Wirtschaft gestalten HLW III, Arbeitsbuch BW

35 Personal managen 7 Arbeit entlohnen Eine wesentliche Aufgabe der Arbeitgeber/innen ist es – im Rah- men der Regelungen aus Kollektivverträgen – die Entlohnung festzulegen. Dabei ist sowohl von Arbeitgeber/innen- als auch von Arbeitnehmer/innenseite Verhandlungsgeschick gefragt. Grundsätzlich stehen unterschiedliche Lohnformen zur Verfü- gung, die für unterschiedliche Jobs auch verschieden gut geeig- net sind. Das größte Problem besteht darin, die Lohnhöhe so festzulegen, dass alle Beteiligten zufrieden sind. ÚÚ Zeitlohn: Dabei kommt ein anforderungsabhängiger Lohnsatz pro Zeiteinheit (Stunde oder Monat) zum Einsatz. Der Schwerpunkt der erbrachten Leistung liegt dabei in erster Linie auf Qualität und Sorgfalt. Die Messbarkeit in Mengen- einheiten ist meist problematisch und der Mitarbeiter bzw. die Mitarbeiterin hat keinen Einfluss auf die Menge. Der wesentliche Nachteil eines reinen Zeitlohns ist der fehlende Leistungsanreiz. ÚÚ Leistungslohn: Dabei erfolgt die Entlohnung nach produzierten Einheiten (z. B. Stück) innerhalb einer bestimmten, vorgegebenen Zeit. Leistungslöhne werden vor allem in der Produktion eingesetzt (Akkordlöhne). Der größte Vorteil eines Leistungslohns besteht darin, dass es Leistungsgerechtigkeit (wer mehr produ- ziert, verdient mehr), Motivation zur Mehrleistung (je höher mein Output desto höher mein Einkommen) und unbürokratische Abrechnung (z.B. nach Stückzahlen) gibt. Allerdings ist diese Lohnform auch mit wesentlichen Nachteilen verbunden: Unzufriedenheit durch Leistungsdruck, Gesundheitsprobleme wegen Überschreitung von Leistungsgrenzen. ÚÚ Prämienlohn: Prämienlöhne stellen eine Kombination aus Zeitlohn und Zusatzprämie bei Zielerreichung dar. Dabei werden zusätzlich zum Zeit- lohn Prämien auf Menge, Qualität, Ersparnis oder Termintreue ausbezahlt. Diese Lohnform kann sowohl in der Produktion als auch im Verkauf einge- setzt werden. Am häufigsten kommen Prämienlöhne im Vertrieb und auf Managementebene vor. Basis für die Prä- mien sind häufig die Verkaufszahlen oder Finanzkennzahlen (Ergebnis vor Steuern, Rentabilität, …). Bei Arbeitnehmern bzw. Arbeitnehmerinnen liegt der variable Anteil am Gehalt (die Prämie) meist unter 15%, auf Managementebene sind deutlich höhere Werte möglich. Je nach der gewählten Basis für die Erfolgsbeteiligung kann diese im Verlustfall auch vollständig ent- fallen. Die Regelung für Prämien im Verlustfall wird im Dienstvertrag festgelegt. P e r s o n a l v e r w a l t u n g Personal- entlohnug Personal- beurteilung Personal- entwicklung Personal- führung Personal- auswahl Personal- planung Personal- anpassung/ -freisetzung Personal- beschaffung Lohnformen Zeitlohn: Grundlage der Entlohnung ist ein fixer Stunden- bzw. Monatslohn Leistungslohn: Grundlage der Entlohnung ist die objektiv messbare Leistung Prämienlohn: Kombination aus Zeitlohn und Zusatzprämie bei Zielerreichung (z. B. Qualität, Menge) Nur zu Prüfzwecken – Ei entum des Verlags öbv

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