Impuls Chemie 4, Schulbuch

Rohstoffe unserer Erde 7 Wie wird aus Ton Keramik? Ton entsteht durch die Verwitterung feldspatreicher Gesteine wie Granit oder Gneis. Der aus Tongruben gewonnene Ton wird zuerst angefeuchtet, dann geknetet und in die gewünschte Form gebracht. Nach dem Trocknen, das etwa ein bis drei Wochen dauert, wird der geformte Ton ( Keramik ) bei Temperaturen zwischen 900 °C und 1 500 °C gebrannt. Man unterscheidet Lehm, Mergel und Kaolin. Das Aufbringen einer Glasur und nochmaliges Brennen macht Keramiken wasserdicht. Mergel, Lehm und Kaolin entstehen durch Verwitterung feldspatreicher Gesteine und werden zu Keramikprodukten verarbeitet. Woraus besteht Glas? Bei der Herstellung von Glas werden Quarzsand (SiO 2 ) , Soda (Na 2 CO 3 ) , Kalkstein (CaCO 3 ) und andere Rohstoffe je nach Rezeptur in Glas- schmelzöfen bei einer Temperatur von 1 500 °C zusammengeschmolzen. Glas wird durch die verschiedenen Verfahrenstechniken wie Gießen, Blasen, Walzen oder Pressen zu den endgültigen Formen weiterverarbeitet. Glasflaschen werden maschinell hergestellt. Dazu wird für eine Flasche ein ca. 200 g schwerer zähflüssiger Glastropfen in eine Metallform gegeben und mit Pressluft zur Flaschenform ausgeblasen. Die Flaschen verlassen das Fließband in noch rotglühendem Zustand. Bei der Herstellung von Fensterglas wird die Glasschmelze als endloses dünnes Band auf ein Bad mit flüssigem Zinn geleitet. Dabei kühlt das Glasband langsam ab und bekommt eine gleichmäßige Stärke. Glas gewinnt man durch das Zusammenschmelzen von Quarzsand (SiO 2 ), Soda (Na 2 CO 3 ) und Kalkstein (CaCO 3 ). Wie wird Altglas wiederverwertet? In Österreich werden 80 % der Einwegflaschen einer Wiederverwertung zugeführt. Das sind mehr als 200000 Tonnen gebrauchte Glasverpackungen. Die Aufbereitung einer Glasflasche erfolgt in den Sortieranlagen der Glashütten. Das mit Fremdstoffen vermischte Altglas wird getrennt nach Bunt- und Weißglas auf einem Förderband sortiert. Eisenhältige Fremdstoffe werden von einem Magnetabscheider abge- sondert. Dann werden händisch alle größeren Fremdstoffe weggenom- men. Im so genannten „Brecher“ wird das Altglas auf die für den Schmelzvorgang erforderliche Scherbengröße (15 mm) zerkleinert und gesiebt. Lichtundurchlässige Fremdstoffe wie Keramik oder Aluminium werden optisch erkannt und ausgeschieden. Restliche eisenhältige Stoffe werden mit einem weiteren Magnetabscheider aus dem zerkleinerten Altglas entfernt. Bei einer abschließenden Kontrollstation wird das Altglas nochmals qualitativ überprüft. Das aufbereitete Altglas kann nun als Sekundärrohstoff zur Produktion von Glasverpackungen verwendet werden. M M Lehm: eisenhältiger, rötlicher Ton, für Ziegel und Blumentöpfe, gebrannt bei 900 °C Mergel: kalkhältiger, hellgrauer bis brauner Ton, für Fliesen, Abwasserrohre, im Sanitärbereich, gebrannt bei 1 100 bis 1 300 °C Kaolin: reiner, weißer Ton, für Geschirr und Isolatoren, gebrannt bei Temperaturen bis 1 500 °C Der österreichische Bedarf an Kaolin wird zu rund einem Drittel aus heimischer Produktion im Raum Schwertberg in Oberösterreich gedeckt. Die heiße Glasschmelze kann geformt werden. 73 Verschiedene Glassorten: Sicherheitsglas (erzeugt beim Bruch keine gefährlichen Splitter), Verbundglas (zwei oder mehrere Glasscheiben sind mit Kunststofffolie zusammenge- klebt), Glaskeramik (Kochplatten), Glasfasern (dienen zur Verstärkung von Kunststoffbauteilen und als Lichtleiter) Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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