Deutsch – Mündliche Reifeprüfung, Maturatraining

3. 4 — Sich richtig präsentieren Sich richtig präsentieren Die in der Vorbereitungszeit notierten Arbeitsergebnisse zu Ihrer konkreten Aufgabenstellung präsentieren Sie in einem Prüfungsgespräch, an dem sich neben der Deutschlehrerin oder dem Deutschlehrer der Klasse noch eine zweite Fachlehrkraft beteiligt. Diese wird von der Schulleitung bestimmt. Ein gutes Prüfungsergebnis ist von mehreren Faktoren abhängig. Profundes Wissen und Fachkompetenz stehen natürlich im Zentrum der Beurteilung. Aber auch der allgemeine Eindruck, den Sie der Kommission während der Prüfung vermitteln, kann einen Einfluss auf die Bewertung Ihrer Leistung haben. Planvolles, sicheres Präsen­ tieren vermittelt Kompetenz, unsichere Gesten und unpassende Verlegenheitsäußerungen beeinträchtigen Ihr Auftreten. Die eventuell auftretende Nervosität von Kandidatinnen und Kandidaten beim Prüfungsgespräch kann durch gute Vorbereitung und durch Berücksichtigung einiger Tipps stark reduziert werden: – Machen Sie sich – wenn möglich – schon vorher mit dem Prüfungsraum vertraut (wo sitzen die Prüferinnen bzw. Prüfer, wo die Kandidatinnen/Kandidaten?) – Achten Sie auf angemessene Kleidung, in der Sie sich auch wohlfühlen. – Begrüßen Sie die Prüfungskommission vor Beginn Ihrer Prüfung. – Nennen Sie kurz das Thema Ihrer Aufgabenstellung, damit Sie gewährleisten, dass die gesamte Kommission Ihren Ausführungen gut folgen kann. – Überlegen Sie die ersten Sätze vorher genau – der erste Eindruck zählt. – Machen Sie die Gliederung Ihrer Themenpräsentation transparent („Zuerst möchte ich auf … eingehen; anschließend stelle ich … dar; in Folge erläutere ich … abschließend verweise ich auf …“). – Bedenke Sie immer den zeitlichen Rahmen – zwanzig Minuten für die Prüfung sind ein Maximalwert; rech­ nen Sie eher mit ca. 15 Minuten Prüfungszeit. – Behalten Sie das Wesentliche im Auge; verzetteln Sie sich nicht mit unnötigen Details, die vom Thema weg­ führen. – Gehen Sie auf Zwischenfragen der Prüfungskommission ein und verlieren Sie trotzdem nicht den roten Faden Ihrer Ausführungen. – Behalten Sie immer die Gliederung Ihrer Präsentation im Hinterkopf. – Achten Sie auf eine angemessene Sprache: - Verwenden Sie Standardsprache. - Artikulieren Sie klar und flüssig. - Sprechen Sie ausreichend laut. - Wählen Sie das Sprechtempo so, dass man Ihnen gut folgen kann. - Planen Sie kurze Sprechpausen ein, besonders nach fachlich komplexen Ausführungen. - Vermeiden Sie lange Schachtelsätze und unnötige Fremdwörter. - Sprechen Sie möglichst frei (kurze Blicke auf Ihren Stichwortzettel sind natürlich erlaubt). - Unterstützen Sie Ihre Ausführungen durch konkrete Beispiele und Vergleiche. – Stellen Sie Blickkontakt nicht nur zu den beiden Prüferinnen/Prüfern her, sondern blicken Sie immer wieder auch kurz zur gesamten Kommission. – Bedenken Sie, dass auch Gestik und Mimik Ihre Darbietung beeinflussen. Achten Sie deshalb auf eine gute Sitzhaltung. Vermeiden Sie Verlegenheitsgesten: Fahrige Bewegungen der Hände, des Kopfes etc. oder ner­ vöses Beinwippen lenken von Ihrem Vortrag ab. – Fassen Sie am Ende die wichtigsten Punkte nochmals zusammen. Falls Sie in Ihren Ausführungen stecken bleiben (oder ein kurzes Blackout haben), empfiehlt sich Folgendes: – den letzten Satz nochmals wiederholen – die vorherigen Ausführungen nochmals kurz zusammenfassen – eine rhetorische Frage stellen („Was sollte man hier noch berücksichtigen?“) – eine kurze Unterbrechung verursachen, um sich zu fangen (die Notizblätter neu sortieren, kurz hüsteln …) – zugeben, dass man kurz den Faden verloren hat: Hier kann man mit großer Wahrscheinlichkeit auf hilfreiche Hinweise durch die Prüferinnen bzw. Prüfer zählen! Bedenken Sie immer, dass auch die Mitglieder der Prüfungskommission „nur“ Menschen sind. Alle an der Prüfung Beteiligten freuen sich über schöne, interessante Prüfungsgespräche und über Ihren Erfolg! Verwendete Sekundärliteratur Ariane Charbel: Top vorbereitet in die mündliche Prüfung. Prüfungsangst überwinden, Lernstrategien entwi­ ckeln, Selbstdarstellung trainieren. Nürnberg: BW Bildung und Wissen, 2 2005. 3.4 – 95 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

RkJQdWJsaXNoZXIy ODE3MDE=