Deutsch – Mündliche Reifeprüfung, Maturatraining

2. 3 — Analyse und Interpretation von Gedichten Lösungsmöglichkeiten: ― Inhalt: im Mittelpunkt des Textes: 19-jährige Tochter eines Bäckers, Vater schenkt ihr neue Schuhe, will Tochter verheiraten. Tochter will keinen für sie ausgesuchten Mann, wendet sich daher an ihren Cousin Ali. Dieser bringt sie zwar außer Landes in die Türkei, doch für eine Reise in den Westen reichen die Geldmittel nicht. Der Cousin verkauft daher seine Niere und bezahlt damit den Schlepper für die junge Frau. Er selbst bleibt zurück. Am Schluss landet sie in Wien. ― Sprachliche Auffälligkeiten: Leitmotiv der „Schuhe“ – stehen für das Reisen, das in diesem Fall mehr den Charakter einer Flucht hat. Häufung von Nomen im ersten Abschnitt zur Beschreibung der Lebensumstände der jungen Frau; Hilfsverben häufig als Personalform; kurze bis mittellange Sätze → einfache Sprache. ― Wirkung auf die Leserin/den Leser: einfacher Text, umgangssprachliche Elemente, unmittelbar, teilweise heiter. ― Problem der jungen Frau: wehrt sich gegen diktierte Verheiratung; Flucht soll sie davor bewahren und ihr Möglichkeit eines selbstbestimmte(re)n Lebens eröffnen; Schluss lässt das Gelingen des Vorhabens unsicher scheinen. Die Flucht glückt – um einen hohen Preis. Wie es in Wien mit ihr weitergeht, bleibt offen. Der Kauf der „neuen Schuhe“ bedeutet für den Vater das Signal, dass die Verheiratung der Tochter in die Wege geleitet werden muss. Die Schuhe sollen die Tochter ansehnlicher erschei­ nen lassen. Für die Tochter bedeuten die Schuhe ein Symbol für die Flucht, die Reise in eine ungewisse Zukunft. ― „Lösung“ des Problems: Aussichten sind für die junge Frau nicht rosig. Grund: Integrationspro­ bleme von Migrantinnen und Migranten in Österreich (siehe Statistiken). Analyse und Interpretation von Gedichten Thema: Die Natur im romantischen und im modernen Gedicht 2.3 – Text 1: Joseph von Eichendorff: Mondnacht Text 2: Christoph Meckel: Andere Erde Sprechen Sie über folgende Aufgabenstellung: ― Beschreiben Sie die Situationen und Stimmungen, die in den Gedichten vorherrschen. ― Analysieren Sie die sprachlichen und formalen Mittel der beiden Gedichte. ― Vergleichen Sie die Naturdarstellung beider Gedichte und das jeweilige Verhältnis zwischen Mensch und Natur. ― Erläutern Sie, welche Kennzeichen des Gedichts „Mondnacht“ als typisch romantisch angesehen werden. ― Deuten Sie das Gedicht „Andere Erde“, indem Sie eine Interpretationshypothese formulieren. Ausgewählte Teilkompetenzen , die Sie für die Lösung der Aufgabe benötigen: Sie können … ― formale Mittel der Lyrik erarbeiten ― Bezüge zwischen Form und Inhalt herstellen ― mit den sprachlichen Besonderheiten von Lyrik umgehen ― Gedichte deuten ― Produktions- und Rezeptionsbedingungen berücksichtigen Aufgabe 20 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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