Impuls Chemie 4, Schulbuch
Organisches Allerlei 10 Die Überdüngung eines Gewässers führt zu übermäßigem Wachstum der Wasserpflanzen. Die Kohlenwasserstoffketten lagern sich am fetthaltigen Schmutz an und das wasserfreundliche Ende des Moleküls zeigt nach außen. Die Außenfläche der Schmutzteilchen wird benetzt und die Wassermoleküle lösen den Schmutz durch die Waschbewegungen leicht von der Haut ab. Die Seife zerteilt den fettigen Schmutz in kleine Teilchen. Seife zerteilt Schmutz in kleine Teilchen, die leicht von der Haut abgehoben werden können. Seifenlösungen sind basisch (pH-Wert 10–11). Sie greifen empfindliche Haut an und brennen in den Augen. Ein weiterer Nachteil ist, dass sich die Seifenanionen mit Ca 2+ -Ionen, die in hartem Wasser reichlich vorhanden sind, verbinden und in Wasser unlösliche Kalkseifen bilden. Beim Waschen von Textilien setzen sich diese Kalkseifen auf den Fasern ab, die Wäsche wird grau. Seifenlösungen reagieren basisch. In hartem Wasser entstehen schädliche Kalkseifen. Moderne Waschmittel Die Reinigung der Wäsche war bis zur Erfindung der Waschmaschine sehr mühevolle Arbeit. Durch die Entwicklung von Waschpulvern Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Seife als Waschmittel verdrängt. Der Betrieb unserer Waschmaschinen ist nur mit modernen Waschmitteln, die es flüssig oder pulverförmig gibt, möglich. Das Hauptproblem beim Waschen ist immer noch die Härte des Wassers . Enthärter im Waschmittel verhindern, dass sich wasserunlöslicher Kalk abscheiden kann. Synthetische Tenside senken die Oberflächenspannung des Wassers und lösen den Schmutz ähnlich wie Seife. Enzyme spalten Eiweißstoffe. Percarbonate und Perborate zerstören Farbstoffe durch Oxidation. Sie wirken dadurch bleichend. Optische Aufheller lassen die Wäsche auch nach oftmaligem Waschen weiß aussehen, weil ein Teil des unsichtbaren UV-Lichts in sichtbares blaues Licht umgewandelt wird. Unsere Waschmittel bestehen aus Enthärtern, Tensiden, Enzymen, Bleichmitteln, optischen Aufhellern und speziellen Inhaltsstoffen wie zB Parfums. Warum können Waschmittel die Umwelt belasten? Waschmittel enthielten früher Phosphate zur Enthärtung des Wassers. Diese Phosphate gelangten mit dem Abwasser in Flüsse und Seen und führten dort zu einer Überdüngung (Eutrophierung). Heute sind unsere Waschmittel phosphatfrei. Die Enthärtung des Wassers geschieht durch Zeolith, ein Natrium-Aluminium-Silicat, das keine Düngewirkung zeigt. Ein großes Problem waren auch die biologisch schwer abbaubaren Tenside . In den 1950er und 1960er Jahren schäumten manche stark belasteten Flüsse. Heute sind nur mehr leicht abbaubare Tenside erlaubt. M M M Pulverförmiges Waschmittel Waschwirkung von Seife H 2 O H 2 O H 2 O H 2 O H 2 O H 2 O H 2 O H 2 O Fett Fett Seife ist alkalisch, wie der pH-Teststreifen auf der feuchten Oberfläche zeigt. 103 Nur zu Prüfzw cken – Eigentum des Verlags öbv
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