Impuls Chemie 4, Schulbuch
11 Der Grüne Knollenblätterpilz ist für den Menschen ein Giftpilz. Auf die Dosis kommt es an Botulinumtoxin ist eines der stärksten bekannten Gifte. Es wird von einem Bakterium namens Clostridium botulinum unter Luftabschluss erzeugt. Der Mensch kann sich über verdorbene Wurst- und Fleischwaren vergiften. Andererseits wird dieses Gift in der Neurologie zur Behandlung von Bewegungsstörungen eingesetzt. In der Schönheitsmedizin wird das Gift unter dem Namen Botox unter die Haut gespritzt, um damit Falten zu glätten. Was ist Gift? Als Gift gilt ein Stoff, der Lebewesen bei Berührung oder bei Anwesenheit im Körper Schaden zufügen kann. Der durch Gifte verursachte Schaden kann vorübergehend oder dauerhaft sein, aber auch zum Tod führen. Die Wissenschaft von den Giften ist die Toxikologie. Die Giftigkeit von Stoffen ist sehr unterschiedlich. Substanzen, die für eine Gruppe von Lebewesen sehr giftig sind, können für andere Lebewesen harmlos sein. Schnecken zB können den für uns tödlich giftigen Knollenblätterpilz problemlos fressen. Verschiedene Gifte wirken im Organismus ganz unterschiedlich. Manche Gifte wirken auf einzelne Organe wie zB Leber, Niere, Gehirn und Nerven. Kohlenstoffmonoxid blockiert den roten Blutfarbstoff, das Hämoglobin, das normalerweise Sauerstoff transportiert, und führt so zu innerem Ersticken. Gifte sind Stoffe, die dem Körper bei Berührung oder bei Anwesenheit im Körper schaden. Viele Substanzen wirken nur für manche Gruppen von Lebewesen giftig. Dosis und Wirkung Giftigkeit ist keine Stoffeigenschaft, sondern eine Stoffwirkung . Das erkannte schon Paracelsus (1493–1541). Er sagte: „Allein die Dosis macht das Gift.“ Viele an sich giftige Stoffe werden in kleinen Mengen (geringen Dosen) als Heilmittel verwendet, zB Atropin (Tollkirsche) in der Augenheilkunde. Alle Teile der Kartoffelpflanze mit Ausnahme der Knollen sind giftig. Selbst die Knollen, die wir als Erdäpfel essen, enthalten Spuren des giftigen Solanins, die für uns aber nicht mehr gefährlich sind. Viele Vitamine und Spurenelemente, die wir nur in kleinsten Mengen benötigen, wirken in höherer Dosierung giftig. So braucht unser Körper pro Tag ca. 1 mg Vitamin A. Eine tägliche Überversorgung führt nach einiger Zeit aber zu schweren gesundheitlichen Schäden. Auch Pflanzen brauchen zu ihrem Gedeihen verschiedene Nährsalze. Neben stickstoffhaltigen Verbindungen sind das vor allem Kalisalze und Phosphorverbindungen. Schwermetallionen werden nur in ganz geringen Mengen gebraucht (Spurenelemente). Ein Überangebot wirkt sich dagegen negativ auf das Pflanzenwachstum aus. Allein die Dosis macht das Gift. Giftigkeit ist keine Stoffeigenschaft, sondern eine Stoffwirkung. M M Die Tollkirsche Eisbärenleber enthält so viel Vitamin A, dass sie giftig ist und nicht gegessen werden kann. 112 Arbeitsblätter d8a324 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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