Wirtschaft gestalten HLW III, Arbeitsbuch BW

235 Fallstudie Vernetzung BW/RW – Kaffeehäuser von Martin Mandl Martin Mandl setzt sehr stark auf Regionalität. Viele Lebensmittel sind bio, die Eier kommen direkt von Biobauern aus der Region, Fruchtsäfte von einem Hersteller aus der Wachau. Die Mehlspeisen werden an einem der Standorte für alle Kaffeehäuser und das Hotel-Restaurant gebacken. Eine Spezialität ist auch das selbst gemachte Toastbrot. Auch das Speiseeis wird an einem Standort selbst produziert. In der nächsten Saison soll es erstmals auch veganes Eis geben. Der Einkauf der restlichen Lebensmittel und Getränke erfolgt zum Großteil zentral über eine Einkaufsgenossen- schaft. Der Kaffee kommt aus einer kleinen Rösterei, die jede Woche den Kaffee frisch röstet. Dabei handelt es sich um Kaffee aus Äthiopien, der handge- pflückt, ungespritzt und ohne Konservierungsstoffe ist – und selbstver- ständlich Fairtrade. Im Gegensatz zur industriellen Herstellung von Kaffee werden dort die Bohnen langsam in einer Trommel geröstet. Das verleiht diesem Kaffee ein besonderes Aroma. Die Kundinnen und Kunden sind einerseits Personen aus dem Ort, die sich etwas Zeit im Kaffeehaus gönnen wollen und andererseits auch viele Touristinnen und Touristen, die ihren Urlaub entlang der Donau verbringen. Vor allem die Radfahrer/innen, die den Donauradweg von Passau nach Wien fahren, kommen an drei Kaffeehäusern von Martin Mandl vorbei. In den Kaffeehäusern von Martin Mandl warten viele Zeitungen und Zeitschriften darauf, gelesen zu werden. Außerdem gehört an jedem Standort ein Billardtisch zur Standard- ausstattung. Im Sommer beschäftigt Martin Mandl inklusive Praktikantinnen und Praktikanten sowie Teilzeitkräften 65 Mitarbeiter/innen, im Winter sind es ca. 40. Die Gastronomie ist durch große Fluktuation gekennzeichnet – häufig wechseln hier Arbeitnehmer/innen den Arbeitgeber bzw. die Arbeitgeberin. Martin Mandl ist es trotzdem gelungen, gerade die Leiter/innen der einzelnen Standorte lang- fristig an das Unternehmen zu binden. Er beschäftigt sich intensiv mit der Kostenrechnung seiner Stand- orte und seines gesamten Unternehmens, die Buchhaltung hat er an eine Steuerberatungskanzlei ausgelagert. Unterstützt wird er auch noch von einem externen Gastronomieberater, der ihn vor allem bei der Gestaltung seiner Speise- und Getränkekarte berät und von einem externen Controller, der bei der Budgetierung hilft. Die Getränkekarte bietet ein großes Angebot an Kaffee und Tee sowie ein kleines Angebot an anderen Getränken (alkoholfreie Ge- tränke, Bier, Wein, Spirituosen). Statt Milch kann man natürlich auch Sojamilch zu seinem Kaffee be- kommen. Alleine rund 20 verschiedene Kaffeespezialitäten findet man auf der Karte. Die Weine kommen alle aus Niederösterreich. Bei den Speisen gibt es nur ein sehr kleines Angebot, weil sie vom Service zubereitet werden müssen. Auch für Vegetarier und Veganer gibt es Kleinigkeiten zu essen. Martin Mandl hat immer wieder neue Ideen, die er umsetzen möchte. Unterstützen Sie ihn bei Fragen zur Kostenrechnung und bei Maßnahmen, um mehr Touristinnen und Touristen in seine Lokale zu locken. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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