Wirtschaft gestalten HLW V, Arbeitsbuch BW

22 Kennzahlen im Überblick Aus dem Jahresabschluss, insbesondere der Bilanz und der GuV- Rechnung, kann eine Reihe an Kennzahlen berechnet werden. Die einzelnen Kennzahlen werden im Anschluss erläutert. Kennzahl Berechnung Grobe Richtwerte (sofern sinnvoll) Interpretation, Hinweise Abkürzungen: EK … Eigenkapital FK … Fremdkapital AV … Anlagevermögen UV … Umlaufvermögen Analyse des Jahresabschlusses: Analyse der Kapital- und Vermögensstruktur Eigenkapitalquote ​  Eigenkapital x 100 _____________   Gesamtkapital ​ Richtwert: > 15% gut, < 10% schlecht; je nach Branche: z. B. Österreichschnitt (Produktion) = 12 – 23% Je höher das Eigenkapital, desto besser ist die Absicherung bei Verlusten und damit für Kapitalgeber. Eigenkapital erhöht die Flexibilität und den Verhandlungsspielraum bei Krediten (höhere Kreditwür- digkeit). Im Rahmen des Basel-II-Abkommens profitieren Unternehmen mit hohem EK in Form von besseren Ratings und daher niedrigeren Kreditzinsen. Hohes EK gibt dem Unternehmen Sicherheit und finanzielle Unabhängigkeit. Verschuldungsgrad ​  Fremdkapital ___________  Gesamtkapital ​ Umstritten, ob es einen optimalen Verschuldungs- grad (zumindest in gewissen Grenzen) gibt. Beim Fremdkapital ist darauf zu achten, dass der Anteil an kurzfristigem FK nicht zu sehr ansteigt. Durch die Aufnahme von zusätzlichem Fremdkapital kann sich die Rendite zwar erhöhen (solange der Gewinn daraus höher ist als die FK-Zinsen, die dabei anfallen), jedoch steigt das Konkursrisiko, und es sinkt die Möglichkeit, neues Fremdkapital (z. B. Kredite) zu bekommen. Anlagenintensität ​  Anlagevermögen _____________  Gesamtvermögen ​ je nach Branche: z. B. Österreichschnitt (Produktion) = 30 – 35% Die Anlagenintensität ist stark von der Branche abhängig (z. B. besitzen Energieversorger viel AV, Handelsbetriebe tendenziell viel UV), jedoch ist selbst ein Vergleich mit den Mitbewerbern nicht immer ausreichend, da Anlagen auch geleast sein können und somit nicht in der Bilanz aufscheinen. Hohes Anlagevermögen verursacht jedenfalls hohe fixe Kosten (Abschreibung, Zinsen, …) und der Betrieb ist relativ unflexibel, sollten etwa rasch neue Produkte mit neuen Maschinen produziert wer- den müssen. Kreditgeber wiederum bewerten hohes AV positiv im Hinblick auf die Kreditsicherheit. Controlling operativ strategisch Cashflow Cashflow-Umsatzrendite Dyn. Verschuldungsgrad Anlagendeckung I – III Working Capital Liquidität 1, 2, 3 Kapital- und Vermögensstruktur Eigenkapitalquote Verschuldungsgrad Anlagenintensität Finanz- und Liquiditätsstruktur Rentabilität Cashflow und Kapitalflussrechnung Eigenkapitalrentabilität Gesamtkapitalrentabilität ROI Analyse des Jahresabschlusses Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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