Impuls Chemie 4, Schulbuch

10 Seife und Waschmittel In der Disco leuchten weiße T-Shirts violett. Der Stoff nimmt unsicht- bares UV-Licht auf und gibt sichtbares violettes oder blaues Licht ab, er fluoresziert. Ursache dieser Erscheinung sind optische Aufheller, die mit dem Waschmittel auf die Textilfasern aufgebracht werden. Sie verhin- dern auch das Vergilben und Verblassen der Farben bunter Wäsche. Manche Papiere, wie zB Magazin- und Plakatpapiere, werden ebenfalls mit optischen Aufhellern behandelt, damit sie „leuchtend“ weiß sind. Wieso stört die Oberflächenspannung von Wasser beim Waschen? Wasser hat eine besonders große Oberflächenspannung . Es benetzt wasserabweisende Stoffe nicht, sondern bildet darauf große Tropfen. Der Schmutz in Textilien und auf der Haut ist fast immer fetthaltig und daher wasserabweisend. Er ist meist ein Gemenge aus Fett, Schweiß, Sand- und Tonteilchen. Mit reinem Wasser lässt er sich deshalb nicht ablösen. Seife, Spül- und Waschmittel müssen die Oberflächenspannung des Wassers zerstören. Wasser kann dann benetzen. Die Wasserteilchen dringen in das Gewebe ein und lösen den Schmutz von den Fasern. Seife und Waschmittel müssen die große Oberflächenspannung des Wassers zerstören. Wie wird Seife hergestellt? Zur Herstellung von Seife braucht man Fett, Wasser und Basen. Es kann sowohl tierisches als auch pflanzliches Öl oder Fett verwendet werden. Besonders feine Seifen erhält man mit Kokosfett und Palmöl. Setzt man Kalilauge (KOH) ein, bekommt man Schmierseife. Die Fette werden mit den verdünnten basischen Lösungen gekocht. Dadurch wird das Fettmolekül in Fettsäure-Ionen und Propantriol gespalten. Die Natrium- oder Kalium-Ionen der Base verbinden sich mit den Fettsäureresten zu Salzen der Fettsäuren. Die Natrium- und Kalium- salze der Fettsäuren sind die Seife. Am Ende des Herstellungsprozesses wird die Seife durch Zugabe von Kochsalzlösung (Natriumchlorid) „ausgesalzen“, das heißt ausgefällt. Die Seife wird gereinigt und mit Parfum und Farbstoffen zu Feinseife verarbeitet. Die Base spaltet Fett in Fettsäuren und Propantriol. Seifen sind Natrium- oder Kaliumsalze der Fettsäuren. Das Seifenmolekül Die Seifenmoleküle sind wasserabstoßend (hydrophob) und wasser- freundlich (hydrophil) gleichzeitig. Die lange Kohlenwasserstoffkette ist wasserfeindlich und damit fettfreundlich. Die COO – -Gruppe des Fettsäureanions dagegen ist wasserfreundlich und daher fettfeindlich. Seifenmoleküle sind an einem Ende wasserfreundlich (–COO – ). Die lange Kohlenwasserstoffkette hingegen ist fettfreundlich. M M M Das Fettmolekül besteht aus Propantriol und Fettsäuren. Durch die Oberflächenspannung bildet Wasser Tropfen. Aufbau eines Seifenmoleküls 102 Arbeitsblätter jh693d Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

RkJQdWJsaXNoZXIy ODE3MDE=