Deutsch – Mündliche Reifeprüfung, Maturatraining

1. 4 — Basisinformationen zur mündlichen Reifeprüfung im Fach Deutsch dert analysiert bzw. interpretiert wurde. Hier müssen Sie dann Ihr Wissen zum Werk auf die neuen Texte bzw. Textstellen übertragen. Dieser Vorgang wird Transfer genannt. Der Ausgangstext hat nicht nur einen „illustrierenden Charakter“ (als Gesprächsimpuls), sondern muss genau gelesen bzw. gesehen oder gehört und je nach Aufgabenstellung auch analysiert und interpretiert werden. Die Textlänge ist so gewählt, dass Sie als Kandidatin bzw. Kandidat den gedruckten Text, Filmausschnitt oder Hörtext in der Vorbereitungszeit bewältigen können. Die Leseliste Es gibt derzeit keine verbindlichen Vorgaben für das Führen einer Leseliste. Allerdings empfiehlt es sich für die Prüfungkandidatinnen und Kandidaten aus unterschiedlichen Gründen, sich mit der Lehrkraft auf eine Leseliste zu einigen. Die Klassenleseliste ist die Grundlage für die Vorbereitung auf literaturbezogene Themen. Als Kandidatin bzw. Kandidat sollten Sie verbindlich wissen, welche der im Laufe der Oberstufe gelesenen Werke Grundlage für ei­ nen der Themenbereiche sein können. Die Liste der Klassenlektüre sollte maximal zehn bis 15 Werke umfassen. Eine von Ihnen abgegebene und mit der Lehrkraft abgesprochene individuelle Leseliste ermöglicht es Ihnen, bei der Beantwortung der Aufgabenstellung Vergleiche mit den von Ihnen gelesenen Werken herzustellen. Das Prüfungsgespräch kann auf diese Weise mehr auf Ihre Interessen eingehen. Eine Vereinbarung über eine indivi­ duelle Leseliste muss ebenfalls spätestens im November des letzten Schuljahres erfolgen. Wichtig bei beiden Leselisten ist die Festlegung, welchen Themenbereichen die jeweiligen Werke zugeordnet sind, ob ein Werk beispielsweise mit dem Themenbereich „Kanonische Texte“ oder mit dem Themenbereich „Literaturgeschichte“ verbunden ist. Die Kompetenzorientierung bei der mündlichen Reifeprüfung Alle drei Säulen der Reifeprüfung – die Vorwissenschaftliche Arbeit (VWA) bzw. Diplomarbeit, die schriftliche und die mündliche Reifeprüfung – sind kompetenzorientiert. Dies bedeutet für Sie, dass Sie in der Prüfungssitu­ ation Kompetenzen werden nachweisen müssen. Eine einfache Erklärung am Beginn: Kompetent zu sein bedeutet, etwas zu wissen und zu können. Beachten Sie die Reihenfolge – es geht bei Kompetenzen um Wissen und seine Anwendung in einem Handeln. Genauer betrachtet, bedeutet das Folgendes: Kompetenzen sind vielfach ohne Fachwissen nicht denkbar. Natürlich gibt es Schlüsselkompetenzen, die Ihnen in allen Fächern nützlich sein werden – etwa die Kompetenzen, Inhalte angemessen zu präsentieren oder einem Text Informationen entnehmen zu können. Sie werden auch in allen Fächern Inhalte finden, an denen Sie diese Kompetenzen schulen können. Zahlreiche Kompetenzen sind aber an das jeweilige Fach und seine Lernbereiche gebunden! Kompetentes Handeln setzt also Fachwissen voraus. Die Kompetenz, ein Drama zu analysieren und zu interpretieren, bedeutet für Sie, dass Sie sich u. a. folgende Teilkompetenzen aneignen sollten: ― ein bestimmtes Fachvokabular verwenden ― Personenverzeichnisse erschließen ― zwischen unterschiedlichen Formen des Monologs unterscheiden ― verschiedene Inszenierungen eines Dramas vergleichen und bewerten Sie sind kompetent, wenn Sie in einer für Sie neuartigen Handlungssituation (z. B. dem Lösen einer neuen Aufgabenstellung bei der mündlichen Reifeprüfung) auf Ihr Wissen und Können zurückgreifen, weil Sie eine Verbindung zwischen dem bereits Bekannten und dem Neuen herstellen können. Die Mittel, die Sie einsetzen, um eine Aufgabe zu bewältigen, stehen in einem vernünftigen Verhältnis zum Ziel, das Sie anstreben, und eröffnen Ihnen eine ernsthafte Chance, das gesteckte Ziel zu erreichen. Damit handeln Sie der Situation angemessen. 1.3 – 1.4 – 5 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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