Wirtschaft gestalten HLW IV, Arbeitsbuch BW
44 Trends im Bankenbereich Entwicklungen im Bankenbereich zeigen sich entlang der Erfolgskriterien Kosten – Vertrieb – Kunde . Entwicklungstendenzen Reduktion der Kosten Verbesserung des Vertriebs Orientierung am Kunden ÚÚ Konzentrationsprozess ÚÚ Onlineangebote ÚÚ Automatisierung ÚÚ Moderne Filialen ÚÚ Online-Banking ÚÚ Direktbanken ÚÚ Vermittler, Kooperationen ÚÚ Kunden- statt Produktorien- tierung ÚÚ Berater im Mittelpunkt ÚÚ Neue Zahlungssysteme Weiters gibt es Entwicklungen, die nicht bewusst durch die Banken gesteuert werden, z.B. ÚÚ Wandel von der Kreditfinanzierung hin zur Finanzierung über Anleihen und Aktien bei Unternehmen bzw. neuere Finanzierungsformen (z.B. Crowdinvesting). ÚÚ Zunahme gesetzlicher Regelungen: höherer Verbraucherschutz, strengeren Eigenkapitalvorschriften (Basel-Abkommen) ÚÚ Moderne Finanztechnologien (FinTech): werden häufig von Start-ups angeboten und sind daher eine Konkurrenz für Banken. Dabei sind alle Bereiche des traditionellen Bankgeschäfts betroffen (Sparen, Finanzieren, Zahlungsverkehr). Beispiele sind Crowdfunding bzw. -investing, mobile Bezahlsysteme, virtuelle Währungen etc. Kostenreduktion durch: ÚÚ Konzentrationsprozess durch Filialschließungen und Zusammenschlüsse: Durch Direktbanken, Au- tomatisierung und Onlineangebote ist es nicht mehr erforderlich, dass „an jeder Ecke“ eine Bank filiale steht, weshalb Filialen aufgelassen bzw. zusammengelegt werden. Banken mit überwiegend Geschäftskunden und Kreditnachfragern suchen sich gerne Partnerbanken mit überwiegend Privat- kunden und Geldanlegern. Die Zentralsparkasse (mit vielen Privatkunden) und die Länderbank (mit vielen Firmenkunden) fusio- nierten 1991 zur Bank Austria. Ende der 90er Jahre entstand aus der Bank Austria und der Creditanstalt die Bank Austria-Creditanstalt (BA-CA) und seit 2007 ist die Bank Austria im Mehrheitseigentum der UniCredit Group. Ende 2015 wurde entschieden, das Privatkundengeschäft massiv zu reduzieren und 70 von 190 Filialien zu schließen. ÚÚ Onlineangebote und Automatisierung: Eine Vielzahl an Bankgeschäften kann man online abwickeln oder im Bankfoyer an Automaten durchführen, wodurch der direkte Kundenkontakt jedoch schwin- det. Webtipp: In den Videos werden unterschiedliche Kunden und Bankgeschäfte angesprochen. Verbesserung des Vertriebs durch Multikanalvertrieb: Bankgeschäfte werden zunehmend in Filialen mit hochtech- nisierten Selbstbedienungszonen und modernen Beratungs- zentren oder im Internet (Onlinebanking, Videokonferenz, Einsatz moderner Methoden zur Kundenidentifizierung oder virtueller Filialen) durchgeführt. Direktbanken besitzen keine Filialen, die Bankgeschäfte werden per (Mobil-)Telefon oder Internet durchgeführt. Vermittler erhalten im mobilen Ver- trieb Provisionen für erfolgreiche Tätigkeiten und können entweder banknahe oder unabhängig agieren. Um den Kun- den, trotz weniger Filialen mehr „Bankstellen“ zur Verfügung zu stellen, werden Vertriebskooperatio- nen mit Tankstellen, Möbelhäusern, Händlerketten etc. eingegangen, z.B. ERSTE Bank und OMV. Orientierung am Kunden durch: ÚÚ Kunden- statt Produktorientierung: Es geht bei Beratungen zunehmend darum, die Wünsche des Kunden zu eruieren und umfassend zu erfüllen und nicht vorrangig darum, etwa eine vorgegebenen Anzahl an Bausparverträgen an seine Kunden zu vermitteln. Hierbei steht der Berater als direkte Ansprechperson des Kunden in allen seinen Belangen im Mittelpunkt. Die Verträge werden zuneh- mend individueller und Standardverträge nehmen ab. ÚÚ Neue Zahlungssysteme: z.B. NFC (near field communication) an Bankomatkassen Link 2w8u2b Nur zu Prüfzwecken – Eigentu des Verlags öbv
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