Wirtschaft gestalten HLW III, Arbeitsbuch BW

146 2.4 Grünes Denken stärken – Umweltmanagement Umwelt- und Klimaschutz sind Leitthemen unserer Zeit. Ein größeres Umweltbe- wusstsein in der Bevölkerung bewirkt auch gesteigerte Erwartungen an die Un- ternehmen. Die Ansprüche kommen sowohl von Kundenseite als auch durch Gesetze. Deshalb nehmen sich immer mehr Unternehmen dieses Themas an und integrieren Umweltschutz in ihre unternehmerischen Entscheidungen. Der Begriff Umweltmanagementsystem (UMS) unterstreicht, dass es sich dabei um weit mehr als um die Umsetzung einzelner Umweltschutzmaßnahmen handelt. Wie Sie bereits wissen, stellt ein Manage- mentsystem einen Regelkreis dar, in dem die Arbeitsschritte „Ziele setzen“, „planen“, „entscheiden“, „organisieren“, „umsetzen“, „kontrollieren“, „neue Ziele setzen“ usw. immer wieder durchlaufen werden. Im engeren Sinn meint Umweltmanagement die organisatorische und personelle Verankerung ver- schiedenster Aufgaben der Umweltpolitik. So werden im Zuge des UMS auch organisatorische Prozes- se, Zuständigkeiten und Verhaltensweisen von Mitarbeitern/Mitarbeiterinnen geregelt, um die im Umweltprogramm festgehaltenen Ziele zu erreichen. Als Umweltmanagementsystem wird jener Teil des gesamten Managementsystems bezeichnet, der sich mit der Beziehung des Betriebs zur natürlichen Umwelt befasst. Wird ein derartiges System in einem Unternehmen eingeführt, kann dadurch der organisatorische Rahmen geschaffen werden, der sicherstellt, dass alle umweltrelevanten Tätigkeiten erfasst werden und eine kontinuierliche Verbesse- rung der Umweltleistung des Betriebs erreicht wird. Die Einführung und Aufrechterhaltung eines UMS erfolgt freiwillig. Hat ein Unternehmen ein derartiges UMS erfolgreich eingerichtet, kann es sich von unterschiedlichen Institutionen zertifizieren lassen. In Österreich ist das Umweltzeichen die bekannteste Zertifizierung. Video ik363z Handlungsziele UMS – meist gemäß allgemeiner Prioritätenfolge im Umweltschutz: 1. Vermeiden 2. Vermindern 3. Verwerten (recyceln) 4. Entsorgen Die Entwicklung langlebiger, abfall- und schadstoffarmer Produkte und Konsumgüter kann Umwelt- belastung vermeiden . Der Einsatz moderner Technologien soll negative Umweltauswirkungen ver- mindern . Durch Recycling können Stoffe und Produkte in denselben oder in einen anderen Produk- tionsprozess zurückgeführt werden – also wiederverwertet werden. Für Produkte und Stoffe, deren ursprünglicher Zweck wegfällt, bleibt als letzter Schritt die Entsorgung . Unternehmen • Schaffung von Einsparungs- potentialen (Energie, Rohstoffe, Arbeitszeit) • Motivationssteigerung der Mitarbeiter/innen (gesunder und sicherer Arbeitsplatz) • Bevorzugte Behandlung bei Vergabe von Förderungen • Wettbewerbsfaktor bei Ausschreibungen, Bevorzu- gung bei Auftragsvergabe • Kostenverminderung durch vorsorgenden Umweltschutz • Effizientere Nutzung von Ressourcen Öffentlichkeit • Schaffung von Vertrauen bei Anrainern, Behörden und Umweltschutzorganisationen • Reibungsloser, schnellerer Ablauf von Genehmigungs- verfahren • Nachweis der Erfüllung um- weltrechtlicher Anforderun- gen gegenüber Behörden Kunden/Kundinnen • Möglichkeit zur Vermittlung der betrieblichen Umwelt- orientierung • Verbesserung des Images Versicherungen • Niedrigere Prämien durch Vorsorgemaßnahmen Nutzen eines betrieblichen UMS Nur zu Prüfzwecken – Eigentu des Verlags öbv

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