe Ü3 Ü4 Ü5 Ü6 Ü7 Ü8 Ü9 Bald schaut die halbe Welt zu, wie ein stolz können wir feststellen, dass er ei cher ist – einen Sprung wagt, den er 1:1-Chance nicht überleben wird. Man nig darüber, dass der Gewinn an wiss chen Erkenntnissen eher bescheiden wird, aber „überlebt er den Sprung, ist e te Erfolg … Red Bulls“. Auch „Die Pres von ein m „gi antischen Werbe- und projekt“. Wenn ein Mensch sich in der Nacht vor wirft, erfährt man bestenfalls u ter der Grenzüberschreitungen „,Baumgartner hat Fifty-fifty-Chanc 2 4 6 8 10 12 Einleitung Zur Arbeit mit diesem Buch Dieses Buch will Ihre Schreibkompetenz zu den argumentativen Textsor- ten langfristig aufbauen, es ist daher als Training von der 9. bis zur 12./13. Schulstufe gedacht. Auf die grundlegenden Übungen zum Schreiben und zum Argumentieren im 1. und 2. Kapitel sollen Sie beim Üben immer wieder zurückgreifen. Das 3. Kapitel schreitet von den einfacheren zu den komplexeren Textsorten. Alle Textsorten innerhalb eines Schuljahres zu erarbeiten ist unserer Meinung nicht zielführend, sie sollten aufstei- gend über die ersten drei bzw. vier Oberstufenklassen verteilt werden, in der Abschlussklasse sollte eine Wiederholung erfolgen. Der Aufbau des Buchs trägt der Tatsache Rechnung, dass in Zukunft die Aufgabenstellungen bei den Schularbeiten häufig, bei der Reife- und Diplomprüfung immer darin bestehen werden, Texte nicht nur zu schreiben, sondern vorgegebene Ausgangstexte zu lesen und sich mit ihnen gemäß der Aufgabenstellung auseinanderzusetzen. Im ersten Abschnitt finden Sie daher nach grundsätzlichen Überlegun- gen zum Schreiben Hilfestellungen für das sinnerfassende Lesen. Weiters werden jene Bereiche thematisiert, die für erfolgreiches Schreiben wichtig sind: Aufgabenstellungen verstehen, einen Schreib- plan erstellen, verschiedene Möglichkeiten des Sammelns und Ordnens von Ideen und das Überarbeiten von Texten. Am Ende des ersten Abschnitts werden Ihnen verschiedene Schreibtypen vorgestellt. Zusätzlich erhalten Sie Anregungen und Tipps für das Schreiben, wenn Deutsch Ihre Zweitsprache ist. Der mittlere Abschnitt setzt sich intensiv mit dem Argumentieren auseinander, weil Sie diese Schreibhaltung für alle in diesem Buch behandelten Textsorten benötigen. Im dritten Abschnitt wird jede einzelne Textsorte in einem Kapitel thematisiert. Jedes Kapitel folgt einem systematischen Aufbau, der Sie mit der jeweiligen Textsorte vertraut machen soll. Zu Beginn wird die Textsorte definiert. Es folgt eine Übersicht über die textsortenspezifischen Anforderungen an Situation, Adressat/in, Inhalt, Absicht, Gliederung, Sprache. Beim Üben sollten Sie immer wieder überprüfen, wie gut Ihre Texte diese Anforderungen erfüllen, denn nach diesen Kriterien werden Ihre Texte schließlich auch beurteilt – egal ob bei Schularbeiten, bei der Reife- oder Diplomprüfung oder später im Studium und Berufsleben. Es folgen Übungen zu verschiedenen Mustern des Aufbaus, der Argu- mentation, zu Ausdruck, Stil und Sprache sowie Übungen zur Überarbei- tung von Texten. Somit können Sie sich Schritt für Schritt jede Textsorte aneignen. Den Abschluss jedes Kapitels bildet eine Schreibaufgabe nach dem Muster der Reife- und Diplomprüfung, ergänzt durch Hinweise zu ihrer Lösung. Im fünften Abschnitt finden Sie grundsätzliche Überlegungen zum Beurteilen schriftlicher Arbeiten im Fach Deutsch, die auf das Beurtei- lungsmodell der neuen schriftlichen Reife- und Diplomprüfung ausge- richtet sind. Am Ende des Buches finden Sie alle Lösungen zu Übungen und Aufga- ben für Ihre Selbstkontrolle. Wir wünschen Ihnen viel Erfolg beim Üben mit diesem Buch und bei Ihren schriftlichen Prüfungen. Maria-Rita Helten-Pacher Herbert Staud Wolfgang Taubinger Nur zu P üfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

RkJQdWJsaXNoZXIy ODE3MDE=