Wirtschaft gestalten HLW IV, Arbeitsbuch BW

42 Die Oesterreichische Nationalbank – OeNB An der Spitze der inländischen Banken steht die Oesterreichische Nationalbank (OeNB). Die OeNB betreibt somit Geschäfte mit anderen Banken und hat keine Privat- oder Geschäftskunden. Filialen mit Schalterraum, Kontoauszugsdruckern, Kundenbetreuern oder Bankomaten findet man bei der OeNB nicht, dafür ein großes Bürogebäude in der Nähe der Wiener Innenstadt. Die OeNB hat folgende Aufgaben: ÚÚ Versorgung der Banken mit Geld und Ausgabe von Banknoten ÚÚ Verwaltung der Währungsreserven (ein Teil der 280 Tonnen an Goldreserven liegt streng bewacht im Keller der Nationalbank, der größte Teil am Handels- platz London) ÚÚ Umsetzung der Geldpolitik (nach Vorgaben der EZB) ÚÚ Unterstützung der Aufsicht über Kreditinstitute und Zahlungsverkehr ÚÚ Erstellung volkswirtschaftlicher Analysen und Statistiken Die Europäische Zentralbank – EZB und das Eurosystem Die Europäische Zentralbank legt die einheitliche Geldpolitik für den Euro-Raum fest. Das Hauptziel dabei ist eine möglichst stabile Euro-Währung, d.h. eine ge- ringe Inflation („Kaufkraftverlust bzw. durchschnittliche Erhöhung der Preise“), da hohe Inflationsraten die Wirtschaft negativ beeinflussen. Auch mit dem ange- sparten Geld könnte man bei hoher Inflation weniger Waren einkaufen. Die EZB hat folgende Aufgaben: ÚÚ Regulierung der Geldmenge und Festlegung der einheitlichen Geldpolitik für die Euro-Länder ÚÚ Genehmigung der Ausgabe von Banknoten und Münzen: Vor der Euro-Einführung entschied jede einzelne Nationalbank selbst über das Drucken und die Ausgabe von Geld. Heute gibt es im Euro- Raum nur mehr 4 Gelddruckereien (eine davon in Wien), welche die Euro-Produktion durchführen. ÚÚ Verwaltung der übertragenen Währungsreserven und Devisengeschäfte: Währungsreserven (Devi- sen und Gold) dienen der Absicherung des Euros. ÚÚ Überwachung der Zahlungssysteme Das europäische System der Zentralbanken und die österreichische Bankenlandschaft Die EZB ist den Nationalbanken der Euro-Länder, somit auch der OeNB, übergeordnet. Der österreichi- sche Bankensektor ist historisch gewachsen und besteht daher je nach Banktyp aus ein, zwei oder drei Stufen. Im zwei- bzw. dreistufigen Sektor steht das jeweilige Zentralinstitut (z. B. ÖVAG, Raiffeisen Zentralbank) an der Spitze, das für die angeschlossenen Institute (z.B. Volksbank, Raiffeisenbanken) Koordinations- und Controllingaufgaben wahrnimmt. Link 9jz26e Linksammlung s5cw6w Europäische Zentralbank EZB Alle weiteren Nationalbanken der Euro-Länder Deutsche Bundesbank Aktien- banken Hypotheken- banken Sonder- banken Erste Bank ÖVAG Raiffeisen- Zentralbank Raiffeisen- Landesbanken Volksbanken Spar- kasse Spar- kasse Raiffeisen- banken Oesterreichische Nationalbank Banque Nationale de France Kontrollbank Kreditkarten- gesellschaften Bank Austria BAWAG PSK Oberbank … dreistufiger Sektor zweistufiger Sektor einstufiger Sektor Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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