sprachreif, Schreibkompetenztraining: Argumentative und appellative Textsorten

18 1. 2 — Bausteine erfolgreichen Schreibens — Berücksichtigt der Text die vorgegebene Empfängerin/den vorgegebenen Empfänger des Schreibens? Handelt es sich dabei um eine Einzelperson? Eine Gruppe? Jugendliche oder Erwachsene? Bekannte oder unbekannte Menschen? — Was ist das Ziel des Textes? (Ein Tipp: Versuchen Sie, dieses Ziel in einem Satz zu formulieren. Sollten Sie damit Probleme haben, kann die Ursache auch darin begründet sein, dass Sie kein klares Ziel haben.) — Behandelt der Text alle Aspekte, die die Aufgabenstellung verlangt? (Für die Beantwortung dieser Frage ist es sinnvoll, die Operatoren heranzuziehen.) — Besitzt der Text einen roten Faden – also eine Idee, die ihn zusammenhält? — Folgen die einzelnen Abschnitte in einer sinnvollen Abfolge aufeinander? (Ein Tipp: Wer sich an die Reihen- folge der Arbeitsaufträge hält, erfüllt in jedem Fall die Grobgliederung.) — Entsprechen die einzelnen Abschnitte der Arbeit der Wichtigkeit, die die Aufgabenstellung ihnen beimisst? — Sind die Wörter/Sätze dem Gegenstand und der Adressatin/dem Adressaten angemessen? — Sind die Textteile auch sprachlich angemessen miteinander verknüpft? — Ist die Sprache abwechslungsreich? — Haben Sie vor allem jenen Bereichen von Rechtschreibung und Grammatik eine besondere Aufmerksamkeit gewidmet, die Ihnen bei Schularbeiten immer wieder Schwierigkeiten bereitet haben? Das sind erfahrungs- gemäß die das-/dass-Schreibung, die Wiedergabe der Äußerungen Dritter … Besonders gewinnbringend kann die Überarbeitung eines Textes zu zweit oder in der Gruppe sein, weil sich dadurch andere Sichtweisen auf den Text ergeben. Eine dafür besonders gut geeignete Methode ist die „ Textlupe “. Dabei arbeiten im besten Fall drei oder vier Schreiber/innen in einer Gruppe, die einen Text zum selben Thema verfasst haben. Jedem Text ist ein „Rückmeldeblatt“ beigelegt, auf dem drei Spalten mit folgenden Überschrif- ten (= Rückmeldebereichen) vorgegeben sind: Jeder Text wird in der Runde weitergegeben, bis alle Gruppenmitglieder ihre Anmerkungen in den entsprechen- den Bereich des Rückmeldeblattes eingetragen haben. Am Schluss hält jedes Gruppenmitglied wieder seinen Text und das Rückmeldeblatt – mit den Anmerkungen der anderen Gruppenmitglieder – in Händen und hat somit die Möglichkeit, zu den Verbesserungsvorschlägen Stellung zu nehmen und sie entsprechend einzuarbei- ten. Ein Zwang, die Vorschläge zu übernehmen, besteht nicht. Sie können die Textlupe auch zu zweit ausprobieren. An der Vorgangsweise ändert sich dadurch nichts. Überarbeiten Sie den folgenden Text einer Schülerin mithilfe der oben angeführten Fragen. Sollten Sie mehre- re Verbesserungsvorschläge haben, ist es am besten, wenn Sie den gesamten Text noch einmal schreiben. Ü5 Die Aufgabenstellung für den weiter unten abgedruckten Schülerinnentext lautete: Verfassen Sie einen argumentativen Text. Situation: Ausgehend von Untersuchungen in Deutschland und Österreich (siehe beigefügten Zeitungs- text), wonach die Zahl der Jugendlichen steigt, die wegen starker Alkoholisierung ärztliche Hilfe brau- chen, hat Ihre Klasse ein Projekt mit dem Titel „Alkoholmissbrauch“ gestartet. — Sie haben es übernommen, einen einführenden Text zu verfassen. Darin erörtern Sie die Frage, was Jugendliche dazu bewegen kann, sich so schwer zu betrinken, dass sie einen Arzt brauchen. — Bewerten Sie das Verhalten dieser Jugendlichen. Stellen Sie Möglichkeiten dar, wie die Gesellschaft und der Staat auf diese Entwicklung reagieren sollen. Schreiben Sie zwischen 405 und 495 Wörter. Markieren Sie Absätze mittels Leerzeilen. AUFGABE Das hat mir besonders gut gefallen! Hier fällt mir etwas auf! Hier habe ich noch Fragen! Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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