sprachreif, Schreibkompetenztraining: Argumentative und appellative Textsorten
106 5 — Beurteilung Beurteilung Die Beurteilung Ihrer Reife- und Diplomprüfungsarbeit muss sich an den gesetzlichen Vorgaben orientieren. Diese nennen vier Beurteilungsbereiche, die für die Benotung entscheidend sind: Inhalt, Textstruktur (= Gliede- rung), Ausdruck und Stil sowie die normative Sprachrichtigkeit (mit den Teilbereichen Rechtschreibung, Zeichen- setzung und Grammatik). Diese gesetzlichen Vorgaben stehen in engem Zusammenhang mit den Merkmalen eines guten Textes: — Ein gelungener Text ist sachlich korrekt. — Ein gelungener Text lässt einen roten Faden erkennen – seine Teile werden also durch eine Gesamtidee zusammengehalten. — Ein gelungener Text verknüpft die Teile, aus denen er besteht, durch bestimmte sprachliche Mittel. — Ein gelungener Text schafft den Ausgleich zwischen zu viel und zu wenig Information für die Leserin/den Leser. — Ein gelungener Text lässt die Absicht der Schreiberin/des Schreibers erkennen. — Ein gelungener Text verwendet die Sprache (Rechtschreibung, Grammatik und Zeichensetzung) normgerecht und erleichtert damit der Leserin/dem Leser die Aufnahme des Textes. — Ein gelungener Text bietet optische Hilfestellungen für die Leserin/den Leser, z. B. mittels einer entsprechen- den Absatzgestaltung. Die gesetzlichen Vorgaben die in Zusammenhang mit diesen Merkmalen stehen, finden sich auf dem Bewer- tungsraster wieder, den die Lehrer/innen zur Beurteilung ihrer schriftlichen Arbeit verwenden müssen. In der linken Spalte des Bewertungsrasters finden sich die vier Beurteilungsbereiche: Inhalt, Textstruktur (=Gliederung), Ausdruck und Stil sowie die normative Sprachrichtigkeit (mit Rechtschreibung, Zeichensetzung und Grammatik). Rechts davon stehen die aus den Merkmalen eines guten Textes abgeleiteten Kriterien zu den Beurteilungsbereichen. Mit Kriterien sind Einzelleistungen gemeint, die den Blick der Beurteilenden/des Beurteilenden auf bestimmte Qualitäten der Arbeit lenken. Beim Korrigieren liest die Lehrkraft Ihre Arbeit mithilfe dieses Beurteilungsrasters und bildet sich dabei einen Eindruck von den Stärken und Schwächen Ihres Textes. In einem nächsten Schritt überlegt sie, wo diese Einschätzung auf dem Beurteilungsraster am besten einzuord- nen ist. Sie geht aus diesem Grund Kriterium für Kriterium durch und markiert das ihrer Meinung nach zutref- fende Kriterium. Anschließend beurteilt die Lehrkraft die Teilbereiche ( Inhalt, Textstruktur (= Gliederung), Ausdruck und Stil sowie die normative Sprachrichtigkeit ) einer Arbeit, die in einer Gesamtbeurteilung zusammengeführt werden. Details können Sie im folgenden Dokument nachlesen: quelle: https://www.srdp.at/fileadmin/user_upload/downloads/Bgleitmaterial/01_US_Deutsch/Konzepte-Modelle/srdp_us_beurteilungsraster_2016_12-06.pdf Einige grundlegende Vorgaben seien aber auch hier angeführt: Diese Beurteilungsvorgaben haben natürlich Auswirkungen auf Ihren Schreibunterricht, denn diese Kriterien eignen sich nicht nur zur Beurteilung der Reife- bzw. Diplomprüfungsarbeit und von Schularbeiten, sie sind auch bestens als Grundlage für das Verfassen und Überarbeiten eines Textes im Schreibunterricht geeignet. Ihre Lehrkräfte werden diese Beurteilungskrite- rien daher immer wieder einsetzen. Manchmal können für denselben Sachverhalt unterschiedliche Fachaus- drücke verwendet werden. Seien Sie also nicht irritiert, wenn Ihnen bestimmte Begriffe noch nicht geläufig sind. Informationen finden Sie im Glossar zur Beurteilungsanleitung. (quelle: https://www.srdp.at/fileadmin/user_upload/downloads/Bgleitmaterial/01_US_Deutsch/Konzepte-Modelle/de_beurteilungsraster_handreichung_2017-03-17.pdf ). 5 Nur zu Prüfzwecken – Eige ntum des Verlags öbv
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