Wirtschaft gestalten HLW V, Arbeitsbuch BW

8 Controllingbücher beginnen gerne mit der Aussage „Controlling bedeutet steuern (to control), nicht kontrollieren“, das heißt aber nicht, dass es keine Kontrolle gibt. Denn steuern kann man nur, wenn man sein Ziel zunächst geplant hat und Zwischenkontrollen durchführt, um zu erkennen, ob man auf dem richtigen Weg ist oder ob (Gegen-) Steuerungsmaßnahmen erforderlich sind. Auch wenn der Controllingbegriff sowohl in der Literatur als auch in der Praxis nicht einheitlich ver- wendet wird, werden die Aufgaben Planung, Kontrolle, Analyse, Information und (Gegen-) Steuerung nahezu immer genannt. Das Management soll durch das Controlling unterstützt werden, damit ÚÚ Pläne erstellt und koordiniert werden, ÚÚ die Einhaltung der Pläne kontrolliert wird, ÚÚ Abweichungen von den Planvorgaben frühestmöglich erkannt und analysiert werden, ÚÚ Informationen für wichtige Entscheidungen gesammelt und entsprechend dargestellt werden (z.B. übersichtliche Grafiken über die Marktentwicklung) und ÚÚ erforderliche (Gegen-) Steuerung smaßnahmen ergriffen werden. Die folgende Tabelle zeigt die Vernetzung und Abgrenzung der Aufgaben zu anderen Abteilungen: Controllingabteilung Andere Abteilungen Planung Initiiert und koordiniert den Planungsprozess, stellt Planungstechniken zur Verfügung Häufige Tools: Unternehmensplanung, Budgetierung (vgl. operatives Controlling), Unternehmens-, Umfeld­ analysen (vgl. strategisches Controlling) Management entscheidet über Ziel- vorgaben und genehmigt Budgets, führt Zielvereinbarungsgespräche Kontrolle Kontrolliert die Zielerreichung (z.B. wurde der Planumsatz für Jänner erreicht?). Häufige Tools: Kostenrechnung, Plan-Ist-Vergleich Revision kontrolliert insb. die Unterlagen im Rechnungswesen. Management kontrolliert den Fort- schritt von Aufgaben und Projekten; führt Mitarbeiter/innengespräche Analyse Analysiert Abweichungen, Kennzahlen etc. Im Mittelpunkt steht die Zukunftsorientierung, nicht die Vergangenheitsorientierung. Häufige Tools: Kennzahlenanalyse (vgl. operatives Controlling) Rechnungswesen berechnet Kenn- zahlen, erstellt den Jahresabschluss; Marketing: Marktforschung, Analy- sen z.B. bzgl. des Produktportfolios Information Fasst interne (z.B. Buchhaltung, Kostenrechnung, Pro- duktion) und externe Daten (z.B. Marktdaten) zusam- men und leitet diese zielgruppengerecht weiter. Informiert über das Verhältnis zwischen tatsächlichen und geplanten Werten und Entwicklungen. Häufige Tools: Präsentationen, Reports und Forecasts (regelmäßige Prognosen über die Auswirkungen von Maßnahmen) Marketing recherchiert bzw. erhebt Daten selbst oder kauft diese von Marktforschungsunternehmen zu. Management präsentiert Berichte nach außen (z.B. im Rahmen einer Pressekonferenz) Steuerung Arbeitet Steuerungsmaßnahmen aus, falls die Ge- fahr einer Zielabweichung auftritt und bereitet Entscheidungen vor. Versucht zukünftige Abweichun- gen zu vermeiden. Häufige Tools: Meetings, Mitarbeiter/innengespräche Management entscheidet über Maß- nahmen, aufgrund der Informatio- nen des Controllings Vereinfacht gesagt, hat das Controlling dafür Sorge zu tragen, dass es • lang- und kurzfristige Ziele gibt (Planung) • und diese erreicht werden (Kontrolle, Analyse, Information, Gegensteuerung). Nur zu Prüfzwecken – Eig ntum des Verlags öbv

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