Deutsch – Mündliche Reifeprüfung, Maturatraining

2. 16 — Analyse und Interpretation von Reden Lösungsmöglichkeiten: ― Situation: Ausstrahlung der Rede: 1. Jänner gegen 20 Uhr im Fernsehen unmittelbar nach Zeit im Bild → viele Zuseherinnen und Zuseher. Dauer der Rede: knapp zehn Minuten. Inhalt: Bundes­ präsident wünscht den Österreicherinnen und Österreichern alles Gute für das kommende Jahr, verbindet damit einen Rückblick auf das abgelaufene sowie eine Vorschau auf das neue Jahr. ― Sprachliche Auffälligkeiten: Wortschatz im ersten Teil: Nomen zur Beschreibung von Österreichs Gesamtsituation: „eines der reichsten Länder der EU“, „Lebensqualität“; Bedrohung durch „Spekulationsgeschäfte“, „Zinswetten“, „Kasinomentalität“, „Spekulationen“; Wortschatz im zweiten Teil: Nomen: „Rechtsstaatlichkeit“, „Menschenrechte“, „Fairness“, „Gerechtigkeit“ als zu bewahrende Werte. ― Stilfiguren: Häufung – sowohl der positiven Attribute, die mit Österreich in Verbindung gebracht werden, als auch der Nomen für die Benennung von Gefahren, die auf das Land zukommen; direkte Ansprache der Zuhörerinnen und Zuhörer; Antithese; Wiederholung. ― Gliederung: Teil eins (bis „[…] solidarisches Europa“): Begrüßung – Beschreibung der Erfolge des Landes – Auflistung der Gefahren dafür – Europa als Friedensprojekt. Teil zwei: Volksbefragung und Wahlen – Notwendigkeit eines reifen politischen Verhaltens – Vorsatz, aufeinander zuzugehen. Abschluss: gute Wünsche für das Jahr 2013; Ergebnis: rahmenartige Struktur. ― Strategie: Redner hebt positiven Gesamtzustand des Landes hervor, verdeutlicht aber Notwen­ digkeit von Reformen, um Niveau halten und den von außen drohenden Gefahren begegnen zu können. In diplomatischer Manier werden Missstände nicht konkret angesprochen, sodass niemand unangenehm berührt ist. Weitere Voraussetzung für Absicherung der Erfolge: Kooperation und aufeinander zugehen (= Zielsatz der Rede). Strategie entspricht dem Charakter einer Feierrede. 65 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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