Deutsch – Mündliche Reifeprüfung, Maturatraining

2. 13 — Literatur und Gesellschaft Zusatzinformation Kathrin Röggla , geb. 1971 in Salzburg, hat zirka 30 Gespräche mit Managerninnen und Managern, Unterneh­ mensberaterinnen und Unternehmensberatern, Programmiererinnen und Programmierern u. a. geführt. Mit diesem Material hat sie „wir schlafen nicht“ gestaltet. Don DeLillo , geb. 1936 in New York, gilt als einer der bedeutendsten zeitgenössischen US-Autoren. Rainald Goetz , geb. 1954 in München, deutscher Schriftsteller. Worterklärungen: leveragen: Fachbegriff aus dem Finanzwesen; Rote Bete: Rote Rüben. Tipps für die Weiterarbeit: Ausführliche Besprechungen der drei Romane finden Sie unter www.perlentaucher.de. Methoden der sprachlichen Analyse von (literarischen) Texten finden Sie in Ihrem Sprachbuch, aber auch auf vielen Webseiten, so z. B. http://www.teachsam.de/deutsch/d_schreibf/schr_schule/txtanal/txtanal_6_1a.htm. 20. 06. 2013. Unterschiedliche Formen der Erzählperspektive und der Charakterisierung von Figuren schlagen Sie am besten in entsprechenden Literaturlexika in Ihrer Schulbibliothek nach, z. B.: Metzler Lexikon Literatur: Begriffe und Definitionen; Der Brockhaus Literatur: Schriftsteller, Werke, Epochen, Sachbegriffe; Schülerduden Literatur: Das Fachlexikon von A–Z; Fischer Lexikon Literatur; Literarische Grundbegriffe. Sekundarstufe II. Klett. Eine Debatte zum Thema „Was soll der Roman?“ zwischen der Schriftstellerin Juli Zeh und den Schriftstellern Andreas Maier, Uwe Tellkamp, Hans-Ulrich Treichel können Sie auf Zeit Online nachlesen: http://www.zeit.de/2005/26/Editorial; 20. 06. 2013. Weitere Romane zum thematischen Umfeld: Andreas Eschbach: Eine Billion Dollar; Jakob Hein: Herr Jensen steigt aus; Kristof Magnusson: Das war ich nicht; Heiko Rosner: Der Tag, an dem der Banker baden ging; Tom Wolfe: Ein ganzer Kerl. TIPP . Lösungsmöglichkeiten: ― Thema der drei Romanausschnitte: In Text 1 redet der Interviewpartner gegen eine wirtschaft­ liche Katastrophenstimmung an, er weigert sich von einer Rezession zu sprechen, er verwendet lieber den Begriff Konsolidierung. Text 2 ist die Wiedergabe eines Dialogs: Der Währungsspe­ zialist warnt vor zu großer Spekulation, der Börsenspekulant Eric nimmt die Warnungen nicht ernst und stellt Chin als kleinmütigen Geist hin. In Text 3 wird der Vorstandsvorsitzende mit hohem Tempo zu einer Sitzung gefahren. Er erledigt Telefonate und Geschäfte und denkt über seine Genialität und seine Situation nach. Gemeinsamkeit: Auf alle drei Wirtschaftsleute (Män­ ner!) kommen Krisen zu, sie stehen vor Entscheidungen. Sprachliche Gestaltung, Formen der Erzählperspektive, Methoden der Charakterisierung: Indirekte Redewiedergabe, kor­ rekt im Indikativ; Jonglieren mit Begriffen; ein einziger langer Satz; Aussagen, die relativiert werden, v. a. durch Partikel: also, mal ja, sicher, eigentlich, wohl, eher … Von Erzählperspektive kann man hier nicht sprechen. Röggla bezeichnet ihren Text zwar als „Roman“, er ist aber in dialogischer Form verfasst. Figurenrede; indirekte Charak­ terisierung mittels (indirekter) Rede der Figur. Großteils Dialog, ohne rede­ begleitende Verben; kurze, teilweise elliptische Sätze, so wird manches nur angedeutet; Chins Unsicherheit zeigt sich durch die Verben glauben, meinen. Er-Erzähler, allwissende Erzähl­ haltung. Großteils indirekte Charakterisierung durch den szenischen Dialog. Kleine Anklänge direkter Charakteri­ sierung im vorletzten Absatz. Typische Erzählelemente: Präteritum, Wechsel der Satzlänge, Konjunktiv II in der erlebten Rede. Stilmittel der Häufung und des Asyndeton. Umfangreicher Wortschatz. Personaler Erzähler aus der Perspektive der Hauptfigur. Mischung aus Erzählerbericht, erlebter Rede, Gedankenzi­ tat. Mischung aus indirekter Charakterisierung, die aus den Handlungen und Gedanken der Figur zu erschließen ist, und direkter Charakterisierung im Erzählerbericht. Text 1 Text 2 Text 3 55 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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